withoutaname
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Der Großcircus stirbt aus, so zumindest mein Eindruck der letzten Jahre.
Probst-Ost, Universal Renz, Barum, Busch-Roland, Fliegenpilz um nur die Großen zu nennen.
Seit 2000 ging es (nochmal) rasant abwärts und auch was den Tierbestand angeht, ist da gar nicht mehr soviel übrig.
Krone und CK halten die Fahnen hoch, wenngleich CK nun zunächst den Weg ohne Tiere geht.
Probst-West und Voyage und Williams folgen. Dazu noch einige sehr ordentlich präsentierte kleinere Unternehmen wie Arena, Paul Busch, Aeros, Europa und Co.
Und daran ist mit Sicherheit nicht nur Corona Schuld.
Daher vermisse ich in der Gegenwart und auch in den letzten Jahren stets das Augenmaß von Circusgegnern.
Man wollte nie die - im Rahmen der Möglichkeiten - bestmöglichen Gegebenheiten haben, sondern nur immer ein generelles Verbot.
Eine Lösung wohin dann mit all den Tieren, ja die ist man immer schuldig geblieben.
In einem gesunden Dialog hätte viel erreicht werden können, auch hätte man über das Verbot einzelner Arten diskutieren sollen - nicht aber fortwährend für ein generelles Wildtierverbot plädieren.
Noch heute werden die Betriebe regelrecht verfolgt. Und das, obwohl sich die "Probleme" der Circusgegner quasi durch Zeitablauf erledigen. Und bis zu diesem Zeitpunkt wäre es schön, könnten die Unternehmen voll und ganz auf das Wohl ihrer Tiere richten und müssten sich nicht laufend für Anfeindungen rechtfertigen.
Nie hörte man von den Tierschützern: Circus A hält das Tier XY nicht gut, aber Circus B zeigt es, wie man's richtig macht.
Leider hieß es eher: Circus A hält das Tier XY nicht gut, dass muss es Circus B (mindestens) genauso so schlecht machen.
So hatten die seriösen auch nie Interesse daran schwarze Schafe aufliegen zu lassen, da dies sonst wieder als Generalverdacht auf die ganze Branche zurückgefallen wäre. Ob das sei der richtige Weg war, sei mal dahingestellt.
Die Branche hätte schon vor 20, 30 Jahren gemeinsame Sache machen müssen, um Einigkeit zu demonstrieren und gemeinsam weiterzukommen. Letztendlich bleibt Konkurrenz aber Konkurrenz. Da werden die Verbände, die in den letzten Jahren gegründet wurden, leider auch nicht mehr viel entgegensetzen können.
Um aber wieder zur Kernaussage zurückzukommen:
Es gibt keine Bären (ggf. hat Berolina noch welche am Stammsitz?) mehr in deutschen Circussen, keine Nashörner, keine Giraffen, keine Affen und auch Elefanten sind rar geworden. Auf ständiger Reise sind wohl keine mehr.
Unternehmen, die eigene Raubtiere mitführen, dürfte es - abgesehen von Krone und William - auch nicht mehr geben.
Mit Kübler sollten es auch schon der letzte selbständige dt. Raubtierlehrer gewesen sein, welcher ständig auf der Reise ist.
Ich gebe gerne zu, dass ich ein Circusfreund bin - gleichwohl sehe ich die Sache keineswegs blindlings und muss auch keine Mißstände gut heißen.
Auch bin ich der Überzeugung, dass Giraffen nichts in einem Circus verloren haben. Klar, die Tiere machen in der Manege mächtig etwas her und bringen Kinderaugen zum Leuchten. Aber zu welchem Preis? Giraffen eigenen sich absolut nicht zum dauerhaften Transport und die wenigsten Circus-Giraffen hatten ein langes Leben.
Früher fanden die Leute auch Eisbären im Circus toll - heutzutage undenkbar. Die Zeit bleibt nicht stehen und das ist gut so.
Dennoch hätte man für Mensch und Tier vielmehr mit Dialog als mit einer stetigen Hetzjagd erreichen können.
Wie ich oben schon schrieb: Viele "Probleme" erledigen sich durch Zeitablauf. Mittlerweile dürften keine 30 Elefanten mehr in deutschen Unternehmen zu Hause sein.
Was ich nicht gut heiße, wenn die Elefanten bis zum letzten Atemzug der Show dienen müssen. Gleichwohl ist es aber auch absolut unklug, Unternehmen mit Elefanten - die sich an die Leitlinien halten - stets zu attackieren.
Das Geld, welches die Unternehmen in Anwälte stecken mussten, wäre bei den Tieren besser angelegt gewesen.
Und ja: Über die Jahre hat sich bei mir auch einiges an vermeintlicher Circusromantik in meiner Phantasie in Luft aufgelöst. Und trotzdem gibt es auch im Circus Tiere, denen es dort gut geht und Menschen, denen sehr wohl etwas am Tierwohl liegt und die ihre Tiere lieben.
Negative Gegenbeispiele natürlich auch...
Viele haben es auf andere Weise versucht, da es einfach zu wenige Unternehmen gibt, welche sich noch solche großen Tiernummern leisten können.
Dementsprechend ist´s für die Tierlehrer schwer Geld zu verdienen bzw. dann auch zu bekommen.
Die Branchenführer in den jeweiligen Ländern haben oft ihre eigenen Nummern. Warum gibt es mit Kübler nur noch eine dt. Raubtiernummern, welche engagiert werden kann?
Am Beispiel Deutschland: Krone wäre raus, Voyage ebenso (ab und an wurde eine Raubtiernummer engagiert, mittlerweile aber wohl auch nicht mehr finanzierbar), Probst-West hatte oft eine Raubtier- oder Elefantennummer, ob das aktuell noch darstellbar ist? William hat "nur" seine eigenen Raubtiere, Carl Busch eigene Elefanten (Carmen Zander war lange mit den Raubtieren dort). Mittlerweile aber sowieso nur noch Yakari und Co. Und oft ist dann die Konkurrenz aus dem Ausland auch noch günstiger...
Bliebe nur noch Charles Knie. Und da sollen sich dann alle Tierlehrer drum schlagen? Ob CK nun auf Dauer vom Tiercircus Abstand nimmt? Ich kann es mir durchaus vorstellen.
Nicht umsonst haben sich Zander, Muderacks, Walliser niedergelassen. Prehn, Dittmann (Ruhe in Frienden) und Olf aufgegeben (z.T. auch aus Altersgründen).
Die haben früh feststellen müssen, dass der reisende Tiercircus stirbt und es nur ein ständiger Kampf wäre.
So lässt man sich zumindest über Weihnachten noch gut entlohnen und verbringt das restliche Jahr anders.
Die einzige Chance wird es sein, neben den Weihnachtscircussen noch andere "Festivals" zu installieren.
Sperlich z.B. mit dem Herbstcircus in Gomaringen hat es vorgemacht. Kretz in Ravensburg versucht auch verschiedene Geschichten usw.
Mal sehen, was die nächsten Jahre bringen.
Probst-Ost, Universal Renz, Barum, Busch-Roland, Fliegenpilz um nur die Großen zu nennen.
Seit 2000 ging es (nochmal) rasant abwärts und auch was den Tierbestand angeht, ist da gar nicht mehr soviel übrig.
Krone und CK halten die Fahnen hoch, wenngleich CK nun zunächst den Weg ohne Tiere geht.
Probst-West und Voyage und Williams folgen. Dazu noch einige sehr ordentlich präsentierte kleinere Unternehmen wie Arena, Paul Busch, Aeros, Europa und Co.
Und daran ist mit Sicherheit nicht nur Corona Schuld.
Daher vermisse ich in der Gegenwart und auch in den letzten Jahren stets das Augenmaß von Circusgegnern.
Man wollte nie die - im Rahmen der Möglichkeiten - bestmöglichen Gegebenheiten haben, sondern nur immer ein generelles Verbot.
Eine Lösung wohin dann mit all den Tieren, ja die ist man immer schuldig geblieben.
In einem gesunden Dialog hätte viel erreicht werden können, auch hätte man über das Verbot einzelner Arten diskutieren sollen - nicht aber fortwährend für ein generelles Wildtierverbot plädieren.
Noch heute werden die Betriebe regelrecht verfolgt. Und das, obwohl sich die "Probleme" der Circusgegner quasi durch Zeitablauf erledigen. Und bis zu diesem Zeitpunkt wäre es schön, könnten die Unternehmen voll und ganz auf das Wohl ihrer Tiere richten und müssten sich nicht laufend für Anfeindungen rechtfertigen.
Nie hörte man von den Tierschützern: Circus A hält das Tier XY nicht gut, aber Circus B zeigt es, wie man's richtig macht.
Leider hieß es eher: Circus A hält das Tier XY nicht gut, dass muss es Circus B (mindestens) genauso so schlecht machen.
So hatten die seriösen auch nie Interesse daran schwarze Schafe aufliegen zu lassen, da dies sonst wieder als Generalverdacht auf die ganze Branche zurückgefallen wäre. Ob das sei der richtige Weg war, sei mal dahingestellt.
Die Branche hätte schon vor 20, 30 Jahren gemeinsame Sache machen müssen, um Einigkeit zu demonstrieren und gemeinsam weiterzukommen. Letztendlich bleibt Konkurrenz aber Konkurrenz. Da werden die Verbände, die in den letzten Jahren gegründet wurden, leider auch nicht mehr viel entgegensetzen können.
Um aber wieder zur Kernaussage zurückzukommen:
Es gibt keine Bären (ggf. hat Berolina noch welche am Stammsitz?) mehr in deutschen Circussen, keine Nashörner, keine Giraffen, keine Affen und auch Elefanten sind rar geworden. Auf ständiger Reise sind wohl keine mehr.
Unternehmen, die eigene Raubtiere mitführen, dürfte es - abgesehen von Krone und William - auch nicht mehr geben.
Mit Kübler sollten es auch schon der letzte selbständige dt. Raubtierlehrer gewesen sein, welcher ständig auf der Reise ist.
Ich gebe gerne zu, dass ich ein Circusfreund bin - gleichwohl sehe ich die Sache keineswegs blindlings und muss auch keine Mißstände gut heißen.
Auch bin ich der Überzeugung, dass Giraffen nichts in einem Circus verloren haben. Klar, die Tiere machen in der Manege mächtig etwas her und bringen Kinderaugen zum Leuchten. Aber zu welchem Preis? Giraffen eigenen sich absolut nicht zum dauerhaften Transport und die wenigsten Circus-Giraffen hatten ein langes Leben.
Früher fanden die Leute auch Eisbären im Circus toll - heutzutage undenkbar. Die Zeit bleibt nicht stehen und das ist gut so.
Dennoch hätte man für Mensch und Tier vielmehr mit Dialog als mit einer stetigen Hetzjagd erreichen können.
Wie ich oben schon schrieb: Viele "Probleme" erledigen sich durch Zeitablauf. Mittlerweile dürften keine 30 Elefanten mehr in deutschen Unternehmen zu Hause sein.
Was ich nicht gut heiße, wenn die Elefanten bis zum letzten Atemzug der Show dienen müssen. Gleichwohl ist es aber auch absolut unklug, Unternehmen mit Elefanten - die sich an die Leitlinien halten - stets zu attackieren.
Das Geld, welches die Unternehmen in Anwälte stecken mussten, wäre bei den Tieren besser angelegt gewesen.
Und ja: Über die Jahre hat sich bei mir auch einiges an vermeintlicher Circusromantik in meiner Phantasie in Luft aufgelöst. Und trotzdem gibt es auch im Circus Tiere, denen es dort gut geht und Menschen, denen sehr wohl etwas am Tierwohl liegt und die ihre Tiere lieben.
Negative Gegenbeispiele natürlich auch...
Viele haben es auf andere Weise versucht, da es einfach zu wenige Unternehmen gibt, welche sich noch solche großen Tiernummern leisten können.
Dementsprechend ist´s für die Tierlehrer schwer Geld zu verdienen bzw. dann auch zu bekommen.
Die Branchenführer in den jeweiligen Ländern haben oft ihre eigenen Nummern. Warum gibt es mit Kübler nur noch eine dt. Raubtiernummern, welche engagiert werden kann?
Am Beispiel Deutschland: Krone wäre raus, Voyage ebenso (ab und an wurde eine Raubtiernummer engagiert, mittlerweile aber wohl auch nicht mehr finanzierbar), Probst-West hatte oft eine Raubtier- oder Elefantennummer, ob das aktuell noch darstellbar ist? William hat "nur" seine eigenen Raubtiere, Carl Busch eigene Elefanten (Carmen Zander war lange mit den Raubtieren dort). Mittlerweile aber sowieso nur noch Yakari und Co. Und oft ist dann die Konkurrenz aus dem Ausland auch noch günstiger...
Bliebe nur noch Charles Knie. Und da sollen sich dann alle Tierlehrer drum schlagen? Ob CK nun auf Dauer vom Tiercircus Abstand nimmt? Ich kann es mir durchaus vorstellen.
Nicht umsonst haben sich Zander, Muderacks, Walliser niedergelassen. Prehn, Dittmann (Ruhe in Frienden) und Olf aufgegeben (z.T. auch aus Altersgründen).
Die haben früh feststellen müssen, dass der reisende Tiercircus stirbt und es nur ein ständiger Kampf wäre.
So lässt man sich zumindest über Weihnachten noch gut entlohnen und verbringt das restliche Jahr anders.
Die einzige Chance wird es sein, neben den Weihnachtscircussen noch andere "Festivals" zu installieren.
Sperlich z.B. mit dem Herbstcircus in Gomaringen hat es vorgemacht. Kretz in Ravensburg versucht auch verschiedene Geschichten usw.
Mal sehen, was die nächsten Jahre bringen.