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Schausteller
Die Angst vor dem Kirmessterben
„Ein Fahrgeschäft verbraucht im Laufe einer zehntägigen Veranstaltung bis zu 4000 Kilowattstunden”
17. Juli 2008 Deutschland gilt mit seinen 12.250 Volksfesten, Jahrmärkten und Kirmessen pro Jahr als das Volksfestland Nummer Eins. Der Deutsche Schaustellerbund befürchtet in den kommenden Jahren aber ein größeres Kirmessterben.
Das hat vor allem zwei Gründe: Zum einen macht den Schaustellern die Teuerungswelle - besonders bei Energie und Lebensmitteln - das Leben schwer. „Ein Fahrgeschäft verbraucht im Laufe einer zehntägigen Veranstaltung bis zu 4000 Kilowattstunden, da fällt jeder Cent, den der Strom teurer wird, ins Gewicht“. erläutert Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbundes. Viele Betriebe könnten den Preisdruck nicht mehr schultern
Jeder zehnte Betrieb laut Umfrage vor der Schließung
Zum anderen macht dem Verband der Schausteller Sorgen, dass die Menschen in Deutschland immer weniger Geld für Volksfeste ausgeben. Es kämen zwar weiterhin 178 Millionen Besucher pro Jahr, dennoch seien die Umsätze deutlich zurückgegangen, sagt Verbandspräsident Albert Ritter: „Gute Besucherzahlen reichen
aber nicht, wenn nur einmal statt dreimal Karussell gefahren wird“
Seit 2001 sanken die Umsätze um etwa die Hälfte “Gute Besucherzahlen reichen nicht, wenn nur einmal statt dreimal Karussell g... In der Boxbude können Kirmesbesucher gegen Profis in den Ring steigen Die hohen Energiepreise verteuern den Betrieb der der Fahrgeschäfte Lässt sich zu Hause nachkochen: gebrannte Mandeln
Die Umsätze brachen gegenüber dem Vorjahr um bis zu 20 Prozent ein. Im Vergleich zu 2001 haben sie sich Ritter zufolge durch das „Krepieren“ kleiner Kirmesveranstaltungen sogar schon halbiert: 2007 wurden rund zwei Milliarden Euro erzielt, sechs Jahre zuvor waren es 3,92 Milliarden.
Anfang Juli bezeichneten nach einer Umfrage des Verbands 70 Prozent der Schaustellerunternehmen die gegenwärtige Wirtschaftslage als „schlecht bis sehr schlecht“. Zehn Prozent gaben an, schon heute vor einer Geschäftsschließung zu stehen.
Die über 5.000 überwiegend kleinen und mittelständischen Schaustellerunternehmen beschäftigen rund 45.700 Mitarbeiter. Die „dramatischen Konsequenzen“ der Konsumflaute und der stark gestiegenen Strom- und Transportkosten zeigt der Verband mit einer Umfrage: Die Umsätze brachen gegenüber dem Vorjahr um bis zu 20 Prozent ein. Im Vergleich zu 2001 haben sie sich Ritter zufolge durch das „Krepieren“ kleiner Kirmesveranstaltungen sogar schon halbiert: 2007 wurden rund zwei Milliarden Euro erzielt, sechs Jahre zuvor waren es 3,92 Milliarden.
Konkurrenz durch Straßenfeste und öffentliche Fußballfeiern
„Wenn die Menschen Existenzangst haben, dann können Sie sich vorstellen, was in einem Gewerbe los ist, das von dem Geld lebt, das die Menschen übrig haben“, sagte Ritter. Besonders betroffen seien kleine und mittlere Volksfeste, da die Schausteller ihre Attraktionen trotz hoher Spritpreise meist viele Kilometer von Ort zu Ort transportieren müssten. Hinzu komme, dass die Konkurrenz wie durch Straßenfeste oder öffentliche Fußballfeiern wachse.
Deutschland gilt den Angaben zufolge mit seinen 12.250 Volksfesten, Jahrmärkten und Kirmessen pro Jahr als das Volksfestland Nummer Eins. Das größte Volksfest ist dabei das Münchner Oktoberfest mit rund sechs Millionen Besuchern. Weitere große Volksfeste sind der Bremer Freimarkt und die Cranger Kirmes in Herne (beide jeweils rund vier Millionen Besucher), das Cannstatter Volksfest in Stuttgart mit etwa 3,5 Millionen Besuchern sowie der Hamburger Dom mit rund Millionen Besuchern pro Fest.
Text: FAZ.NET
Bildmaterial: AFP, ddp, dpa, Frank Röth, Julia Zimmermann
Die Angst vor dem Kirmessterben
„Ein Fahrgeschäft verbraucht im Laufe einer zehntägigen Veranstaltung bis zu 4000 Kilowattstunden”
17. Juli 2008 Deutschland gilt mit seinen 12.250 Volksfesten, Jahrmärkten und Kirmessen pro Jahr als das Volksfestland Nummer Eins. Der Deutsche Schaustellerbund befürchtet in den kommenden Jahren aber ein größeres Kirmessterben.
Das hat vor allem zwei Gründe: Zum einen macht den Schaustellern die Teuerungswelle - besonders bei Energie und Lebensmitteln - das Leben schwer. „Ein Fahrgeschäft verbraucht im Laufe einer zehntägigen Veranstaltung bis zu 4000 Kilowattstunden, da fällt jeder Cent, den der Strom teurer wird, ins Gewicht“. erläutert Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbundes. Viele Betriebe könnten den Preisdruck nicht mehr schultern
Jeder zehnte Betrieb laut Umfrage vor der Schließung
Zum anderen macht dem Verband der Schausteller Sorgen, dass die Menschen in Deutschland immer weniger Geld für Volksfeste ausgeben. Es kämen zwar weiterhin 178 Millionen Besucher pro Jahr, dennoch seien die Umsätze deutlich zurückgegangen, sagt Verbandspräsident Albert Ritter: „Gute Besucherzahlen reichen
aber nicht, wenn nur einmal statt dreimal Karussell gefahren wird“
Seit 2001 sanken die Umsätze um etwa die Hälfte “Gute Besucherzahlen reichen nicht, wenn nur einmal statt dreimal Karussell g... In der Boxbude können Kirmesbesucher gegen Profis in den Ring steigen Die hohen Energiepreise verteuern den Betrieb der der Fahrgeschäfte Lässt sich zu Hause nachkochen: gebrannte Mandeln
Die Umsätze brachen gegenüber dem Vorjahr um bis zu 20 Prozent ein. Im Vergleich zu 2001 haben sie sich Ritter zufolge durch das „Krepieren“ kleiner Kirmesveranstaltungen sogar schon halbiert: 2007 wurden rund zwei Milliarden Euro erzielt, sechs Jahre zuvor waren es 3,92 Milliarden.
Anfang Juli bezeichneten nach einer Umfrage des Verbands 70 Prozent der Schaustellerunternehmen die gegenwärtige Wirtschaftslage als „schlecht bis sehr schlecht“. Zehn Prozent gaben an, schon heute vor einer Geschäftsschließung zu stehen.
Die über 5.000 überwiegend kleinen und mittelständischen Schaustellerunternehmen beschäftigen rund 45.700 Mitarbeiter. Die „dramatischen Konsequenzen“ der Konsumflaute und der stark gestiegenen Strom- und Transportkosten zeigt der Verband mit einer Umfrage: Die Umsätze brachen gegenüber dem Vorjahr um bis zu 20 Prozent ein. Im Vergleich zu 2001 haben sie sich Ritter zufolge durch das „Krepieren“ kleiner Kirmesveranstaltungen sogar schon halbiert: 2007 wurden rund zwei Milliarden Euro erzielt, sechs Jahre zuvor waren es 3,92 Milliarden.
Konkurrenz durch Straßenfeste und öffentliche Fußballfeiern
„Wenn die Menschen Existenzangst haben, dann können Sie sich vorstellen, was in einem Gewerbe los ist, das von dem Geld lebt, das die Menschen übrig haben“, sagte Ritter. Besonders betroffen seien kleine und mittlere Volksfeste, da die Schausteller ihre Attraktionen trotz hoher Spritpreise meist viele Kilometer von Ort zu Ort transportieren müssten. Hinzu komme, dass die Konkurrenz wie durch Straßenfeste oder öffentliche Fußballfeiern wachse.
Deutschland gilt den Angaben zufolge mit seinen 12.250 Volksfesten, Jahrmärkten und Kirmessen pro Jahr als das Volksfestland Nummer Eins. Das größte Volksfest ist dabei das Münchner Oktoberfest mit rund sechs Millionen Besuchern. Weitere große Volksfeste sind der Bremer Freimarkt und die Cranger Kirmes in Herne (beide jeweils rund vier Millionen Besucher), das Cannstatter Volksfest in Stuttgart mit etwa 3,5 Millionen Besuchern sowie der Hamburger Dom mit rund Millionen Besuchern pro Fest.
Text: FAZ.NET
Bildmaterial: AFP, ddp, dpa, Frank Röth, Julia Zimmermann