Früher war alles besser!

quagmire

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Hallo liebe Community,

wir kennen uns alle über dieses Forum, teilweise sind dadurch auch Bekanntschaften und Freundschaften entstanden. Unabhängig davon möchte ich euch fragen, wie bei euch die Zeit als Kind/ Mensch ohne Internet und ohne KPR war? Ich bin Baujahr 84 und hatte schon die KPR in den Händen, als sie noch zwei Doppelseiten im Trödler gewesen ist. Entsprechend dessen kannte ich einige Geschäfte aus fremden Gebieten, wenn sie dort abgebildet waren. Dennoch empfand ich den Weg zur Kirmes früher ungemein spannender, denn man konnte spekulieren, was wohl dort stehen wird und wurde nicht selten geflasht, wenn etwas völlig neues, z. b. damals der Batflyer in Bad Dürkheim hat stehen sehen. Kennt ihr diesen Moment noch, wenn man einem Kirmesplatz näher kam, und sich hinter den Blättern der Bäume Gondeln vorbei geschraubt haben, man Motoren hörte und man nicht wusste, was einen erwartet? Die Jahre waren der Kindheit wegen gefühlt länger und man hatte nur die drei, vier Veranstaltungen, auf welche die Eltern mit einem hingegangen ist?

Bei mir waren das neben Bad Dürkheim noch Ludwigshafen, Frankenthal, Speyer und Neustadt/ Wstr. noch auf der Festwiese. Nicht immer jede Veranstaltung und jeden Ort, aber doch so viel, dass ich mich nicht beschweren konnte.

Ich habe es für mich drei Saisons durchgehalten und bewusst nicht auf die Termine geklickt und bin blind auf die nahen Plätze gefahren und habe versucht, dieses alte Gefühl nochmal erleben zu können. Es funktioniert für mich leider nicht mehr. Zu alt, alles schon gesehen und da ich mich, wie ihr über Neuheiten detailliert informiere flasht mich der aktuellste neue Laden bei weitem nicht mehr so, wie früher.

Lasst uns die nächste Retrowelle reiten und konstruktiv miteinander schreiben. Wie seht ihr das? Liebt ihr die Möglichkeit, frühst möglich Informationen einzuholen oder findet ihr das alte Gefühl, das ich beschrieben habe, besser? Wie habt ihr das erlebt und was war davon besonders intensiv?

Giggedi
 
Ich fand es damals in meiner Kindheit/Jugend ebenfalls viel besser - die Heimatkerb meines Heimat- und nach wie vor - Wohnortes war für mich das Größte, was es damals gab. Die Beschickung war - für heutige Verhältnisse - geradezu "mickrig" - ein großes Festzelt, ein Hennecke-Kinderkarussell, ein Autoskooter (ein Mack-8-Säuler mit Ihle-Chaisen auf der Fahrbahn) sowie ein paar Mal auch noch eine Schiffschaukel - ab ungefähr 1974 oder 1975 kam noch ein "Super Allround" (Fabrikat: Klaus - ein Prototyp - er reist auch heute noch) dazu. Das reichte mir damals (bis ungefähr 1985) vollkommen. Mit meinen Eltern war ich damals auch auf einigen anderen Volksfesten/Jahrmärkten - so auf dem Laternenfest in Bad Homburg v. d. H. (damals war das Laternenfest noch auf dem Marienbader Platz in Bad Homburg - erst später kam der heutige Festplatz am Heuchelbach an der Dietigheimer Straße anstelle des Marienbader Platzes - er war zu klein für die Fahr- und Reihengeschäfte geworden) und auf dem Wäldchestag in Frankfurt am Main.
 
dieses alte Gefühl nochmal erleben zu können. Es funktioniert für mich leider nicht mehr

Schönes Thema quagmire!


Das kann ich so unterchreiben, ich bin Baujahr 1970, konnte das Gefühl noch lange aufrecht erhalten und nur das Forum bindet mich an die Kirmes.
Konnte es auch etwas herauszögern, in dem ich Kirmesfotografie betrieben habe bis zu 500km wegen Fotos..., aber selbst dazu habe ich keine Lust mehr, Handy reicht.

Aber mal Positiv. Als ich ca. 12 Jahre war, der Super Allround mit Diesel betrieben wurde und Ludewigt mit seiner "Die Wikinger" Doppelanlage bekommen hat und nicht zu vergessen den Fabrikneuen Mack Musik Express von W. Meinecke...unvergessen schön.
 
Ich bekomme auch heute noch glänzende Augen, wenn ich die Gelegenheit habe, mit Ihle-Chaisen auf der Fahrbahn eines Autoskooters zu fahren oder auch wenn ich einige Fahrten mit einem originalen "Hollywood Star" - selbstverständlich noch mit Dieselmotor - fahren kann, was zum Glück derzeit mehrmals im Jahr der Fall ist. Ich freue mich bei meinen Platzbesuchen jedes Mal, wenn ich mit einem originalen Mack-Musik-Express - in meinem Fall den ME "Jaguar-Express" (derzeit im Besitz des Schaustellerbetriebes Xaver Geisler, Frankfurt am Main - vormals im Besitz des Schaustellerbetriebes Karl Roie & Söhne, Frankfurt am Main [Erstbesitzer]) fahren kann.:)
 
Sehr schönes Thema
Bin ja schon etwas älter. 59 um genau zu sein. Bin direkt neben dem Cranger Kirmesplatz geboren und aufgewachsen und somit von Geburt an mit dem "kirmesvirus" infiziert.
Schon in frühster Kindheit begann Anfang Juli das warten auf die ersten Kirmeswagen, die natürlich jeden Tag gezählt wurden und von den meisten wusste man, zu welchem Geschäft sie gehören.
Später wusste man dann auch, wann die Sonderzüge aus Oberkassel eintreffen und wir haben uns an der Rathausstraße auf eine Mauer gesetzt und gewartet.
Natürlich wurde jeder Wagen, die damals teilweise noch Vollgummireifen hatten bejubelt.
Spannend wurde es, wenn Transporte kamen, die uns nicht bekannt waren. Wie damals das erste mal der Jet Star zum Beispiel.
Da standen dann auf einmal Container mit der Aufschrift Zelte Koch auf dem Platz.
Container waren damals ganz neu und ich fand sie nicht so toll, weil es eben keine "richtigen" Kirmeswagen waren.
Da wir überhaupt keine Ahnung hatten was das mal werden soll wurde gefragt. Fünfstöckiges Sch….haus war die Antwort.
Heute weiß man was kommt, wo es steht und wie es aussieht.
Die Spannung ist weg und vielleicht ist es so wie mit Weihnachtspaketen wo man weiß was drin ist.
Drum reizt mich im Moment der Cranger Weihnachtszauber so. Man weiß nicht was drin ist.
Zeiten ändern sich.
Offen für Neues
 
Ja, da bin ich auch dabei..., klasse Thema...:laugh2:.
Ich bin Baujahr 62, von daher waren wir als Kinder eher bescheiden, was die Kirmes und die Geschäfte angeht.
Meine Heimatkirmes war in Wiesbaden Naurod das Äppelblütefest, dort bin ich aufgewachsen.
Des weiteren in Wiesbaden, die Gibb, das Schiersteiner Hafenfest, Sonnenberg , Freudenberg, Bierstadt unter den Fichten und der Andreasmarkt.
Leider sind die Plätze heut, nur noch ein Schatten ihrer selbst ,im Gegensatz zu damals, wir haben sie gemeinsam sterben lassen.
Die Zeit brachte viel zu viel "Neues" mit sich, so haben wir den Reiz am Liebgewonnenen verloren.

Ich bin in meiner Jugend auch mit auf der Reise gewesen, daher habe ich noch einen anderen Bezug zur Reise und dem Schaustellerleben, das kam aber erst später.
Heute sehe ich die Kirmes mit den Augen eines "Erwachsenen", schon positiv, mit viel Freude und Unterhaltungswert.

Als Kinder haben wir mit Freunden gemeinsam die Kerb erwartet, wir haben den Kerbeplatz 2 Wochen im Voraus "abgenommen", sind mit unseren Bonanzarädern jeden Tag mehrmals "angereist" um nach dem "Rechten" zu sehen.
Auch die Kerbewagen vom Umzug mussten "begutachtet" werden, wenn wir alles "abgenommen" hatten, war der Aufbau auch schon da !
Früher teilweise auch mal 10 Tage vor Beginn der Kerb, man hatte ja früher nicht jede Woche einen Platz...

Dem entsprechend hatten wir eine Menge zu tun, Fachsimpeln, den Schaustellern Löcher in die Bäuche fragen, unsere Hilfe anbieten (also betteln nach einem Job...),
Bekam man einen Job( Chaisen putzen usw.), gab es Chips, die "härteste Währung" in unserer Kindheit, nur zu toppen mit einem Schlüssel vom Scooter..., der war leider unerreichbar !!!


Wir lagen am Rand des Platzes im Gras, spürten die Wärme der Sonne auf der Haut, flogen gemeinsam in den Raketen vom Pressluftflieger durch die Welt.
Nichts war unmöglich, wir waren die "neuen Helden" unserer Zeit (leider bekam das sonst niemand mit), Ok. ein paar Mädchen schon..., die waren aber noch nicht interessant...
Dazwischen spielten wir ne`Runde im Bach, der floss direkt neben dem Platz, der war das ganze Jahr durch unser "Freund", Schiffchen fahren lassen, planschen und natürlich "reinpinkeln". Ach ja, das wichtigste überhaupt, unsere Bonanzaräder waschen, schmutzig ging gar nicht, der Chrome musste glänzen, immerhin hatten wir einen Ruf zu verlieren !

Diese gemeinsamen "Abenteuer", haben uns als Kinder tief miteinander Verbunden, wir lebten in der Kerbezeit teilweise in unserer eigenen Welt, ein wenig real, mehr aber in der Welt unserer Fantasie.

Wir wurden nur von unseren Eltern hin und wieder aus unseren Träumen gerissen (was hat der Junge nur ?), für unsere Geschichten, die wir Abends zu erzählten hatten, fehlte ihnen die Fantasie, Eltern eben..., wer braucht die schon.., ach ja ich/wir, es gibt ja Taschen- & Kerbegeld.....

Ja, so vergingen die Jahre unserer Kindheit vollkommen unbeschwert, 1001 Abenteuer haben wir "überstanden", vorallem hatten wir immer jemanden, mit dem wir unsere Abenteuer teilen konnten.....

Das ist heute genau der Knackpunkt, uns fehlen die "verrückten" Freunde aus der Kindheit, wer will mit mir noch in einer Rakete vom Pressluftflieger durch die Welt fliegen ???

Ich bin aber doch noch in der Lage, mir das alte Gefühl zu holen, das wir in der Kindheit hatten, man muss sich nur wie ein Kind verhalten....(es sieht ja keiner).
Dazu verhilft mir meine Frau, wir waren schon als Kinder zusammen auf unseren Kerbeplätzen, heute legen wir uns ab und zu nochmal ins Gras am Rand des Kerbeplatzes, lauschen nur den Geräuschen, riechen die leckeren Düfte der angebotenen Speisen.
Wenn wir es richtig "Krachen" lassen wollen, ja dann holen wir uns vorher ein paar Lakritzstangen und ne`Caprisonne (nach Gebrauch aufblasen und drauftreten), genau so wie vor 50 Jahren.

Jetzt dürft ihr mal raten, wer dann durch die Luft mit ner Rakete fliegt, genau, meine Süsse und ich, bis zum Mond und wieder zurück.


Ps:
Während dieser Zeilen schlürfe ich hier genüsslich eine Caprisonne orange (ich kanns nicht lassen), meine Süsse hat sie mir gebracht und schlürft mit, genau wie vor 50 Jahren, nur eben auf dem Sofa nicht auf der Wiese......

Ich hoffe Ihr hattet auch eine schöne unbeschwerte Kindheit "auf der Kirmes", und habt Eure Abenteuer nicht vergessen.

Gruss Jan, der Raketenmann der späten 60er :blum2:
 
@zenzis Hallo Jan, Du sprichst mir aus der Seele. Für mich gab es damals - ich bin Jahrgang 1968 - nichts schöneres, als die ersten Transporte, die zu uns nach Usingen/Taunus (Hochtaunuskreis, Hessen) auf die Laurentiuskerb kamen, zu begutachten und beim Aufbau zuzuschauen. Für mich ging erst nach Jahrzehnten ein Traum in Erfüllung - der Schausteller, der bis 1985 zu uns auf die Laurentiuskerb mit seinem Autoskooter kam - einem Mack-8-Säuler mit Ihle-Chaisen auf der Fahrbahn - schenkte mir vor einiger Zeit einen Schlüsselbund mit einigen der damaligen Fahrchips seiner (damaligen) Fahrgeschäfte - darunter waren neben Chips vom Autoskooter und einem Fähtz-Twister auch ein Fahrschlüssel der Größe 2.(y)(y)


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Den Mack-8-Säuler (damals Rudi Wambold & Sohn, Wetzlar) gibt es auch heute noch - er reist seit einiger Zeit unter dem Schaustellerbetrieb Scheit. Zuvor war er im Besitz des Schaustellerbetriebes Zimmermann (Pfarrkirchen, Bayern).
 
@Michael Martens Wenn man eine entsprechende Menge an Super-Chips (siehe Foto) gesammelt hatte, bekam man für das Abgeben der Super-Chips an der Kasse des Autoskooters im Gegenzug einen Gratisbeutel mit normalen Fahrchips für den Autoskooter.

Ein Fahrchip kostete damals - meiner Erinnerung nach - 1,50 DM.
 
Eine Verlosung, die für mich schon eine Art "Kultstatus" auf der Laurentiuskerb in Usingen/Taunus hatte, habe ich durch Zufall wieder vor einiger Zeit auf dem Rosenfest 2018 in Bad Nauheim/Steinfurth (Wetteraukreis, Hessen) wieder gesehen - sie sieht noch genauso aus wie damals; leider wurde sie Anfang/Mitte der 1980er Jahre durch eine andere Verlosung auf dem Festplatz abgelöst:

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Hallo allerseitz;o)))) Bin schon länger angemeldet, und möchte bei diesem Thema gern mit einsteigen!

Ich gehöre hier wohl auch tendenziell zum "älteren" Semester......Baujahr 1974. Zum Interesse Kirmes kann man auch kommen, wenn man ältere Brüder hat, die einen unendlich nerven!!!!!;) mit in irgendwelche Fahrgeschäfte zu gehen, die ja gaaaarrrrrniiiiicht schlimm sind*lol*
Gefallen hat´s mir ja, sodass mein Interesse geweckt worden ist.

Spannender war es damals allemal, als es noch kein Internet gab, und man so ungefähr wußte "bald geht es wieder los".....als die ersten Wagen ankamen, und man gerätselt hat, was es sein könnte oder man gesagt hat "Och nööööö, schon wieder das selbe...."......lach
Ich muß dazu sagen, dass ich in einem Vorort von Kassel aufgewachsen bin, und seit 11 Jahren nun in Wiesbaden lebe!

Mein Bruder war damals in Kassel auf einer Schule und kam täglich mit dem Bus am Kirmesplatz vorbei und hatte fast täglich neues zu berichten, bis die Messe endlich angefangen hat. Damals gab es im Vergleich mehr Abwechslung auf den Plätzen wie ich finde. Im Frühjahr war eigentlich jedes Jahr mindestens eine Neuheit vorhanden!!! Irgendwann traditionell ging es dann auch gleich am ersten Abend der Spielzeit direkt dorthin und es wurde gleich das meiste Geld dort "verpulvert";)))

Schön war auch, wenn man mit den Eltern irgenwo hingefahren ist mit dem Einwand "fahr aber mal am Messeplatz vorbei!" Da konnte man auch immer mal einen Blick erhaschen was alles so aufgefahren ist.......und wenn Papa gut drauf war, ist er sogar einmal über den Platz gefahren, obwohl er zur Messezeiten für unbefugte gesperrt gewesen ist*lach*

Naja, meinen Buder juckt´s heut nicht mehr, aber ich bin immernoch gespannt wie ein Flitzebogen, was so auf die hiesigen Plätze so kommt. Nun jedoch im Rhein-Main-Gebiet........Besuche regelmäßig hier in Wiesbaden die Gibber Kerb, Schiersteiner Hafenfest, Deutsch/amerikanisches Freundschaftsfest. In Frankfurt die Dippemess und den Wäldchestag. Je nach Beschickung auch mal andere Plätze wie Bad Dürkheim oder Bad Kreuznach.......... Seit 3 Jahren sogar auch die Rheinkirmes in Düsseldorf;))))
 
Hallo zusammen, eigentlich gebe ich hier keine großen Statements im Forum ab, sondern lese halt viel lieber hier. Bei diesem speziellen Thema kann ich mich aber auch noch an so viele Sachen erinnern, da wir hier im Dortmunder Westen einige gute Kirmesplätze in den Vororten hatten, die immer gut bestückt waren. Leider sind davon heute nicht mehr so viel übrig geblieben und die wenigen, die es noch gibt sind sehr eingeschränkt geworden.

Ich bin Baujahr `67 und somit auch schon einige Tage älter. Für mich waren damals diese ganzen Fahrgeschäfte einfach sensationell. Man muss sich dieses mal vor Augen führen, was auf der Kirmes an Technik der Fahrgeschäfte zur damaligen Zeit schon möglich war, wo es bei Autos noch nicht einmal einen Airbag gab, bzw. eine Automatik etwas ganz exotisches, gab es schon eine Überkopf-Enterprise etc. das war speziell dieses, was mich so fasziniert hat. Und dann wurden diese großen Anlagen auch noch abgebaut, auf Hänger verladen und von Ort zu Ort gebracht und wieder aufgebaut. Diese großen bunten Anlagen, mit dem vielen Licht und der tollen Musik. 1978, ich war

gerade 11 Jahre alt, ging durch die Presse das eine Achterbahn mit Looping (Looping Star - Bruch /Kinzler) auf der Cranger Kirmes Premiere haben sollte. Ich war so verrückt, das ich mich heimlich von Dortmund nach Crange auf den Weg gemacht habe (hätten meine Eltern davon was mitbekommen, hätte ich woanders Kirmes gehabt!) und doch habe ich es geschafft, so stand ich mit offenen Mund vor diesem riesigen Looping Star und konnte es einfach nicht fassen, das so etwas möglich ist und von

Festplatz zu Festplatz bewegt werden kann. In unserer heutigen Zeit, bei diesem Fortschritt der Technik und des Möglichen, könnte sich wahrscheinlich dieses keiner vorstellen, wie uns so etwas faszinieren konnte. Heute haut so etwas keinen mehr vom Hocker. Übrigens habe ich dieses gleiche Kribbeln nochmal verspürt als damals die Evolution Premiere auf Crange hatte. Dieser Riesen-Kollossus. Sorry, ist doch mehr geworden als vorgenommen.
 
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@zenzis Hallo Jan, Du sprichst mir aus der Seele. Für mich gab es damals - ich bin Jahrgang 1968 - nichts schöneres, als die ersten Transporte, die zu uns nach Usingen/Taunus (Hochtaunuskreis, Hessen) auf die Laurentiuskerb kamen, zu begutachten und beim Aufbau zuzuschauen. Für mich ging erst nach Jahrzehnten ein Traum in Erfüllung - der Schausteller, der bis 1985 zu uns auf die Laurentiuskerb mit seinem Autoskooter kam - einem Mack-8-Säuler mit Ihle-Chaisen auf der Fahrbahn - schenkte mir vor einiger Zeit einen Schlüsselbund mit einigen der damaligen Fahrchips seiner (damaligen) Fahrgeschäfte - darunter waren neben Chips vom Autoskooter und einem Fähtz-Twister auch ein Fahrschlüssel der Größe 2.(y)(y)


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Hallo Henner,
ja, da hast Du grosses Glück gehabt, einen Schlüssel vom Scooter hat nicht jeder ....
Ich habe auch noch einen vom Walter Husar- Scooter, auch noch einen alten bedruckten Chip, die säteren waren ja unbedruckt.
Man muss sich seine Kindheit behalten, ab und zu nehme ich meine alten Lego- Fahrzeuge oder einen meiner alten Carrera Uni- Wagen in die Hand.
Ist immer wieder ein schönes Gefühl....
Gruss Jan
 
Hier sind einige sehr schöne Geschichten niedergeschrieben worden und ich kann mich gut in eure Situation hineinversetzen. In Bad Dürkheim waren wir auch immer eins, zwei Wochen vorher auf dem Platz spazieren und ich kann mich noch genau daran erinnern, als ich den Can Can damals vorm Fass in der Urfassung im Aufbau gesehen habe. Wie der Fahrablauf wohl sein könnte habe ich mir auch versucht vorzustellen und war dann zur Spielzeit geflasht, wie wuchtig und heftig der Laden für meine Kinderaugen gewesen ist.

Ich empfand die Plätze mit Ausnahme von Bad Dürkheim auch sehr viel voller, als heutzutage. Teilweise finden die Feste auch nicht mehr statt, die ich als Kind besucht und geliebt habe. Frankenthal war als Kind ein sehr toller Platz, mit mehreren Fahrgeschäften und großem Festzelt, in dem es auch Boxkämpfe gab. Direkt daneben stand der Taiga Jet, bei dem mich die kleinen Schienenräder fasziniert haben. Ich kann mich auch noch erinnern, als ich das erste mal bewusst einen Break Dance gesehen hatte und wir alle staunend davor standen, mit dem damals opulenten Licht und der tollen Kulisse. Wenn man es mit heute vergleicht, wirkten die Geschäfte damals wie runterrationalisiert. Aber der Flitterlack und das "sich auf das wesentliche Konzentrieren" war in meinen Augen die schönere Variante. Es ist natürlich cool, wenn jede Gondel ein eigenes Theming hat und nicht alles strickt nach Farbe sortiert ist, aber oft passt es dann nicht mehr mit der Rückwand zusammen oder das Auge hat so viel zum betrachten, dass das Geschäft auf einmal viel klobiger wirkt, als mit mit den ursprünglichen Lackierungen.

Momentan habe ich einen kleinen Backflash, da das erste Monster 2 seit meiner Kindheit sich mal wieder in mein direktes Gebiet verirrt hat und es sich ein bisschen wie 1990 mit Puhls Monster auf der Festwiese in Neustadt anfühlt.

Woran liegt es, dass man heute nicht mehr so familiär über die Feste schlendert? Ist es wirklich so, dass die Möglichkeiten heute viel vielschichtiger geworden sind? Sind Feste heute einfach nicht mehr zeitgemäß? Hat man einfach schon alles gesehen und schaut sich lieber an, was es in anderen Ländern so gibt auf dem Handy an? Meine Kinder (7 und fast 2) haben beide glitzernde Augen, wenn wir über ein Fest laufen und ich hoffe, dass sie das ähnlich wie wir damals als etwas besonderes wahrnehmen.

Ich hatte als Kind auch nicht das Gefühl, dass mein Interesse an Kirmes eine größere Schar Menschen umfassen würde und war dann entsprechend erstaunt, als ich 2005 oder 06 festgestellt hatte, dass es da sogar Foren für dieses Special Interest gibt.

Als Kind habe ich Fahrchips gesammelt und habe sie immer noch in Kisten bei mir. Der Trend heutzutage, dass die Chips verkauft werden (sowohl von Schaustellern als auch von den Sammlern erschließt sich mir null) und auch wenn ich verstehen kann, dass man dafür einen Obolus dafür nimmt, weil die Sammler heutzutage entsprechend viele sind, kann ich es nicht verstehen, dass man für eine Karte 20 EUR verlangt und dass sie dann auch noch bezahlt wird, zumal "unverkäuflich" darauf steht. Ich kann mich nicht erinnern, außer beim Take Off jemals für eine Karte bezahlt zu haben. Aber umgekehrt würde es mir nicht im Traum einfallen, von den heute noch reisenden Geschäften dieses damals gegebene Vertrauen zu missbrauchen und die Chips zu verfahren oder teuer zu verkaufen.

Giggedi
 
Für die etwas jüngeren Familienmitglieder ist Jahrmarkt oder Kirmes immer noch faszinierend und hat was besonders, aber ab einem gewissen alter ändert sich dieses glaube ich bei den jugendlichen Teenies, da sie dieses spezielle Gefühl heute für sich nicht mehr entdecken können. Zuviel Reizüberflutung heute und das Freizeitangebot ist natürlich gerade für diese Generation besonders hoch. Sie können dieses Besondere an diesen tollen Geschäften nicht mehr erkennen (jetzt nicht alle, aber viele!). Klar das Fahrgefühl ist immer noch was tolles ausgefallenes, aber für uns war das anders, wenn die Kirmes in den Ort kam. Der eigentliche Ort war dann für diesen Zeitraum nicht mehr der selbe, sondern hatte was aussergewöhnliches. Und heute würdest Du mit einer Loopingbahn keinen mehr in ein staunen versetzen, in einem Zeitalter wo schier alles möglich ist (oder vieles!)
Es war wie Magie!!!!!!!!!!!
Es war aber halt auch ne andere Zeit!!!
 

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