Bericht der Rhein - Lahn Zeitung vom 13.08.2010

Holger Ebert

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Volksfeste: Schausteller kämpfen um Plätze

Autoscooter, Kettenkarusell, oder lieber Geisterbahn.? Noch bevor Kinder vor dieser Wahl stehen, müssen die Veranstalter von Jahrmärkten eine Entscheidung treffen. Denn nicht für alle Schausteller ist auf dem Festgelände Platz. Ein Streitthema, das nicht selten vor Gericht endet.

Ob Sie nun Kirmes, Kerwe oder Jahrmarkt heißen, Volksfeste locken überall in Rheinland Pfalz mit Leckereien, Lichtern und jeder Menge Spaß, Tausende Menschen an. Dabei geht dem lustigem Getümmel bisweilen ein erbitterter Kampf zwischen den Schaustellern um die Teilnahme voraus, denn oft ist nicht genügend Platz für jeden auf dem Festgelände. Die Veranstalter müssen auch darauf achten, ein ausgewogenes Programm zu bieten.
Da dürfen neben Schießbuden und Autoscootern auch Wurst oder Bier - und Weinstände nicht fehlen. Der Streit um Genehmigungen von Geschäften landet zuletzt gleich in mehreren Fällen im Land vor Gericht .

Schwebendes Verfahren

In Bad Kreuznach versuchten fünf Schausteller, sich einen Platz auf dem Jahrmarkt juristisch zu erkämpfen. Dabei ging es um zwei Autoscooter einen Breakdance und weitere Fahrgeschäfte. Ihre Eilanträge auf Zulassung wurden jedoch allesamt vom Verwaltungsgericht Koblenz abgelehnt.
Die Richter verwiesen darauf, das die Platzkapazität des Jahrmarktes erschöpft sei. Verbleibene Bedenken gegen die Vergabeentscheidungen werden im Klagevefahren abschließend zu klären seien, erklärt das Gericht.
Der viertäfige Jahrmarkt beginnt jedoch bereits am 20.08.2010.Bis zu 1200 Bewerbungen für einen Platz auf dem Volksfest gehen jährlich ein, doch nur rund 200 Schausteller werden dafür engagiert, berichtet Karl Heinz Gilsdorf von der Stadtverwaltung Bad Kreuznach. Er organisiert den Jahrmarkt seit zehn Jahren mit. Jedes Jahr kommen etwa eine halbe Millionen Besucher. Attraktionen müssen "bewährt" oder "neu" sein, sagt Gilsdorf. Wir fahren das ganze Jahr auf Märkten rum, schauen uns in Zeitschriften Neuheiten an.
Große Attraktionen gehen jedoch immer wieder eher an große Freizeitparks. Eine Wildwasserbahn wie in früheren Jahren kriegen wir eh nicht mehr sagt Gilsdorf. Wegen den steigenden Benzin und Personalkosten überlegen viele Schausteller, ob sich eine Tour mit Ihren Fahrgeschäften überhaupt noch lohne.
Aus Sicherheitsgründen hat die Stadt einen Kinder-Auto Scooter abgelehnt. Diese Art von Fahrgeschäften lassen wir nicht zu, sagt Gilsdorf, zu stark seien die
Erschütterungen , denen die Kinder darin ausgesetzt seien. Vorsichtig geworden ist man auch mit Boxkämpfen oder Steilwänden an denen Motorradfahrer entlangrauschen.

Zuverlässigkeit zählt

In Mainz gibt es nach Stadtangaben deutlich mehr Anträge der Schausteller als vorhandnen Platz auf den Jahrmärkten. Deshalb werde aus den Bewerbungen die attraktivsten Fahrgeschäfte ausgewählt.Dabei spielt auch die Zuverlässigkeit der Betreiber eine Rolle. Zwar müssen sich die Schausteller jedes Jahr erneut um die Teilnahme bewerben, etwa 80 Prozent von Ihnen werden aber nach Ihrer letzten Teilnahme wieder zugelassen, teilte die Stadt mit.
Doch auch in Mainz gibt es manchmal Ärger.: Trotz des Versuches, Einigungen mit den Schaustellern zu finden, werden einige Fälle vom Stadtrechtausschuss behandelt, heißt es.

Auch das Winzerfest in Alzey kann sich vor Schaustellern kaum retten. Wir können bestimmt vier oder fünf Winzerfeste mit dem ausstatten, was wir an Bewerbungen bekommen, sagt Sreffen Ferdinenad von der Stadtverwaltung. Meist trudeln schon wenige Tage nach dem Fest erste Anträge für das kommende Jahr ein. Da gibt es gewisse Fahrgeschäfte die wir alle zwei Jahre haben, berichtet er. Das Winzerfest beginnt immer am dritten Freitag im September.

Welche Spielgeschäfte, Süßwarenbuden oder Fahrgeschäfte ihre Stände in Alzey
aufstellen dürfen, entscheidet der städtische Ausschuß.
Wichtig ist eine bunte Mischung unter den bis zu acht großen Fahrgeschäften sagt Ferdinand, eine Bimmelbahn für die kleinen, Adrelaningeschäfte für Jugendliche, oder ruhige Angebote wie das Riesenrad für die älteren Besuchern. Wegen der vielen Wettbewerber müssen viele Anträge abgelehnt werden. Geklagt hat bisher deswegen noch niemand.

Kriterien für die Auswahl

In Neuwied ist der Andrag an Schausteller für die Heddersdorfer Pfingstkirmes meistens groß. Bis zu 400 Bewerbungen gehen schon mal bei der Stadtverwaltung ein. Dabei können jedes Jahr nur 75 den Zuschlag für das Volksfest im Juni erhalten.
Grunndsätzlich werden die Geschäfte nach drei Kriterien ausgewählt.
Attraktivität des des Angebotes, Mischverhältnis der Geschäfte und Zuverlässlichkeit der Betreiber.
Die Sprecherin ergänzt aber.: Das ist eine Aufgabe, für die man viel Fingerspitzengefühl braucht, Betriebe die in der Stadt angemeldet sind, und dort Ihre Gewerbesteuer entrichten, werden bei gleichartigem Angebot bevorzugt.
Von den rund 150 Bewerbungen für den Betrieb für Fhergeschäften müssen aber 90% abgelehnt werden.
 

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