Der Fahrgeschäftstyp "Enterprise" kann und wird sich wieder auf dem Markt behaupten, es gibt einige gute Gründe dafür, aber imho auch einiges zu beachten:
1) Durch den Weggang vieler anderer Karussells sind Lücken entstanden, die gefüllt werden möchten. Eine Enterprise wird durchaus wieder einen Neuheiteneffekt beim Publikum hervorrufen. Der Durchbruch kann allerdings einige Zeit dauern, da sich reisende Enterprisen ins Bewusstsein des Publikums rufen müssen, man jahrelang diesen Typus vernachlässigt hat. Der neue Betreiber braucht zunächst also etwas Geduld bzw. muss sich bei der Präsentation/Show und Rekommandation voll einbringen.
2) Da viele Enterprisen aus den Parks verschwunden sind, auch angeblich wegen fehlender Ersatzteile (kann ich nicht nachprüfen bzw. glauben), ergibt sich hier für den jeweiligen Hersteller noch eine weitere große Chance im stationären Parkbereich aufzutrumpfen. Die Zeit drängt, da viele Parks die entstandenen Lücken schnell füllen möchten. Hier muß für den Parkbereich allerdings das Gesamtpaket mit Anschaffungskosten plus Service (negative Erfahrung kompensieren!!!) stimmen.
3) Eine Enterprise füllt genau die Lücke zwischen den bodennahen Rundfahrern und den Thrillgeräten, wie z.B. einem Fabbri Booster. Die unter 1) genannte Lücke wird also durch die Enterprise mit einem eher familientauglichen Fahrgeschäft gefüllt, auch dieses liegt voll im Trend und ist zukunftsträchtig. Parkgäste mit Erfahrung auf der Enterprise werden ihren Liebling auf der Reise wiedererkennen. Dazu müssen aber evtl. erstmal einige Geschäfte des Typs Enterprise neu auf die Reise.
4) Wer sich eine Enterprise zulegt, sollte den Fokus zunächst auf ganz große und den Rest von kleinen Plätzen legen. Wie jüngst auch schon einige Mini-Riesenräder für kleine Plätze aufgetaucht sind, kann die Enterprise erstens kleinere Plätze bedienen/wiederbeleben und muss sich zweitens Stamm-Grandplätze erarbeiten (München ist ein guter Ansatz, die Vorarbeit wurde geleistet). Mittelgroße Plätze erfordern aufgrund der Konkurrenzsituation einen deutlich größeren Einführungsaufwand.
5) Die Enterprise liegt hinsichtlich des Aufbauaufwands/der Betriebskosten bzw. der Transporte auch im Trend. Ein bewährter Geschäftstyp mit eigentlich wartungsfreudigen Einzelteilen. Weiter gibt es unzählige Gestaltungsmöglichkeiten, sodass man auch hier von der Thematisierung aus dem Vollen schöpfen kann. Der Fahrgeschäftstypus ist hinlänglich bekannt, man muß nur das seit Jahren vernachlässigte Publikum an sämtlichen Stellen wieder aufsammeln und anlernen.
6) Zu beachten ist, daß besonders die Enterprise auf Reisen gut verarbeitet werden will. Nur teilnahmslos auf das Publikum zu warten, oder immer dieselben Sprüche herunterzuleiern, funktioniert nicht. Eine neue Enterprise könnte auch zwei Geschwindigkeitsstufen bieten (Huss zum Start, Schwarzkopf zum Endspurt).
7) Auch die Idee mit der waagerechten Aussichtsfahrt ist nicht schlecht, verwässert aber das Fahrerlebnis. Entweder Enterprise "volle Kanne" oder Aussichtsfahrt für die "Vorsichtigen". Und die Rückwärtsfahrt begeistert natürlich auch das Publikum. Es gibt weitere Ideen für den Fahrablauf, wie mehrmaliges Beschleunigen und Bremsen vor dem Abheben. Das Fahrgeschäftskonzept gibt auch showmäßig sehr viel her.
8) Für den Hersteller ergibt sich weiter die Chance, auch wieder Ufo-Geschäfte ausgehend von den Enterprisen zu entwickeln. Gerade in Amerika wartet man auf sowas, wenn ich den ganzen Foren Glauben schenken kann. Anstatt Ersatzteile zu verschicken, würde ich gleich neue Anlagen z.B. nach Amerika verkaufen.
Schwarzkopf/Premier Rides und Huss machen es zurzeit genau richtig, alle Zeichen stehen auf grün. Bin sehr zuversichtlich, auch hinsichtlich der neuen Fahrgeschäfte von Huss. Vorausgesetzt natürlich, daß die altbekannte Qualität noch erkennbar ist. Zuallererst muß der Fahrgeschäfts-Käufer glücklich gemacht werden.