Ein Leben auf dem Rummel

C

charly8080

Hab da mal ein Bericht gefunden (ist zwar schon etwas älter)! Vielleicht interessiert es noch mehrere Leute, wie es ist, in einer Schaustellerfamilie zu leben! Ein Leben auf dem Rummel halt! Interessant ist auch, wie ein solches Unternehmen entstanden ist!


Die Männer vom Riesenrad
Die Männer vom Riesenrad sind 11 Monate im Jahr auf Reise. In dieser Zeit bauen sie ihr Rad bis zu neun mal auf und wieder ab. Das ist Knochenarbeit, denn es wiegt rund 320 Tonnen. Alle hängen an diesem Rad - denn solange es sich dreht, bekommen die Männer ihren Lohn. Bei den letzten beiden Etappen des Jahres war die Kamera dabei.

Die Reise der Schausteller geht von Münster nach Frankfurt, Luxemburg, Düsseldorf, Hannover und Oberhausen bis zu den letzten beiden Stationen des Jahres: der Herbstkirmes in Münster und den Lichterwochen in Essen.

"Unterwegs bin ich zu Hause", sagt Chef Oscar Bruch jr., Spross einer traditionsreichen Schaustellerfamilie, in der bereits 1896 das erste Riesenrad betrieben wurde. Die meisten seiner Gehilfen sind Polen, die hier besser verdienen als in der Heimat. Auf engstem Raum leben die Schausteller miteinander in ihren Wohnwagen am Rand der Kirmesplätze. Sie sind eine Gemeinschaft, die diese ständige Nähe notgedrungen aushalten muss.

Während der Reise, der langen Tage und Nächte und der harten Arbeit, hängt jeder der Männer seinen Träumen nach: Der Chef träumt von weniger Stress, die Arbeiter von Urlaubs- und Heimreisen.


Do, 12.08.04, 11.00 Uhr
Dokumentation von Hilde Bechert (2003)

http://www.phoenix.de/dokus/17078/

http://www.daserste.de/doku/beitrag/030723_riesenrad.asp
 
Schausteller stellen sich vor!!!

Schaustellerbetrieb Wollenschläger aus Berlin

Schaustellerbetrieb Wollenschläger


Schaustellerfamilie Wild

Schaustellerfamilie Wild


Familie Schmitz aus Dortmund

Eisgeschäft


Schaustellerfamilie Weber

Schausteller-Historie Weber


Schausteller-Seelsorger

Schausteller Seelsorgerin

Schausteller Seelsorger

Ein Seelsorger nimmt Abschied


Schausteller Beinhorn

Schaustellerfamilie Beinhorn


Raoul Krameier ist mit Leib und Seele Schausteller

Raoul Krameier - Schausteller


Schaustellerfamilie Schellberg

Schaustellerfamilie Schellberg


Schausteller Kinzler

Schausteller Kinzler
 
Originally posted by chris@16.10.2004, 16:35
Also ich finde solche Geschichten immer interessant :wub:

Ja, finde ich auch! Ist auch mal etwas neues! Man erfährt so mehr über die Menschen, die den Betrieb großgezogen haben!

:sun:
 
INFO: Ich habe den Beitrag in ein anderes Unterforum verschoben, da es eigentlich nicht um Fahrgeschäfte als solche geht.
 
Die Kinder vom Dom - jeden Monat in einer neuen Schule
Sie leben in Wohnwagen, sind neun Monate im Jahr unterwegs. Das Abendblatt besuchte den Schausteller-Nachwuchs.
Von Miriam Opresnik

Die Hände sind tief in den Taschen vergraben, die Jackenkragen hochgestellt. Lässig schlendern die vier Jungs über den Hamburger Dom. Sie hängen an der Schießbude rum, fahren Autoskooter und werfen Dosen - alles, ohne einen Cent zu bezahlen. Die vier sind Schaustellerkinder, dürfen Fahrgeschäfte und Unterhaltungsbuden kostenlos nutzen.

"Das ist unter Schaustellern so üblich", sagt Marcello Winter (14) vom "Griechischen Gyrosstand Winter". Für ihn und seine Freunde Nico Lühmann (12), Kevin Grimmer (12) und Alexander Karow (13) sind Geisterbahn und Co schon lange keine Attraktion mehr, sondern Alltag. Sie sind auf Volksfesten aufgewachsen, kennen jedes Fahrgeschäft auswendig. Wie oft sie schon gefahren sind? "Keine Ahnung, das kann man nicht mehr zählen", so die Antwort. "Die ersten Jahre ist das Leben auf der Kirmes ein großes Abenteuer", sagt Nico Lühmann, dessen Eltern den Süßigkeitenstand "Knusperhaus" betreiben. "Dann wird es langweilig."

Aus diesem Grund gehen sie fast nie über den Dom, sondern treffen sich auf dem Fußballplatz oder zu Hause. Zu Hause - das bedeutet im Leben der Domkinder in einem Wohnwagen. Rund neun Monate im Jahr leben die Schausteller in ihrem rollenden Gefährt, viele sogar das ganze Jahr hindurch. Das Leben auf wenigen Quadratmetern stört sie nicht. "Daran gewöhnt man sich." So wie an die ständig wechselnden Schulen. Da sich die Schausteller bei ihrer Tour von einem Volksfest zum nächsten nur kurz an einem Ort niederlassen, besuchen die Kinder vom Dom selten länger als ein paar Wochen dieselbe Schule - sofern sie nicht auf ein Internat oder zu Pflegeeltern geschickt werden. Probleme mit dem Schul-Hopping haben Nico Lühmann und seine Freunde nicht: "Man lebt sich immer schnell ein", sagen sie.

In der Saisonpause im Winter gehen die Domkinder auf eine Stammschule, die sich im Schulbezirk ihres Wohnsitzes befindet. "Von der bekommen wir auch unser Zeugnis", sagt Kevin Grimmer von der "Brezelbäckerei". "Jede Schule, die wir besucht haben, muss der Stammschule eine Beurteilung schicken. Die fließt mit ins Zeugnis ein." Zur Unterstützung des Schulbesuchs gibt es zudem ein Schultagebuch, mit dem Klassenbuch verlgeichbar, in das die Lehrer Informationen über den behandelten Unterrichtsstoff und das Lernverhalten der Kinder eintragen. "Damit soll den Lehrkräften ermöglicht werden, genau da anzuknüpfen, wo an der vorhergehenden Schule aufgehört wurde", erklärt Uli Krämer (51), Geschäftsführer des Verbandes zur Förderung der schulischen Bildung und Erziehung von Kindern der Angehörigen reisender Berufsgruppen in Deutschland e. V.

Die Praxis sehe jedoch anders aus. "Da es bundesweit weder einheitliche Lehrpläne noch Unterrichtsbücher gibt, kann nie nahtlos an Vorhergegangenes angeknüpft werden", sagt Michael Irle (53), Lehrer an der Rudolf-Ross-Gesamtschule in Hamburg, die rund zehn Domkinder besuchen. Die Schüler müssten sich immer neu anpassen. Folge: "Viele erzielen nicht den Schulabschluss, den sie unter anderen Umständen hätten machen können.

Die Entwicklung der Schaustellerkinder scheint darunter nicht zu leiden. "Im Gegenteil: Die Domkinder sind sehr selbstständig und weiter entwickelt als ihre Altersgenossen", sagt Katrin Kurz (31), Leiterin des Kindergartens der Friedenskirche Altona, dem Domkindergarten. Nach dem normalen Vormittagsbetrieb öffnet das Haus seine Pforten von 14.30 bis 19 Uhr für rund 30 Schaustellerkinder. Sieben Tage die Woche, 30 Tage lang. Bis die Schausteller weiterziehen - in eine andere Stadt mit anderen Schulen und anderen Kindergärten.

erschienen am 11. Nov 2003 in Hamburg

http://www.abendblatt.de/daten/2003/11/11/228641.html


weitere Infos über dieses Thema:

http://www.schule-unterwegs.de/
 
Habe noch ein paar weitere Schausteller gefunden, die ihre Schausteller-Historie preisgeben:

Schaustellerbetrieb Lutz

http://www.vis.de/schaustellerbetrieb-lutze/


Schaustellerbetrieb Brockelmann

http://www.brockelmann.kreativ-web.com/uebuns.php


Schausteller-Familie Schkutowa

http://members.aon.at/schkutowa/wirueberuns.htm


Schausteller-Familie Rosskopf

http://www.karussellspass.de/html/wir_uber_uns.html


Schausteller-Firma Weidauer

http://www.kirmespower.net/wirberun.htm


Schausteller-Betrieb Janßen

http://www.gluecksstern.net/1188.html


Schausteller-Betrieb Fendt

http://www.angelikafendt.de/2142/2165.html


Schausteller-Betrieb Gebauer

http://www.heinz-gebauer.de/


Schausteller-Familie Hohmann

http://www.firma-hohmann.de/Wir%20%FCber%20uns.htm


Schausteller-Betrieb Steinhart

http://www.firma-hohmann.de/Wir%20%FCber%20uns.htm


Schausteller-Familie Degener

http://www.degeners-lustiges-ponyreiten.de/


Schausteller-Familie Härtel

http://www.familie-haertel.de/


Schausteller mit "Herz"

http://www.puckenhof.de/body_schausteller_mit_herz.html


Schausteller-Betrieb Traber

http://www.gaby-traber.de/


Schausteller-Betrieb Seyfert

http://www.seyferts.de/Uber_uns/uber_uns.html
 
auf RTL II kam letzten Mittwoch ein Bericht über die Schaustellerfamilie Diebold!
 
Habe einen weiteren Bericht gefunden, in dem es um die Familie Seiferth geht:

ZITAT
Seiferths lassen sich nicht unterkriegen

"Wenn das Geld knapp wird, sparen die Leute zuerst am Vergnügen", sagt Karussellbesitzer Wolfgang Seiferth. Dabei besteht der Lebensin- und -unterhalt der Seiferths gerade darin: Drei Generationen der Familie sind mit Kinderkarussell, Break-Dancer und Waffelbäckerei auf der Winterkleinmesse am Cottaweg vertreten. Ans Aufhören denken die Schausteller trotz schlechter wirtschaftliche Lage nicht.
Elefant und Drache drehen sich einsam im Kreis, ein Kind winkt aus dem Hubschrauber. "Schauen Sie sich um, wie leer es hier ist" - Wolfgang Seiferth zeigt bedauernd auf sein Kinderkarussell. "Heute Abend wird's zwar noch voller, aber da kommen keine Kinder mehr." Früher, da sei hier noch was losgewesen, seufzt er. Der 69-Jährige muss es wissen, seit 1957 lässt er die Besucher am Cottaweg mit wechselnden Attraktionen den Alltag vergessen. "Vor meinem Kinderkarussell hatte ich schon einen Schießstand, ein Kettenkarussell, ein Riesenrad, eine Waffelbäckerei und eine Losbude", zählt er auf.
Seine vier Kinder arbeiten alle im Schaustellergewerbe, beispielsweise Sohn Jürgen, dem der Break-Dancer gehört. "Die Zukunft sieht für meine Nachkommen nicht gerade rosig aus", meint Seiferth. Die Besucher würden ihr Geld heute dreimal umdrehen: "Die angespannte Wirtschaftslage bekommt unser Berufsstand als Erster zu spüren", klagt der Markranstädter. Trotzdem hat er die Hoffnung auf bessere Zeiten noch nicht aufgegeben. "Ich kann sowieso nicht aufhören. Jedes Jahr im Frühling treibt es mich wieder hinaus. So lange ich noch kann, betreibe ich mein Karussell weiter."
Enkel Mario Seiferth in der Waffelbäckerei macht sich um seine Zukunft noch nicht so viel Gedanken: "Wer weiß, was in einem halben Jahr ist", sagt er lapidar. Spricht's und angelt mit einer schwungvollen Handbewegung die knusprige Teigmasse aus dem heißen Eisen, noch einen Schlag Vanille-Creme drauf, und fertig ist das Werk. Die Hitze des Eisens hat seine Wangen rot gefärbt, die Laune lässt er sich davon nicht verderben: "Ich bin zufrieden mit meiner Arbeit, ich kann mir nichts anderes vorstellen", sagt der 27-Jährige. Bis 23 Uhr verkauft er am Wochenende auf der Kleinmesse seine Waffeln, danach ist noch eine Stunde putzen angesagt.
Während viele Schausteller Mitte November die Geschäfte abbauen, backt er noch auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt weiter. "Viele denken, wir haben in unserem Beruf so viel Freiheit, das stimmt gar nicht." Im März gehe schon wieder die neue Saison los, bis dahin müsse ausgebessert und repariert werden. Dennoch will Mario wie sein Großvater den Rummel nicht missen: "Ich bin hier geboren, und hier möchte ich auch alt werden."
Auch Vater Jürgen Seiferth hält große Stücke auf die Tradition der über 100 Jahre alten Schaustellerfamilie. Sein Vater habe ihm als Starthilfe eine Waffelbäckerei gegeben, und dasselbe habe er bei seinem Sohn auch gemacht. 1992 habe er sich dann mit dem Break-Dancer seinen Traum erfüllt. Eine Million Euro habe sein rasantes Karusell gekostet, seit zwei Jahren sei er schuldenfrei.
"Ich war noch nie in meinem Leben im Urlaub. Wenn ich nichts zu tun habe, werde ich unruhig", schmunzelt Jürgen Seiferth. Für die Zukunft hat er sich nur eines vorgenommen: 90 Jahre alt werden und seinen Geburtstag auf der Leipziger Kleinmesse zu feiern. "Ich finde, wir sind es unseren Vorfahren schuldig, dass wir uns nicht unterkriegen lassen. Ein echter Schausteller wird eben mit Höhen und Tiefen fertig."

Kleinmesse bis 7. November; Geöffnet täglich 14 bis 22 Uhr, Freitag und Samstag bis 23 Uhr
Ellen Großhans[/b]

Quelle: www.lvz-online.de



PS @ charly8080 An dieser Stelle möchte ich auch mal Danke sagen, dass du die Idee hattest, so einen Thread zu öffnen! Finde ich wirklich interessant und somit hat man dann immer alles zusammen.
 
@ Berg-und-Talbahn

Dankeschön :red:

Ich weiß auch nicht, wie ich darauf kam! Habe durch nen dummen Zufall einen Bericht im Internet gefunden und mir gedacht, dass wäre ein interessantes Thema für`s Forum!

Freut mich, dass es euch gefällt!

:bye:

PS: Ich freu mich über jeden neuen Zugang zu diesem Thema!
 
Also ich finde solche Beiträge zu Schaustellerfamilien auch immer interressant!Leider verpasse ich oft Reportagen!Das wäre doch mal ne gute Idee im Forum ein "Terminkalender " einzurichten,wann solche Beiträge wo laufen.
 
Habe wieder einen interessanten Bericht gefunden, bei dem geht es um die Familie Alexius.

ZITAT
Bereits als 14-jähriger Junge ging es von Kirmes zu Kirmes



Ennepetal. (bl) Kaum hatte er seine Schulzeit in der Rahlenbecke beendet, zog der damals 14-Jährige mit seinem Vater los - von Kirmes zu Kirmes. Heute ist der gebürtige Milsper mit seinen Fahrgeschäften immer noch in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und Niedersachsen unterwegs. Am 1. November feiert Bernd Alexius seinen 60. Geburtstag.


Vater Franz Alexius, bekannt als "Kirmeskaiser", begann das Schaustellergeschäft 1950 mit einem selbst gebauten "Blinker", später kam eine Losbude dazu, 1955 dann das erste große Karussell, das in folgenden Jahren noch lange als "Kötters Mondrakete" zu bestaunen war. Eine zweite Verlosung und ein großes Kinderkarussell komplettierten den Fuhrpark.

Ab 1958 ging Bernd Alexius mit auf Reisen. Zehn Jahre später wurde der Autoscooter gekauft, 1982 dann die Gebrüder Alexius GmbH gegründet. Die drei Brüder von Bernd Alexius - Ulrich, Harald und Karl-Werner - zogen sich nach und nach aus der GmbH zurück, seit dem letzten Jahr ist der Geburtstagsjubilar alleiniger Geschäftsführer.

Alexius ist ein begeisterter Wintersportler und fährt gern nach Österreich. Dort, beim Ski fahren, lernte er die Österreicherin Magdalena kennen - 1969 wurde geheiratet. Im April starb sie - ein schwerer Schlag auch für die Töchter Eveline (34) und Susanne (33) und die drei Enkelkinder (das 4. ist unterwegs).

In vielen Vereinen engagiert sich Bernd Alexius: Seit 20 Jahren gehört er dem Vorstand des Hagener Schaustellervereins an, er ist Sprecher der Schausteller in Gevelsberg und im EN-Kreis. Im Vorstand des Voerder Heimatvereins sitzt er seit 1987, in etlichen Schützenvereinen steht er auf den Mitgliedslisten. Früher spielte er Fußball beim SV Büttenberg, heute ist er noch bei den Turnern von RW Büttenberg aktiv.

Auch die Gevelsberger Kirmesaktiven wissen Bernd Alexius zu schätzen: Beim Kirmes-Anblasen 2000 bekam er als neuer Gehilfe des Dorfschulzen den Blaukittel, 2002 wurde er zum Ritter von Hopfen und Malz geschlagen.

Seinen Wohnort und Geschäftssitz hat er aber immer in Ennepetal gehabt, seit 1975 an der Aufsicht.[/b]


Quelle: www.westfalenpost.de
 
Und schon wieder ein interessanter Bericht, kommt in letzter Zeit viel :red:

In diesem Bericht geht es um die Schaustellerfamilie von der Gathen:

ZITAT
Familienbande auf dem Deutzer Herbst-Volksfest

Alles begann mit Puppenspielen bei den Rittern

Von SEBASTIAN RÖSENER


Köln – Die Musik dröhnt in den Ohren. Die Losverkäufer heizen mit flotten Sprüchen die Besucher an. Crêpes und Pizza duften. Kinder jauchzen auf dem Karussell, Glücksjäger versuchen, Schätze mit dem Greifarm zu fangen. Das Geschäft auf der Deutzer Kirmes brummt.
Und alle Einnahmen fließen in eine Tasche: All diese Attraktionen gehören einer Kölner Schaustellerfamilie.
Und deren Familienoberhaupt ist kein Geringerer als Rudolf von der Gathen, Chef des Deutzer Herbst-Volksfestes. „Fast alle meine Verwandten sind Schausteller und touren mit ihren Geschäften durch ganz Deutschland“, sagt er.
Trotz des gleichen Berufes ist ein Aufeinandertreffen auf ein- und demselben Platz für die Kirmes-Familie nur selten möglich: „Die Ausschreibungen und der Termindruck verhindert es meistens.“
Deshalb freut sich der 58-Jährige besonders über die Deutzer Kirmes. Denn dort kann der Kirmes-Clan noch bis zum 7. November ein richtiges Familientreffen feiern: „Mein Bruder verkauft hier Crêpes, mein Sohn hat ein Automatengeschäft, meine Töchter eine Losbude und ein Fahrgeschäft und mein Cousin betreibt eine Pizzabude!“
Doch so lustig die Kirmes für die Besucher ist, so anstrengend ist sie für die Betreiber: „Von Ostern bis November leben wir im Wohnwagen. Immer auf Achse. 25 Volksfeste besuchen wir im Jahr“, erzählt der Kirmes-Chef: „Man muss in den Beruf geboren werden, um das durchzustehen.“
Für „König Rudolf“, der seinen festen Wohnsitz in Porz hat, kein Problem: „Unsere Schaustellerdynastie begann schon in der Ritterzeit – damals als Puppenspieler an den Höfen.“
Und urkölsch ist der Kirmes-Clan auch, berichtet von der Gathen stolz: „Meine Ur-Ur-Großmutter Frederieke hatte das erste fahrende Hänneschen-Theater. Erst sie machte das beliebte Kölner Puppenspiel in ganz Deutschland bekannt!“ [/b]


Quelle: www.express.de
 
Eine vom Rummel

Schausteller wird man nur, wenn man dazu geboren ist. Die Noacks sind der Beweis
Im Hintergrund leuchtet der Ayers Rock, Australiens berühmter Felsen, rot in der Sonne, und ein kleines Känguruh hüpft in der Landschaft herum, damit auch wirklich jeder mitkriegt, daß es sich um Australien handelt. Vorn steht ein riesiger, chromblinkender Truck mit dem Schriftzug "Noack-Transporte" im Bild; darunter ist in großen Buchstaben aufgemalt: "Adelaide-Potsdam-Berlin".

Das Kunstwerk schmückt die Dachverkleidung von Ricardo Noacks Auto-Scooter. Ein Hauch von weiter Welt, ein unverwirklichter Lebenstraum? Das Leben ist viel prosaischer, als man denkt, selbst auf dem Rummel. Der Schöpfer des Werkes war ganz einfach Australier von Geburt, vielleicht kannte er sich in den Gegenden, die Ricardo Noack gewöhnlich bereist, nicht so gut aus wie in seiner fernen Heimat. Und ein bißchen Illusion gehört ja auch zum Geschäft.

Ricardo Noack gefällt das Bild jedenfalls. Obwohl er nie in Australien war. Schausteller sind immer unterwegs, doch zum Verreisen bleibt selten Zeit. Letztes Jahr ist er mal in Österreich gewesen, eine Woche lang. Es war die erste und einzige Auslandsreise in seinem Leben, wenn man von der Jugendtourist-Tour in die Sowjetunion absieht, die er zur Jugendweihe geschenkt bekam. Aber das ist schon lange her. Jetzt ist er 34.

"Die Fahrchips eindrücken bitte", fordert eine Lautsprecherstimme, und die kleinen Elektroautos mit den dicken Gummiwülsten ringsum erwachen zu plötzlichem Leben. Dreißig Meter lang und fünfzehn breit ist die Fläche, auf der mehr als 20 Wägelchen umherhuschen. Adelaide-Potsdam-Berlin. Die Chauffeure, meist minderjährig, genießen die automobile Freiheit ohne Führerschein. Der Crash ist unverzichtbarer Teil des Vergnügens: Wer im Weg steht, wird weggerempelt. Fast wie im richtigen Leben.

Ricardo Noack sitzt in der gläsernen Kanzel an der Stirnseite, die Kassenhäuschen, Schaltwarte und Kommandozentrale zugleich ist. Drei Mark kostet die Fahrt. Den Scooter hat er vor zwei Jahren gekauft, eine High-Tech-Maschine, und auch so teuer. Der Preis hatte "sechs Nullen", vor dem Komma. Die sechs Nullen muß er nun nebst Zinsen bei der Bank abarbeiten, dreimarkweise gewissermaßen. Und da sind noch nicht die zwei Leute bezahlt, die er angestellt hat, und keine Platzmiete und kein Strom. Manchmal, gesteht Ricardo, schläft er ziemlich schlecht, wenn er an seine Schulden denkt: "Is ja viel Geld."

Wenn der Weihnachtsmarkt vorbei ist, bleiben ihm ein paar Tage Zeit zum Feiern und ein Monat für die dringendsten Reparaturen an seinem Gerät; das reicht gerade so. Im Februar muß es wieder losgehen. Aufbauen, abbauen, umsetzen, aufbauen. Dreißigmal im Jahr, manchmal auch öfter. Zwölf Stunden Arbeit am Tag, kein Sonntag, kein Ostern, kein Pfingsten, kein Feiertag. Leben ist Arbeit, Arbeit ist Leben. Die Grenzen sind fließend. Ein Alptraum für jeden, der nachmittags um vier seine Karte in die Stechuhr steckt und weiß, daß er Feierabend hat. Jeden Nachmittag um vier an der Stechuhr zu stehen, sagt Ricardo, wäre sein Alptraum.

Ricardo ist auf dem Rummel groß geworden, wie seine drei Schwestern, die inzwischen ebenfalls ihre eigenen Geschäfte betreiben. Zum Schausteller muß man geboren sein. Behaupten die Schausteller. Aber es scheint irgendwie zu stimmen. Fast immer sind es wie bei den Noacks reine Familienbetriebe, von Generation zu Generation weitervererbt. Und Kinder von Schaustellern werden immer wieder Schausteller. Man muß hineingewachsen sein in diese Welt, um in ihr leben zu können. "Ein Schausteller kann Bürgermeister werden", sagt Jacqueline, die älteste der drei Noack-Schwestern, philosophisch, "aber ein Bürgermeister kann nicht Schausteller werden."

Nicole, mit 29 Jahren die jüngste der Sippe, steht gleich nebenan. Ihr Unternehmen ist ganz und gar untechnisch: Man muß einen hölzernen Ring über den angestrebten Gewinn schleudern, eine Flasche Sekt "Graf Dietrich" etwa oder einen perlmuttschillernden Porzellanelefanten. Doch die Gewinne stehen auf viereckigen Holzfundamenten, und wenn der Ring sich nicht über alle Ecken legt, hat man sich zu früh gefreut.

Ein Ring kostet eine Mark, 22 Ringe nur zehn Mark. Das eher triviale Spiel erfreut sich gewisser Beliebtheit, vor allem bei der älteren Jugend. "Die kennen das noch aus der DDR", vermutet Nicole. Damals allerdings war das Interesse mehr materiell ausgeprägt, die aufgestellten Raritäten rechtfertigten fast jeden Einsatz. Heute, da es so gut wie alles zu kaufen gibt, ist der Anreiz eher sportlicher Natur.

Weil man vom Ringewerfen allein aber nicht leben kann, betreibt Nicole ein Stück weiter noch eine Glühweinbude. Man muß flexibel sein. Gesoffen wird immer, und sei es, weil den Leuten einfach nur kalt ist. Überdies besitzt sie auch noch eine Schießbude, aber die wollten sie auf dem Weihnachtsmarkt nicht haben. Weihnachten wird nicht geschossen, nicht mal auf Blumen.

Beatrix und Jacqueline, die beiden anderen Schwestern, verkaufen Süßwaren. Kandierte Äpfel, gebrannte Mandeln, Zuckerwatte, Lebkuchen. Bis auf die Herzen mit den herzigen Sprüchen wie "Für meinen Schatz" oder, etwas unverbindlicher, "Frohe Weihnachten", ist alles selbstgemacht, versichert Beatrix, deren rotglasierte Äpfel dank einer bahnbrechenden Neuerung auch für Gebißträger tauglich sind: Sie läßt einen kleinen Fleck am Apfel ungetaucht, einen Schwachpunkt wie vom Lindenblatt beim gehörnten Siegfried aus der Sage, nur daß man hier später keinen Speer, sondern seine Zähne hineinbohren kann. Der Anfang ist alles.

Wenn es sich einrichten läßt, versuchen die Noacks, gemeinsam auf einem Platz unterzukommen. Nicht nur aus der rein praktischen Erwägung heraus, daß man sich untereinander helfen kann. Auf dem Rummel hilft sowieso jeder jedem, das ist ungeschriebenes Gesetz, für Freund und Feind. Aber sie sind tatsächlich das, was man so "ein Herz und eine Seele" nennt, "ein Clan", wie Mutter Brigitte Noack sagt, die in diesem Clan so etwas wie die Prinzipalin ist, auch wenn die Geschäfte, die sie einst betrieb, längst an die Kinder überschrieben sind. Für alle Noacks ist die Familie der Ruhepunkt inmitten des unsteten Lebens, und "big boss" Brigitte Noack hält ihre Schäfchen beisammen: "Ick bilde mir ein, unentbehrlich zu sein." Deswegen ist sie auch jetzt noch beinahe täglich auf dem Platz, es könnte sein, daß es was zu tun gibt. Meistens gibt es was zu tun. Schausteller gehen nicht in Rente. Jedenfalls nicht so schnell. Ihr Vater hat sich mit 85 zur Ruhe gesetzt.

Zu DDR-Zeiten hatte die Schaustellerfamilie Noack einen festen Standplatz im Kulturpark am Plänterwald, mehr als 20 Jahre lang. Es war nicht die schlechteste Zeit, meint "Gitti" Noack, trotz aller Widrigkeiten, mit denen die Staatsbürokratie und ihre führende Kraft dem suspekten fahrenden Privatunternehmervolk das Leben schwer machte. Man wußte damit umzugehen, man kannte die Listigkeiten, die nötig waren, um Unheil abzuwenden. Und natürlich die richtigen Leute. So kamen sie zurecht.

Seit der Wende weht ein rauherer Wind. Mit den rumpelnden Vergnügungsmaschinen, die die sozialistischen Jahre, tausendmal repariert, überdauert hatten, weil es keinen Ersatz gab, konnte man nur noch Nostalgiker erfreuen. Um mit der glitzernden Westtechnik mitzuhalten, mußten schwindelerregende Summen investiert werden. Der Konkurrenzdruck ist groß. Bei manchen Volksfesten bewerben sich bis zu zehn Schausteller um einen Standplatz, und das, obwohl die chronisch armen Kommunen ihren Haushalt mit astronomischen Mieten für die "Sondernutzung öffentlicher Flächen" aufzubessern versuchen. Platzgelder von etlichen tausend Mark Mark pro Woche sind nicht unüblich. Sie sind beinahe tödlich, wenn es in dieser Woche regnet. Regen ist schlecht fürs Geschäft. Und Kälte. Aber zu heiß darf es auch nicht sein.

Allgemein ist die Situation für die Zunft nicht sehr rosig. Die Leute halten ihr Geld zusammen, formuliert Beatrix vorsichtig, "und Rummel ist ein Luxus, auf den sie zuerst verzichten können". Auf dem Weihnachtsmarkt am Alex merkt man allerdings nichts davon. Das herannahende Fest der Nächstenliebe läßt bei den Besuchern das Geld lockerer in der Tasche sitzen, vermutet Ricardo, und selbst das mieseste Schmuddelwetter vermag hier nichts an der Tatsache zu ändern, daß praktisch immer Betrieb ist. "Von mir aus könnte ewig Weihnachten sein", sagt auch Jacqueline. Im Sommer läuft ihr Geschäft nicht so toll. Wer kauft an einem lauen Juliabend schon Gummibärchen?

Der Weihnachtsmarkt beschert ihnen wenigstens einmal im Jahr einen Standort für mehr als drei, vier Tage, das ist schon fast ein geregeltes Leben. Zwar ziehen die Schausteller schon längst nicht mehr wie ein Wanderzirkus quer durchs ganze Land, sondern. "immer um den Kirchturm rum", wie Harry Wollenschläger, Chef des Berliner Schaustellerverbands, sagt, doch im Falle Berlin kann auch das ziemlich weit sein. Vor allem, wenn die Kinder zur Schule müssen. Trotzdem leben die Noacks nur noch selten in ihren Wohnwagen, auch wenn die über allen Komfort der Welt verfügen. Wenn es sich irgendwie einrichten läßt, fahren sie nach getaner Arbeit lieber wieder nach Hause. Wohnung bleibt Wohnung. Es ist eben alles nicht mehr so wie früher, als man die Mädels rein und die Wäsche von der Leine nahm, wenn der Rummel kam. Die Romantik ist dahin. Das fahrende Volk ist seßhaft geworden.

Quelle: www.berlinonline.de
 
Und weiter geht’s.


Bericht über die Fam. Fehlauer.

ZITAT
Sie reisen zu 25 Jahrmärkten pro Jahr - Die Fehlauers: Eine Familie auf Rädern

Ihr Wohnwagen wurde extra gebaut für Leute wie die Familie Fehlauer: für Schausteller und Artisten. Ein festes Haus ist ihnen ähnlich fremd wie Seeleuten das Festland.

Mölln - Die jungen Damen der Stadt hatten sich hübsch gemacht gestern Abend. Und manch junger Mann blickte in verträumte Augen, vor dem Riesenrad oder bei den Autoscootern der Familie Fehlauer. Beim Möllner Herbstmarkt wird manch zarte Bande geknüpft. "Durch unsere Scooter", sagt Familienoberhaupt Dieter Fehlauer, "sind schon Ehen entstanden"

Heute Mölln, morgen Lübeck. Zwei Mädchen, zwei Jungen und die Eltern, dazu vier Angestellte. So ziehen die Fehlauers von Jahrmarkt zu Jahrmarkt. Zwischen Ende März und Ende Dezember bauen sie 25 Mal auf - und 25 Mal wieder ab. Sie leben auf Rädern, selbst im Winterlager.

In diesen turbulenten Herbstmarkttagen wohnen die Fehlauers auf dem Parkplatz neben dem Quellenhof oberhalb der Altstadt. Und wenn sich die Nacht über die Stadt legt und die Musik aus den Lautsprechern erstirbt, wenn der letzte Schausteller sein Mikrophon zur Seite gelegt hat, dann fehlt ihnen etwas. "Wir sind halt laute Leute", sagt das Familienoberhaupt. Der Wohnwagen ist ihr Zuhause.

Ein Zuhause mit Bodenheizung im Badezimmer, mit Waschmaschine und Kamin, mit einer Vitrine und natürlich einem Fernseher. Doch an Schlaf ist in diesen Tagen kaum zu denken. Vater Fehlauer kommt frühestens um zwei Uhr ins Bett. "Früher", als die Kinder noch kleiner waren und zur Schule mussten, hatten wir noch weniger Schlaf", sagt Ehefrau Ilona. Sie steht in ihrer kleinen, wohl geordneten Küche, die Kaffeemaschine gurgelt. Es sind die letzten Stunden, bevor der Trubel beginnt.

Da kündigt Butch unüberhörbar einen Besucher an. Butch, ein Kraftpaket auf vier Beinen, ein spanischer Molossa, der die Familie stets beschützen will. Selbst wenn Marika Schmuck nur zum Klönschnack hereinschaut. Die Schaustellerin betreibt einen Käsestand. Auch sie lebt im Wohnwagen. Und mit ihr die 83-jährige Mutter.

Die alte Frau hat, bis sie 81 war, noch ihren Schießstand betrieben. Schaustellerfamilien geben ihre Altvorderen nicht im Altenheim ab. Schausteller werden im Wohnwagen geboren - und mancher stirbt auch darin. "Wir halten eben zusammen", sagt Vater Fehlauer. Seit 80 Jahren kommt seine Familie nach Mölln. Geht es nach Tochter Nicolina, wird das noch lange so bleiben.

Nicolina bügelt. Jeder hat seine Aufgabe in diesem Familienverband. Die Frauen wirken im Haushalt, die Männer bauen die Stände auf. Nicolina will auch Schaustellerin werden. "Das kann man nicht lernen. Das muss einem im Blut liegen." Dabei gleitet sie mit dem heißen Eisen über eine Bluse. Jetzt wackelt der Boden. Die Waschmaschine schleudert. Da wirft der Kaffee kleine Wellen in der Tasse.

Das Geld der Besucher sitzt heute nicht mehr so locker wie noch vor drei, vier Jahren. Aber aufgeben würde ein Schausteller wie Fehlauer nie. "Eher würden wir wieder mit einem Nagelbrett anfangen", sagt Ehefrau Ilona. Ein Holzbrett, in das die Besucher mit einem Schlag Nägel treiben müssen. Vater Fehlauer vertritt die Theorie, dass "wer arbeiten will, auch Arbeit findet."

Urlaub können sie allenfalls im Winter machen. Doch dann gilt es die Scooter, die Technik zu überholen. Ihr einziges Fest, das sie feiern, sei Heiligabend. Und selbst dazu "müssen wir uns vorher beeilen, um den Abbau nach dem Lübecker Weihnachtsmarkt noch rechtzeitig hinzubekommen", sagt die Mutter. Montagabend beginnt wieder diese "hektische Phase".

Sie spannen die Zugmaschinen vor ihre Wagen. Vor die Wohnung der Eltern, vor die "Kindercampings", jedes hat seine eigene, rollende Bleibe. Die Frauen wickeln Tassen ein, zurren Stühle, Tische fest, verkleben Schranktüren. Weiter geht es - nach Lübeck. Und dort beginnt alles von vorn.

Ilona Fehlauer und ihre Lieben können sich kein schöneres Leben vorstellen. Sie brauchen den Trubel. "Als die Kinder noch klein waren", sagt sie, "konnten sie nicht einschlafen, wenn mal Ruhe war".[/b]


Quelle: www.kn-online.de
 
Und hier ein Zeitungsbericht, in dem es um Julius Weber geht, der im Besitz eines Kinderkarussells ist:

ZITAT
Schausteller Julius Weber: 20 Jahre in Peine – 500 Euro für die Kinder



  Von Peter Gamauf


PEINE. "Die Feuerwehr ist am beliebtesten", verrät Julius Weber, "wahrscheinlich wegen der Glocke, mit der man Krach machen kann." Der 68-jährige Braunschweiger kennt seine kleinen Kunden genau: Zum 20. Mal in Folge ist der Schausteller mit den Kinder-Karussells nun schon in Peine – immer zum Weihnachtsmarkt.

"Auch die Lok läuft gut", blickt Weber aus dem Kassenwagen hinaus auf das bunte Rondell, das von mehr als 1000 bunten Glühbirnen erleuchtet wird. Die Lok, sie läuft besser als die Cinderalla-Kutsche, die trotz ihrer märchenhaften Erscheinung bei den Kindern eine Art Aschenputteldasein führt. "Dabei haben wir die Kutsche extra aus Italien geholt", sagt Weber, 4000 Mark habe sie damals gekostet – ohne die beiden Pferde, für die er noch einmal je 800 Mark hingeblättert hat.

Teure Haftpflicht

Und wie laufen die Geschäfte? "Millionär kann man nicht werden", schmunzelt Julius Weber, der den Betrieb inzwischen an seinen Sohn Thomas abgegeben hat. Er merkt "gewaltig, dass die Leute jeden Euro umdrehen", und betont, dass beim Sammelkauf von vier Karussellkarten an aufwärts die alten D-Mark-Preise unterboten würden.

In Peine sind die Webers mit dem Kinderkarussell, dem Nostalgiekarussell an der Jakobikirche und mit der Kindereisenbahn vertreten. Selbstverständlich bliebe etwas übrig, meint Weber, "aber alleine von den Karussells könnte man nicht leben." Sohn Thomas hat noch ein weiteres Fahrgeschäft und zwei Zelte, die er bewirtschaftet.

"600 Euro im Jahr kostet allein die Haftpflichtversicherung für ein Karussell", sagt Julius Weber. Dabei hätte er das Geld theoretisch sparen können, denn der Braunschweiger ist stolz auf "seine" 40 Jahre unfallfreies Fahren. "Eigentlich müsste mir die Versicherung ein paar Jahre schenken", meint Weber. Rückerstattung? Fehlanzeige.

Für den Betrieb des Karussells stehen zwei Knöpfe zur Verfügung. Ein grüner, um anzufahren, ein roter für den Not-Stopp. "Auf den roten habe ich heute schon einmal gedrückt", meint Webers Frau Inge, "aber es war nur ein Kind, das im Kinderwagen geweint hat."

Große Verantwortung

Und Julius Webers Tochter Jutta Reitz ergänzt: "Wenn man den Beruf so lange macht, hört man alles." Inge und Julius Weber, aber auch ihre Mitarbeiter, achten mit Argusaugen darauf, dass nichts passiert. "Wir haben eine große Verantwortung", unterstreicht Julius Weber, "aber die Peiner Kinder sitzen gut."

Aus Anlass seines 20-jährigen Jubiläums, hat Julius Weber gerade 500 Euro gespendet – davon wurden unter anderem Süßigkeiten für die Peiner Kinder gekauft. "Ein gutes Programm ist wichtig, wir könnten ohne die Weihnachtsmärkte nicht existieren", lobt er die Aktivitäten des Veranstalters Peine Marketing.

Schlager aus den 60er-Jahren hört Julius Weber am liebsten, und er spielt sie auch während des Fahrbetriebs. Seit dem ersten Advent ist nur noch Weihnachtsmusik angesagt. "Am Ende kann ich sie auch nicht mehr hören", ist Julius Weber ehrlich, "aber es nützt doch nichts."
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Quelle: www.newsclick.de
 
awww.cosgan.net_images_midi_froehlich_k015.gif Hey klasse für eure vielen Beiträge! In letzter Zeit finde ich nicht mehr soviel darüber!

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Und der nächste Bericht, hier geht es um einen Schausteller Volker Papendorf, der im Besitz einer Mandelbude ist und einen Schausteller Ronny Müller.

ZITAT
Durch die Strohblume gesagt



Jena. (tlz) Durch die Strohblume gesprochen: Vor lauter hängendem Strohschmuck sieht man an diesem Stand des Jenaer Weihnachtsmarktes den Verkäufer kaum. "Sprechen sie mich an, wenn sie einen Wunsch haben", sagt er aus dem Buden-Hintergrund immer wieder zu den interessiert schauenden Weihnachtsmarktpassanten. "Man muss schon eine Auswahl hängen haben. Sonst passiert gar nichts", erläutert Ronny Müller (24) die Verkaufsstrategie. Die Nürnberger Firma Müller ist erstmals auf dem Jenaer Weihnachtsmarkt dabei.


Touristen fehlen

Nein, keine Eigenfertigung des Schmucks, sondern alles über eine Messe besorgt, sagt der junge Mann. Seine Familie betreibe seit 30 Jahren einen Schausteller-Betrieb - ein Los-, ein Schießwagen. Seit zwölf Jahren nun der Stroh-Schmuck als Alternative vor den Festtagen; dies seit vier Jahren parallel zu Nürnberg in Leipzig sowie 2004 erstmals auch in Erfurt und Jena. Erste Analyse? "Der Vergleich fehlt noch. Vielleicht fehlen in Jena ein bisschen die Touristen. In Nürnberg sagt man: Von den Einheimischen gibt´s nichts." Womöglich stehe bei den meisten Jenaern der Zahltag bevor. "Viele kleine Scheine: Man sieht, dass die Leute kein Geld haben."

Seit langem eng vertraut mit dem Jenaer Weihnachtsmarkt ist Volker Papendorf (51), Inhaber einer Fahrschule. Schon zu DDR-Zeiten habe er immer Kontakt zu den Schaustellern auf dem Markt gehabt und 1993 auf diese Weise ein Kinderkarussell erworben. Später kam ebenfalls als Nebengeschäft noch ein Zuckerwatte-Stand hinzu. Voriges Jahr - das Kinderkarussell war schon Vergangenheit - versuchte es Papendorf erstmals mit dem Verkauf selbst gebrannter Mandeln. Das kam derart gut an, dass er diese Knabbereien auch auf dem Jenaer Weihnachtsmarkt 2004 anbietet - neben der Zuckerwatte an einem anderen Stand.

Man steht im Warmen

Eine Fischbude - oh, nein, das würde er nicht dauerhaft aushalten, sagt Papendorf. "Aber diesen Duft gebrannter Mandeln, den habe ich schon immer gemocht." Das Selbstbrennen am Stand sei vielleicht auch ein kleiner Vorteil im Vergleich mit anderen Anbietern.

Volker Papendorf tritt an den Brennofen heran. "Außerdem steht man im Warmen." Und wie sieht es aus mit dem Probieren - bei neun verschiedenen Mandel-Sorten? Papendorf klopft sich auf seinen runden Bauch. "Das sieht man ja wohl ..."[/b]


Quelle: www.tlz.de
 
Hier habe ich für euch mal eine Biografie der Firma Fritz Kinzler zusammengestellt.
1910 bekam die Firma Kinzler aus Waiblingen ein Pferdekarussell.Es war das erste Karussell des Uhrgroßvaters Julius Kinzler und dessen Sohn Robert,der damals 5 Jahre alt gewesen ist.
Dies ist der Ausgangspunkt für eine sehr bewegte Firmengeschichte.
1927 bekamen sie ein Riesenrad.Es war eine gemeinsame Anschaffung der Firma Julius-und Robert Kinzler.Im gleichen Jahr heiratete Robert Kinzler seine Frau Johanna Schönhagen.
Die absolute Neuheit bekam die Firma im Jahr 1937.Und zwar den Looping the Loop.Im Zeitraum von 1928-1937 erblickten seine Söhne Fritz und Heino das Licht der Welt.Nach einigen Jahren der Inbetriebnahme,verbrannten Riesenrad und Looping the Loop im Jahr 1945.
Nach dem Krieg konnte man sich einige Schätze und Andenken ergattern.Das waren die neuen Anfänge der Familie Robert Kinzler und söhne.Aus diesen Schätzen entstand eine Schießbude.
Im Jahr 1950 bauten sie ihre erste Verlosung auf dem Canstatter Volksfest auf.
Die Söhne die alle herangewachsen waren,mussten nun auch Aufgaben übernehmen und somit kauften sich alle zusammen eine Go-Kartbahn.Die Anlage wurde zum ersten mal in Heilbron zum Unterländer Volksfest aufgebaut.Dies geschah im Jahr 1955.Nur ein Jahr später wurde die Anlage umgebaut und glänzte im modernsten Design.Das wa der erneute Einstieg in die Fahrgeschäftebranche.Im gleichen Jahr wurde zusätzlich noch der Cortina Bob zum erstenmal auf dem Ludwiegsburger Pferdemarkt aufgebaut.
1963 heirtatete Fritz Kinzler mit Monika Wimmer.mit einer Neuheit der firma Schwarzkopf,dem Skilift machten sie sich selbstständig.Als weitere Fahrgeschäfte wurden im gleichen Jahr noch ein Hully Gully und ein Düsenklipper gekauft.Aber zu den Highlights zählten die geburten von Particia und Stefan Kinzler.
Im Jahr 1970 wagten Fritz-und Monika Kinzler den sprung vom Karusell zur Achterban.Die Premiere der großen Familienachterbahn Super Bob war wieder einmal in Heilbron.Dies war wieder eine Neuheit der Firma Schwarzkopf.Im Laufe der nächsten Jahr reihten sich noch viele Neuheiten ein: z.B. Jet Star,Petersburger Schlittenfahrt, Schwäbische Eisenbahn,Enterprise,Cinema 180 und vieles mehr.Im Jahr 1978 schafften es,Fritz Kinzler und Oscar Bruch eine neue Looping Bahn mit den Namen Looping Star auf allen großen Festen in Deutschland zu platzieren.Für Fritz Kinzler war dies der Höhepunkt seiner Kaierre und für Oscar Bruch war es der einstieg in die Achterbahnbranche.Nach zwei Jahren trennte sich das Erfolgreiche Duo.Oscar Bruch ging weiter mit dem Looping Star auf reisen,Fritz Kinzler widmete sich hingegen neuen Herausforderungen.
Ab 1980 folgte wieder eine Neuheit der nächsten.Nach der Schulzeit von Stefan-und Patricia Kinzler wurde das Unternehmen von ihnen unterstützt.Meilensteine dieser Zeit waren:Wildwasserbahn,Polyp,Disco-Star,Super Loop,Cinema 360,Wilde Maus aus Holz,Familienachterbahn,Flipper,Breakdance,Hartbreaker und der Breakdance No1.Im Jahr 1990 wurden zwei eine neue Wilde Mäuse der Firma Mack gekauft.Diese beiden wurde nebeneinander aufgestellt.In diesem Jahr kamen noch weitere Fahrgeschäfte hinzu:Magic,Take Off,Shake,Jumping und Revolution.Im Jahr 1998 wurden noch der Space Roller und der Freefall Tower gekauft.Dies warebn die letzten neuen Geschäfte der Firma Kinzler.Ein paar Jahre später wurden der Freefall Tower und der Space Roller verkauft.Die Aktuälsten Geschäfte sind:Breakdance No1,Revolution,Doppelte Wilde Maus,Musik Express.

Dies ist nun die Biografie von einer der größten Schaustellerfamilie Deutschlands.Der Musikexpress wurde nicht erwähnt,weil das nur die Biografie von Fritz Kinzler ist und der Musikexpress läuft unter Thea Kinzler.
Ende der 60er Jahre lief der Musik Express unter Julius-und Thea Kinzler.

Ich hoffe die Biografie gefällt euch.Diese Informationen habe ich von der Hompage.(www.kinzler.de)
 

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