"Da brauchst du nicht mehr hinzufahren!" Polemik oder Deeptalk!?

quagmire

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Diesen Satz habe ich schon so oft gehört, egal ob von Besuchern oder von Ausstellern/Schaustellern.

Es gilt ja immer die Devise: Nach dem Fest ist vor dem Fest und gestern ist das Fest der Feste in meiner Region zu Ende gegangen. Jetzt konnte ich terminlich gestern leider nicht mit den Kids aufs Feuerwerk und wollte die Kinder mit einem Video wenigstens etwas glücklich machen und bin da auf einige Granatenbilder gestoßen.



Anfangs hoffte ich, dass sie doch Stockfotos verwenden, um den Besucher aufs Fest zu fixieren. Nope. Das sind echte Aufnahmen. Jetzt kenne ich die Auslastung der Karussells auf dem Wurstmarkt normalerweise nur so wie bei der Bayern Wippe, im Video fehlen aber in einigen der gezeigten Fahrgeschäften die Fahrgäste. Das ist mir auch auf dem Platz sehr stark aufgefallen. Vor allem auch bei sehr gut platzierten Geschäften.

Hier ein Interview zu den Schließzeiten des WuMas (resultierend aus einem Rechtsstreit)



Ich bin persönlich so deutsch gestrickt, dass ich mir die Satzungen und Verordnungen gerne durchlese. Das liegt aber hauptsächlich an beruflichem Interesse. Der Wurstmarkt öffnet täglich um 11 Uhr und dank der Webcams sieht man auch, dass die Leute schon früh aufs Fest strömen. Dass die erst zu später Stunde aufschlagen ist in dieser Form nicht ganz richtig. Natürlich gibt es einige, die haben aber oftmals bereits Betriebstemperatur und sind auf dem Platz richtigerweise unerwünscht.

Es ist mir noch nie so stark wie 2019 aufgefallen, dass Sätze wie "zu teuer", "viel zu kurz fürs Geld", "schlechte Qualität der Speisen", etc. zu hören sind, wenn man übers Fest läuft. Natürlich gab es immer Muffel, denen geschenkt noch zu teuer wäre. Aber in dieser Konzentration, dass sich das sogar an den Essenstisch bei meinen Eltern überträgt, das hatte ich so noch nicht auf dem Schirm.

Vor allem, was ist da jetzt richtig? Argumentiere ich, dass das Fest schlechter wird, wegen der Schließzeit und deswegen meine Sitzplätze leer bleiben oder liegt es an den Chip- und Essenspreisen? Dass Menschen nach wie vor auf ihr Fest strömen, aber ihr Glück dann halt nur an den Vergnügungen suchen (Wein, Steak-brötchen, Wein und Riesenradfahren), die ihnen wichtiger sind, lässt sich nicht nur an unserer regionalen Veranstaltung messen. Dass man sich nicht mehr die goldene Nase nach zwei Jahren mit dem gleichen Geschäft verdient, liegt doch klar auf der Hand. Der Markt stagniert immer irgendwann und bei gestiegenem Preis überlegt der Konsument, was er wirklich mitnehmen möchte und was ihm nicht so wichtig ist. Da wir in meinem Beispiel vom größten Weinfest der Welt sprechen, kann jeder sich zusammenzählen, wo die Touristen ihren Schwerpunkt sehen.

Ich behaupte weiterhin, dass die Wurzel viel tiefer sitzt, als Personaleinsparung durch klappbare Karussells. Das wird eher auf Unverständnis treffen, wenn so ein Vergnügen auch 5 EUR kostet und aussieht, wie ein mit dem Inbusschlüssel montiertes aus Billy Regalen bestehendes Karussell. Die Besucherströme werden bei der nächsten Preiserhöhung.

Hier noch einige bewegte Bilder.



Die Schubkarchstände sind auch heute noch total überlaufen.



Volle Sitzplätze. Die hatte man natürlich auch in 2019. Aber meine These, dass die Geschäfte leer bleiben, wenn die Frequenz sinkt, hält stand.




Wie seht ihr das? Wo liegt das Problem aus eurer Sicht? Es sollte ja auf den Plätzen relativ ähnlich sein und kein Problem, das nur in der Pfalz herrscht.
 
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