Besucherzahlen Schützenfeste bald ohne Kirmes?

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Schlechte Besucherzahlen
Schützenfeste bald ohne Kirmes?



Düsseldorf (RP) Die deutschen Schausteller tagen in der Landeshauptstadt. Bruno Schmelter vom Düsseldorfer Schaustellerbund blickt eher pessimistisch in die Zukunft. Volksfeste werden immer schlechter besucht.


RP: Wie wird das kommende Jahr für die Düsseldorfer Schausteller?

Bruno Schmelter: Positiv sehen wir zurzeit nur die Größte Kirmes am Rhein. Bei allen anderen Veranstaltungen hat uns der Optimismus verlassen. Die Schützenfeste der einzelnen Stadtteile, die früher für Schausteller der Region den Broterwerb darstellten, sind heute so schlecht geworden, dass man davon nicht mehr leben kann.


Woran liegt das?

Schmelter: An der Konkurrenz. Während früher die Schützenfeste große Veranstaltungen für die Stadtteile waren, gibt es heute große Event-Agenturen, die Straßen-, Kirchen- oder andere Feste organisieren. Dadurch ist das gesamte Sommerbrauchtum in Gefahr.


Warum sind diese Feste eine so große Konkurrenz?

Schmelter: Diese Feste schaden denjenigen, die die Tradition hochhalten. Nehmen sie als Beispiel den Stadtteil Oberbilk: Dort gibt es mit dem Kölner Straßenfest ein Fest mitten im Stadtteil. Die Menschen, die dorthin gehen, gehen wenige Tage oder Wochen später nicht mehr zum traditionsreichen Fest der Oberbilker Schützen.


Aber sind auf diesen Straßenfesten nicht auch oft Schausteller?

Schmelter: Nicht aus der Region. Wenn diese Agenturen mal ein Karussell aufstellen, nehmen sie dafür immer den selben Veranstalter – bundesweit. Die regionalen Schausteller haben davon nichts.


Hat die negative Entwicklung auch etwas mit der Wirtschaftskrise zu tun?

Schmelter: Nein, wir beobachten das schon seit rund 15 Jahren. Dass die Menschen weniger Geld im Portemonnaie haben, ist bei den kleinen Volksfesten kaum spürbar: Weniger kann man gar nicht verdienen.


Was können die Schützenvereine und die Schausteller dagegen tun?

Schmelter: Wir versuchen seit Jahren, diese Entwicklung zu kippen. Unter anderem haben wir den Schützenvereinen vorgeschlagen, Volksfeste zusammenzulegen. Darin unterstützt uns auch die Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützen. Aber diese Worte fallen nicht auf fruchtbaren Boden.


Wie wird es weitergehen?

Schmelter: Zu vielen Schützenfesten fahren überhaupt keine größeren Schausteller mehr. Um die Zukunft der Schützenfeste mache ich mir keine Sorgen: Die wird es immer geben. Aber in Zukunft vielleicht ohne die dazugehörige Kirmes.

Gibt es denn gar keine positiven Entwicklungen?

Schmelter: Die Größte Kirmes am Rhein und der Weihnachtsmarkt – da sind wir bisher mit einem blauen Auge davon gekommen. Die Oster- und die Frühlingskirmes am Rheinufer und am Staufenplatz, die wir Schausteller organisieren, zeigen außerdem: Es kann funktionieren, wenn man richtig Werbung macht und eine gute Mischung an Schaustellern zusammen bekommt.

quelle:
http://www.rp-online.de/duesseldorf/duesseldorf-stadt/nachrichten/Schuetzenfeste-bald-ohne-Kirmes_aid_808591.html
 
„Es fehlt die Farbe“ – das Bunte was Kinderaugen strahlen lässt.

Auf dieses Thema habe ich schon lange Zeit gewartet und ich nehme dieses auch sehr ernst.
Darum möchte ich mich auch einmal näher vorstellen, falls es Rückfragen geben sollte, seitens der Schausteller, Schützenvereine oder Sonstige.
Mein Namen ist Markus Mildenberger, Wohnhaft: Dornaperstrasse 1 in 40625 Düsseldorf.
Ich bin am 21.10.1977 in Düsseldorf Gerresheim geboren und aufgewachsen.
Seit meiner Kindheit beschäftige ich mich mit der Schaustellerei und verfüge somit auch über ein mittelgroßes Aarschief und Sammlung von Schaustellern in ganz Deutschland.

So nun zum Thema.
Den eigentlichen Rückgang und der Rückgang der Popularität Deutscher Kirmes und Schützenfeste, musste ich leider schon in den 90ern feststellen.
Es kam in den ersten Jahren eher schleichend, aber es kam unaufhaltsam. Nun ist es sehr schwer, eine bestimmte Zielgruppe festzumachen die unter Umständen dafür verantwortlich sein könnte. Das ist auch nicht mein Ziel hier einen Schuldigen zu finden, sondern viel mehr gemeinsam darüber nachzudenken wie es wieder Aufwärts gehen könnte.

Der Meinung das Stadt und Straßenfeste der Auslöser des Rückgangs der Kirmesveranstaltungen sind, schließe ich mich nicht an.
Vielmehr nehmen die Veranstaltungen der Schützenfeste die Form eines Straßenfestes an.
Es fehlt mittlerweile an jeglicher Struktur seitens der Veranstaltung.

Das gewisse Kirmesflair wir heutzutage völlig untergraben. Im Vordergrund steht doch normalerweise der Gesamteindruck einer Veranstaltung.

Hierzu kurz ein kleines Zitat: “für vier Tage Lohnt es sich nicht, voll aufzubauen!“ – mit anderen Worten, es wurden auf Fronten, Verkleidungen, Beleuchtung usw. verzichtet. Das Ergebnis: Ein noch so gepflegtes Geschäft kam für das Publikum lieblos und trist zur Geltung.
Zitat wörtlich: „ Was sollen wir denn auf der Kirmes? Eine Bratwurstbude, ein ömmeliger Scooter – noch nicht mal ne` Losbude.“ So denken wohl leider viele. Und wenn man jetzt mal die Preise vergleicht, Straßenfest vs. Kirmes liegt es wohl auf der Hand, dass das Publikum solche Evans vorzieht. Auch sollte man berücksichtigen das die kleine Schützenfeste die Visitenkarte der Veranstaltung „Größte Kirmes am Rhein“ sind.
Wenn die Vorspeise schon nicht schmeckt, bestelle ich auch kein Hauptmenü mehr.

Es kommt meine Erachtens nicht auf die Größe der bebauten Fläche an, sondern vielmehr auf die Größe der eigentlichen Veranstaltung. – Diese muss ein Magnet sein.

Hierbei ist der Gesamteindruck von höchster Bedeutung.
Autoscooter, Kindersportkarussell, Imbissbetrieb, Verlosung, Süßwahren, Schießbetrieb sowie Bierschankbetrieb (kein von der Brauerei gestellter Schankwagen) sind die Pflichtelemente zu einer Veranstaltung und ein Muss. Sind diese Geschäfte erst einmal vorhanden und in einem sauberen und ordentlichen Zustand ist der Grundstein gelegt.

Tödlich sind Lücken in den Reihen, sowie Transporte etc. wo der Besucher fast drüber fällt.
Argumente wie: “Da achtet eh keiner drauf.“ Zählen nicht. Ich achte seit 32 Jahren drauf.
Keinem fällt in einem Ritterfilm die Kostümierung auf, - achtet ja keiner drauf, aber ziehen wir mal einen Ritter Turnschuhe an und der ganze Film ist dahin.

Jeder Schausteller sollte doch die Möglichkeit haben sich auf eine Top Veranstaltung zu bewerben. Also müssen wir diese auch schaffen. Top Veranstaltung braucht natürlich auch Top Geschäfte. Damit meine ich, dass auch die Schausteller dafür sorgen müssen dass ihr Geschäft gut geführt wird. Denn sie sind Teil vom Ganzen.
Leider gibt es immer wieder Betriebe denen es egal ist. Diese müssen dann vorab aussortiert werden. Denn der Großteil der Schausteller ist ja wohl daran interessiert sein Geschäft wie der Name schon sagt, zur Schau zu stellen.
Somit ist die Zusammenarbeit zwischen Veranstalter und Schausteller von sehr großer Bedeutung. Dies fängt bei der Werbung schon an.

Ein Beispiel dafür wie es nicht funktioniert erlebe ich jedes Jahr in meinem Heimatort.
Nun liegt unser Festplatz auf dem das alljährliche Schützenfest abgehalten wird nicht grade sehr zentral. Das heißt, dass der Festplatz für Ortsfremde schwer zu finden ist. Somit die Chancen auf Laufkundschaft gleich null stehen.
Um die Laufkundschaft und Ortsansässigen nun auf den Festplatz zu locken hat sich der Veranstalter etwas ganz besonderes einfallen lassen. Vier Wochen vor beginn des Schützenfestes wird in unserer Fußgängerzone unmittelbar neben der Haltestelle ein Transparent angebracht mit der Aufschrift: „Herzlich willkommen zum Schützenfest“ dies hängt auch nach der Veranstaltung noch ein bis zwei Wochen dort. Ohne Datum, Ort oder irgendwelche Informationen. Tolle Sache oder?

Kann man so die Kirmesveranstaltungen retten? Meine Meinung: NEIN!!!
Es kann doch wohl nicht so unmöglich sein, einen kleinen bis mittelgroßen Festplatz so zu gestalten, dass das Angebot wenigstens erhalten bleibt und keine Lücken entstehen. Wofür gibt es Ausschreibungen?

Wenn jemand nicht mit dem Herzen bei einer Sache ist, dann sollte er das Amt Anderen überlassen.
Ich fände es sehr traurig wenn ich meinen Kindern 3 Jahre und 5 Monate die tollen bunten Zeiten der Kirmes nur noch auf meinen Fotos zeigen könnte.

Sollten einige Leute diese Meinung mit mir teilen, können sie gerne Kontakt zu mir aufnehmen. Ich bin auch bereit Aktiv an einer Änderung der Situation teilzunehmen.

Mein persönlicher Wunsch währe es auch, mich einmal mit dem Vorsitzenden des DSB (Bruno Schmelter) über diese Situation und die Zukunft über unsere Festplätze zu unterhalten.

Kindheitsträume sollten erhalten werden, ebenso die Tradition. So sollten wir auch nicht vergessen, dass die Schausteller es wahren die nach dem zweiten Weltkrieg in einer schlimmen und von Armut gezeichneten Zeit den Menschen und vor allen den Kindern, wenn auch nur für ein paar Stunden das Träumen wieder ermöglicht haben.

Mit freundlichen Grüßen: Markus Mildenberger (Milbi) m.mildenberger@o2online.de

PS. Ich wünsche einen guten Start für alle Beteiligten in die Saison 2010
 
Ich müsste auch mal zur wort kommen ich komme aus mönchengladbach und bin quasi fast jedes wochenende in duesseldorf weil dort paar freunde von mir wohnen. Ich war zwei mal in unterrather kirmes gewesen einmal 2001 und einmal 2008 und es war eine unterschied gewesen. Wo noch 2001 mit mindestens 7 Fahrgeschäfte waren, waren 2008 über die hälfte weniger gewesen. Ich kann noch erinnern das 2001 trotz terroranschlag geschichte in unterrath voll gewesen war aber dieser kirmes war abgelegen und als ich zurückfahren wollte haben einige leute gefragt wo die kirmesplatz war. 2008 waren viel weniger besucher gewesen und auf den platz war nichts los gewesen. Auch ein gutes beispiel ist die Gladbacher kirmes. Früher in die 90er jahren war unten in geroplatz und oben auf alter markt gewesen und es kamen hin und wieder auch top geschäfte dann kam langsam das kirmessterben in gladbach Erst wurde wegen eine neue gebäude verkleinert werden dann kamen immer mehr lücken zwischen alter markt und geroplatz danach fand die kirmes nur noch in geroplatz statt. 2009 frühkirmes in gladbach trotz werbung waren in gladbacher geroplatz nur 5 buden und 1 kinderschiffschaukel mehr nicht.
 
Ich bin auch der Meinung das die Kirmes einfach nicht aussterben sollte.Aber ich war selber 9 Jahre mit der Kirmes gereist und habe auch noch Kontakte zu Schausteller.Ich finde das die Staedte und Gemeinden viel zu viel Geld verlangen von den Betreibern und da finde ich das die Schausteller schon noch guenstig sind was das Essen,Trinken und die Attraktionen anbetrift aber man muss auch hinter schauen die Patzmieten werden immer Teurer,Strom wird erhoeht Sprit wird nicht billiger die Mitarbeiter wollen mehr Geld sehen weil Lebensmittel alles teurer wird ie Geschaefte muessen auch bezahlt werden.Und was mich als selber Privatmensch so richtig wuetend macht sind Private die von der Reise keine Ahnung haben nd alles verkommen lassen sich auch als Schausteller sich nennen.Frueher gab es wirklich Reisende und alles war suuuper sauber und Ordentlich aber die Hobby Schausteller (Privatmenschen)es gibt ueberall ausnahmen aber die machen auch alles kaput.Die immer mehr werdenden Arbeitslosigkeit wir auch immer mehr.Ich werde immer zu den wirklichen Reisenden halten.Feuerwerke warum kann das nicht die Ausrichter der jeweiligen Stadt selber die kostn bezahlen?nein da muessen auch wieder die Schausteller bezahlen.Ich oechte eins sagen Lasst die ixchtige Kirmes den Richtigen Reuisenden das machen und Bitte keine von Privat die sich Schausteller nennen.
 
Und jetzt noch mal auf Deutsch. Ich werde aus dem Text nicht schlau. Leider. - Was bitte sind "Privatmenschen"? Schausteller ist ein Beruf. Wenn ich mir Morgen eine Achterbahn kaufe und damit auf die Reise gehe, bin ich auch Schausteller von Beruf. Oder irre ich mich da und bin stattdessen Weihnachtsmann?
Es ist doch immer wieder erstaunlich, was hier teilweise für ein Schrott zusammen getippt wird.

PS. Bernhart Paul ist dann ja nach deiner Aussage auch nur ein Privatmensch. Dann guck dir seine Sammlung mal an. - Zirkus Roncalli z B. Einfach nur geil. Ich persönlich bewundere diesen Mann.
 
Ja, Milbi, du währst ein Schausteller, aber von Privat, weil du nicht als Reisender geboren wurdest. Möglicherweise müsstest du dir gegenüber den Reisenden erst Akzeptanz schaffen, aber das ist ein anderes Thema. Ich finde die Meinung von Tine auch ein wenig einseitig und wenig Objektiv. Zumal du mit Bernhard Paul ein absolutes Paradebeispiel geliefert hast, auch wenn das eher die Zirkusbranche ist. Aber wir wollen nicht vergessen, das es um das überleben der Schützenfeste geht. ;)
 
So! Um hier mal ein bisschen Fachsprache an den Tag zu legen. Schausteller eingeheiratet oder in der ersten Generation: "von Draußen"
Schausteller über mehrere Generationen: "im Kellerkasten gebohren" - da weiß doch jeder hier was damit gemeint ist.
Und zum Thema Akzeptanz, bin ich hier im Rockerclub oder was?
 

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