1. der Hauptdrehkranz hat durch die vielen Transporte, Auf- und Abbauten einen weg, wodurch eine Unwucht entsteht. Eine Unwucht von wenigen Millimetern kann bei diesen schweren Stahlbauten schon fatale folgen haben. (Schläge – siehe Breakdance Gondeln – oder das Wackeln von ganzen Fahrgeschäften)
Der Drehkörper (davon gibts im Übrigen einige mehr an nem TopScan) hat bezüglich seines Lagerspiels enge Toleranzen, die auch gnadenlos einzuhalten sind. Gemessen an der Größe der Anlage sind die Toleranzen an solchen Lagern nahezu winzig.
2.Der Untergrund oder die Unterfütterung gibt nach. Im Unterbau des Mittelbaus kommt Holz zum Einsatz. Holz Lässt sich bei genug Druck komprimieren, davon abhänig ist welche Lasten die Ausleger ableiten müssen. Als zweite Variable fällt der Untergrund ins Gewicht. Nicht jeder Boden ist das was er zu sein scheint. Auch Asphalt gibt nach.
Auch in Sachen Standfestigkeit sind die einzuhaltenden Grenzen sehr eng gesteckt. Holz ist vorwiegend als Haftvermittler zwischen Erdreich und nacktem Stahl einzusetzen. Sonst würden die Maschinen nicht nur wackeln, sondern vllt auch zum Nachbarn rüber, mal vorbeischauen
Die Flächen, die sowohl statische als auch dynamische Lasten ins Erdreich übertragen sind in ihrer Größe vorgegeben, um eben solche Unfälle zu vermeiden. Ebenso muss die Stabilität des Untergrundes, auf dem Platz welcher zu bebauen ist, bekannt sein oder ggfs. geprüft werden.
3.Die meisten Karussells dieser Art gleichen das Gewicht durch Wassertanks aus. Ich weiß nicht wie es hier gemacht wird. aber ich halte einen gigantischen Eisenklotz am hinteren ende für unwirtschaftlich.
Das kommt auf die Größe, Menge und Masse der Kontergewichte an. Stahl oder Beton wiegt halt etwas mehr als Wasser. Das schlägt sich natürlich auch in der Größe der Kontergewichte nieder. Und da gibts bei Wasser noch ein weiteres Problem. Wasser schwappt, wenn die Tanks nicht bis zum Dach voll sind (aber das erwähnen sie ja weiter unten
). Wasser eignet sich also eher als Kontergewicht bei kleineren bewegten Massen oder als statische Beschwerung der gesamten Anlage (Top Spin, Frisbee, Etc.)
Und ein Gegengewicht welches sich vor der Fahr mit dem Gesamtsystem Syncronisiert zu fortschrittlich (Baujahr beachten). Gesetzt dem Fall es ist ein Wassertank muss dieser nur zu wenig Wasser beinhalten damit es zu einer Unwucht am oberen arm kommt und somit ein schwanken von mehreren Zentimetern am Hebel auslöst..
Zu fortschrittlich war das in den 70ern und 80ern. Da wurde hier und da mit variablen Kontergewichten rumhantiert, hatte aber einige Hasenfüse.
Wahrscheinlichste Ursache:
Der Tank wird entsprechend einer vollen Besetzung befüllt bzw nach den angeben des Baubuches. Angenommen wir haben 6 Sitzreihen mit je 5 Personen und einem Durchschnittsgewicht von 80 kg hätten wir bei voller Bestzung zusätzliche ~2,5T die es auszugleichen gilt damit keine Unwucht entsteht und die Maschine möglicherweise Kippt oder Schweren Schäden an den Lagern entstehen.
Angenommen das Geschäft läuft nun im Leerlauf oder nur mit halber Bestzung.
Im Leerlauf wiegt die Gondelseite 2.5 Tonnen weniger als die Armrückseite.
Mit halber Besetzung ~ 1Tonne
In beiden fällen hätte es mit einem Statischen Gegengewicht mindestens Schwankungen zur folge.
Ein Kontergewicht gleicht bestenfalls das Leergewicht der anderen Seite aus. Alles andere würde technisch sehr aufwendig werden, und die Fahrdynamik in ungewollter Richtung beeinflussen.
Lager, Rahmen und Aussteifungen müssen so bemessen sein, daß sie in der Lage sind, einen Großteil der entstehenden Lasten aufzunehmen.
Weil das Gegengewicht auf einen Druchschnittswert berechnet ist. Weil man nicht davon ausgehen kann das nur mit voller Auslastung gefahren wird. Um Schäden zu vermeiden sind Schwankungen in das Gesamtsystem bewusst eingerechnet.
Würde man nämlich das Gegengewicht auf die volle Personen Anzahl auslegen wäre im Leerlauf der betrieb mit hohen Geschwindigkeiten durch die dadurch entstehenden Fliehkräfte nicht möglich. Da sich die das gesamte Geschäft aufschaukeln könnte und die Ausleger unterschiedlich stark und zu stark belastet werden würden. Was erhebliche Schäden am Mittelbau zur folge haben könnte.
Siehe oben
Des weiteren werden solche Maschinen so gebaut das diese dynamische lasten Auffangen können. Das Auffangen oder Neutralisieren einer auftretenden Last kann unter anderem auch durch eine Horizontale Schwankung erfolgen.
Würde der vertikale Hebel einfach knallhart stehen. Kann es bei unsachgemäßer Beladung der Gondeln zu Lagerschäden und im schlimmsten Fall zu rissen im Material führen. alles was darauf Aufbaut und daraus resultiert gehört nicht in dieses Forum.
Die Rissfreudigkeit vieler Geschäfte macht sich meist erst in der Praxis bemerkbar.
Viel schöner wäre natürlich ein hydraulich oder pneumatisch verschiebbares Gegengewicht im Hauptarm welches sich je nach Personenzahl Kurz vor dem Start nach dem Schließen der Bügel selbst mit dem System Syncronisiert. Dann hätte man nahezu keine Schwankungen. Ich schätze aber das dies zur Bauzeit des Karussells nicht zeitgemäß gewesen ist^^
Gegeben hats Versuche in die Richtung, allerdings waren diese nur von spärlichem Erfolg gekrönt. Die ersten fliegenden Teppiche, die seinerzeit in Holland gebaut wurden, hatten hydraulisch verschiebbare Kontergewichte. Jedoch waren diese technisch schwer zu handhaben und führten regelmäßig zu (kostenintensiven) Störungen. Bei Ähnlichen Anlagen ist das definierte Kontergewicht sogar bewusst als Faktor im Fahrablauf mit einbezogen worden (aufschaukeln, beschleunigen richtung unten, leichte Verzögerung im oberen Abschnitt.
Versuche an Rundfahrgeschäften mit Wassertanks und automatischen Waagen gabs auch. Hier war der Haken, daß das Wiegen und Befüllen der Tanks erstmal dauert, und daß Kunden, die das spontane Verlangen verspürten, die Gondeln doch noch vorzeitig zu verlassen, dafür sorgten, das die Selbige mit Karacho an den oberen Anschlag donnerte und das Ganze zu noch mehr Wartezeit führte.
Am Rande 2 Tipps.
Geht niemals mit den Augen eines Maschinenkonstrukteurs auf die Kirmes.
Och, das kann durchaus interessant sein. Mein Prof in Konstruktionslehre sagte übrigens mal "Versuchen sie umhimmelswillen nicht alles zu berechnen, was sie konstruieren!"