Bonpflicht für Schausteller ?

Diese Pauschalisierung ist lächerlich. In jedem Bereich gibt es schwarze Schafe- ob es Einzelhandel, Tipico Läden, Imbisse oder Dönerbuden, Restaurants, Kinos oder eben Schausteller sind.
Ich kenne genug Schausteller die aufrichtig sind und alles richtig abrechnen.

ABER wie schon erwähnt gibt es natürlich auch hier schwarze Schafe. Ich besuche ja auch viele teils sehr kleine Plätze. Es gibt Schausteller die freuen sich darüber auch mal Berichte über die kleinen Dorffeste hier im Forum oder meiner Instagramseite zu sehen aber ich wurde auch schon persönlich drauf aufmerksam gemacht, dass es gerade auf den kleinen Veranstaltungen nicht jeder Schausteller toll findet, dass ich dort Fotos mache - eben weil die Fotos dann belegen, dass zum Beispiel viel los war und man dem Finanzamt keine geringen Ticket oder Warenverkäufe unterjubeln kann.

Allerdings einen Generalverdacht zu bringen ist genau so falsch wie zu behaupten, dann alle Dönerläden Geldwäsche betreiben oder so.
 
Und wenn am Ende eines Spieltages 500 oder 1000 € weniger in der Kasse ist,
Hier wird mit Summen gearbeitet - mein lieber Gesangsverein. Die müssen erstmal in der Kasse sein, um diese überhaupt abziehen zu können. Es gibt nicht nur die Grand-Plätze mit Großfahrgeschäften. Mann-Mann-Mann

Oder muss sich ein Karussellbetreiber gegenüber dem Finanzamt rechtfertigen, warum sein in die Jahre gekommenes Geschäft von den Besuchern nicht mehr angenommen wird?
Ja-das gibt es. Und nicht wenige führen ein "Wetter-Tagebuch" um damit entsprechende Kassenbestände belegen zu können und weitere Notizen wie Öffnungszeiten, Besucherandrang oder eben auch kein Andrang, etc. etc. Da gibt es sehr penetrant und aufdringlich arbeitende Damen oder Herren (und alles was dazwischen liegt) in den Finanzämtern. Geschichten, die keiner glaubt, wenn er sie nicht selbst erlebt.


eben weil die Fotos dann belegen, dass zum Beispiel viel los war
Na in unserem digitalen Zeitalter müsste dann das Fotografieren gänzlich untersagt werden. Ein Unding.


In jedem Bereich gibt es schwarze Schafe
Absolut korrekt und unstrittig.

Nun noch ein Wort zum eigentlichen Thema: Ja-auch Schausteller unterliegen der Bon-Pflicht, so fern diese eine elektronische Ladenkasse in Betrieb haben bzw. Kartenzahlung anbieten. Für alle anderen mit der obligatorischen "offenen Ladenkasse" gilt das bislang nicht (damit auch für Händler auf Wochenmärkten z Bsp. anwendbar). Die aktuelle Regelung schließt keine Berufsgruppe explizit ein bzw. aus sondern orientiert sich am vorhandenen Kassensystem, welches berufstypisch zur Anwendung kommt. Ansonsten gilt auch die Pflicht zum Führen von elektronischen Kassensystemen.
 
Ich verstehe den ganzen Aufriss nicht, der hier gemacht wird - aber das ist ja nichts neues ;0)
Das Zauberwort heißt "Plausibilität" - das vergessen zu gerne all jene, die mal gehört haben, dass die Selbstständigkeit die "Lizenz zum (Schwarz) Gelddrucken" beinhaltet - aber selbst noch nicht einen Tag auf eigene Rechnung gearbeitet haben.
Man mag das glauben oder mögen, aber die Finanzämter stehen nicht hinterm Zaun und die Mitarbeiter schlafen nicht mehr auf dem Baum - die wissen, was realistisch ist und was nicht. Wer da wacker Sprit, Ersatzteile und so weiter auf Rechnung kauft und nie was in der Kasse hat, der wird irgendwann gefragt werden, ob das alles so richtig sein kann. Dafür gibt es Listen und Erfahrungswerte - und man mag es nicht glauben: die lesen sogar in Foren oder gehen selbst mal über den Platz.
Beliebte "Abschreibungsraketen" wie teure PKW im Leasing taugen auch nur, so lange der Gegenwert zum Absetzen auch reinkommt - sonst erlaubt sich der freundliche Finanzbeamte schnell Fragen.
Richtig, richtig dumm wird es dann, wenn das Schreiben die Aufforderung enthält, die zukünftige Einnahmen- und Ausgabenlage zu prognostizieren... Aber wenn das kommt, dann hat man in der Regel auch schon den Anschiss vom Steuerberater bekommen.

Die "goldenen Zeiten", in denen die Bunten eine schnelle Mark am Fiskus vorbei machen konnten, sind lange vorbei.
 
ja kaufe ich aber Pommes nicht bei meinem Händler oder z.B der Metro kann man die locker schwarz auch woanders kaufen , das selbige funktioniert auch mit Getränken. Solange ich es nicht boniere fällt es doch keinem auf. Natürlich funktioniert das nicht in Unmengen. Beispiel Palette österreichisches Energygetränk im Angebot beim Discounter für z.B 1,11 €uro die Dose, macht bei 24 Dosen runde 26,50 Euro im Einkauf . So an einem Spieltag die zu 4,00 Euro je Dose zu verkaufen , macht mal eben 96 Euro , abzüglich des Einkaufspreis von Höhe 26,50 Euro bleiben gerundet 70 Euro übrig (Nicht Gewinn). Schwarz, und das nur bei Verkauf einer Palette an einem Spieltag, so und bei mehreren Spieltagen funktioniert das auch mit Bierauschank aus Flaschen, oder Cola. Also da geht schon einiges.


Es ist jetzt aber verboten das das Finanzamt irgendeinen Betrieb schätzt.
Es gab gerade erst am höchsten Deutschen Finanzgericht ein Urteil das die Finanzämter nicht mehr schätzen dürfen denn es gibt keine ordentliche Regelung wie die Schätzung zu stande kommt.
Man kann nicht ein Geschäft in München mit einem Geschäft in Neuenrade vergleichen und ähnlich schätzen.
Es hatte jemand geklagt der sollte nach Schätzung seines Finanzamtes für 2 Jahre über 600000 Euro Steuern nachbezahlen weil sie ihm seine Angaben nicht geglaubt haben, hatten sie Ihn geschätzt und er hat dann Widerspruch eingelegt.
Entweder sie können nachweisen das er mehr eingenommen hat (leider fehlt das Personal dafür),also müssen sie seine Angaben zu Grunde legen.
 
Schreckliche Diskussion! Ich betreibe kein Gewerbe, aber finde die Vorstellung fürchterlich, dass immer alles perfekt überwacht sein muss, abgesehen von der Mehrarbeit und Zeitverschwendung.

Und was kümmert euch das überhaupt, ob jemand 100%ig korrekt abrechnet oder nicht?

(wobei ich nebenbei gesagt nicht glaube, dass da ein riesengroßer Spielraum ist)
 
Naja, mit der Bonpflicht (also guter Buchführung) tut sich jeder Unternehmer selbst einen Gefallen. Er kann auf die Minute genau nachweisen wann er was verkauft hat und für die Zukunft Entscheidungen treffen die den Betriebsablauf optimieren. Also kontrolliert nicht nur ein Amt sondern auch der Unternehmer selbst.

Apropos Kontrolle das trifft, nebenbei bemerkt, ja nun auch alle (privaten) Verkäufer auf den Plattformen wie Ebay etc., diese Plattformen müssen ja nun auch den Behörden melden wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
 

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