In der Presse wurde ja einiges geschrieben... teilweise wahr, teilweise an den Haaren herbeigezogen... kennt man ja (siehe Witte/Berlin).
Es ist richtig, dass Schneider zum damaligen Zeitpunkt die Achterbahn bei der Firma Maurer & Söhne orderte, und diese auch eine zeitlang betrieb. allerdings, wie das nicht selten der Fall ist, blieben die Umsätze etwas hinter den Erwartungen zurück. Das lag wiederrum daran, dass die Bahn nicht ganz so spektakulär war, wie ursprünglich geplant. Hinzu kam, wie richtig erwähnt, dass die
Aufbauweise auch anders war, wie geplant, und das mehr Zeit und Personal in Anspruch nahm. Da die Firma Maurer & Söhne damals wohl nicht besonders kompromissbereit war (es gab einige andere Schausteller und Parks, die Interesse an der Bahn hatten, auch eine bestellt hätten, wenn die Wartezeit nicht so lange gewesen wäre), setzte Fredy Schneider mit der Ratenzahlung aus. Diese wurde übrigens über einen Finanzvermittler (der ausschliesslich Fahrgeschäfte finanziert, bzw. bei der
Finanzierung hilft) finanziert. Dieser wiederrum hatte natürlich erhebliche Schulden bei Maurer, und kam dementsprechend dort nicht mehr hinterher, weil er kein Geld erhielt. Irgendwann wurde es Maurer zu blöd, und die wollten die Bahn zurück, um sie an einen anderen wartenden Schausteller zu veräussern. Das musste schnell gehen, denn damals war das ja quasi noch ein Unikat, und deshalb noch als Neuheit anzusehen. Die Firma Schneider hatte aber kein Interesse die Bahn zurück zu geben, wollte aber
auch erst weiter zahlen, wenn die Mängel und Differenzen beseitigt werden, oder es einen Preisnachlass gibt. (Das ist ja übrigens bei einem Eigenheim auch nicht anders, da wird pro Bauabschnitt bezahlt, und wenn was nicht in Ordnung ist, hält man die Zahlung eben zurück).
Na, und wie jeder weiss, bleibt die Ware bis zur vollständigen Bezahlung Eigentum der Firma. Da aber der Finanzvermittler dazwischen stand, und einfach zuviele Leute und Firmen integriert waren, und Maurer schnell handeln musste, nutzte man die Möglichkeit die Bahn "abzutransportieren", als diese abgebaut und verladen irgendwo stand. Das war aber meines Wissens nach nicht die Initiative von Maurer, sondern von besagtem Vermittler, der dann auch noch die Packwagen und 2 oder 3 Zugmaschinen als fand "einbehielt".
Daraufhin reiste Fredy Schneider erst einmal mit einem Dietz Kinderkarussell, welches nicht auf ihn lief. Während der Soester Allerheiligenkirmes stand er auf dem Martini Markt in Neuruppin und danach auf dem Weihnachtsmarkt Berlin Alexanderstrasse.
Für die "Kollegen" war das ein gefundenes Fressen. Für die Presse natürlich auch, und so kam es - wohl aus der Kurzschlusshandlung - dass man erstmal von einem "Diebstahl" ausgegangen ist, schliesslich kann man nicht allen die Umstände erklären, und wer will schon, dass man von einem denkt, das Geschäft sei weg, weil man einfach nicht zahlte oder nicht zahlen konnte. Es gab dann leider mehr Wirbel als geplant.
Ähnliches gab es ein Jahr später in Stuttgart zu verzeichnen, wo die Fa. Dietz ein Kinderkarussell bei einem anderen Schausteller abholte. Auch diese Finanzierung lief über den Vermittler. Im gleichen Jahr gingen dann auch noch zwei grosse Imbissgeschäfte, ein Laufgeschäft und zwei Wohnwagen an die jeweiligen Hersteller zurück.
Der Vermittler arbeitet nun unter einem anderen Namen. Wie seriös dieser Vermittler war oder ist, erkennt man daran, dass seine Webseiten aus kostenlosen .vu, .tt, und .ms Pages bestehen und er nur über eine Handynummer oder eine gmx Mailadresse erreichbar ist.
Schade für Fredy Schneider, der leider einen sehr guten Ruf verloren hat!