"Glückskönig" Die Opfer des Kirmes-Brands sind wieder da

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Wo sollen die weißen Tiger hin? Monika Schleinitz, 58, steht vor ihrer Losbude und denkt nach. Sie ist noch nicht sicher, wo der beste Platz für die großen Plüschkatzen ist. Auch wo die roten Enten und die vielen anderen Gewinne hingehören, kann sie ihren Mitarbeitern noch nicht sagen. Es ist eben alles ungewohnt im "Hongkong". Monika Schleinitz und ihr Mann Stephan, ebenfalls 58, bauen die Bude in Düsseldorf erst zum zweiten Mal auf. Die Fässer, die Schubkarre und den Rest der Dekoration hat Stephan Schleinitz gerade erst zusammengesucht.


Das "Hongkong" ist neu, aber mit dem Verlosen haben die Schleinitz so viel Erfahrung wie kaum jemand. Viele Jahre besaßen sie den "Glückskönig", eine traditionsreiche Losbude, die ein halbes Jahrhundert auch auf der Rheinkirmes stand. Vor einem Jahr wurde sie in der Nacht vor der Eröffnung auf den Rheinwiesen angezündet und brannte ab. Das veränderte das Leben der Schausteller völlig.

Der "Glückskönig" hatte den Alltag von Monika und Stehan Schleinitz bestimmt, seit sie 1988 aus der DDR geflohen waren. Erst hatten sie damals kurz auf dem Wiener Prater gearbeitet, bis sie den Düsseldorfer Schausteller Robert Weinert kennenlernten, der den "Glückskönig" lange besessen hatte und sich zur Ruhe setzen wollte. Er verkaufte ihnen die Bude.

Fotos Losbude "Glückskönig" nach dem Brand Rund zwei Jahrzehnte lang waren sie von Frühjahr bis Herbst auf Rummelplätzen unterwegs. In Berlin, Stuttgart oder Darmstadt, aber auch in Luxemburg, Salzburg und Dublin pries Monika Schleinitz mit charakteristischem thüringischem Akzent vor allem überdimensionale Stofftiere an, Stephan Schleinitz kümmerte sich im Hintergrund um Nachschub bei Losen und Ware.

Auch im vergangenen Jahr versprachen sich die beiden wieder gute Geschäfte in Düsseldorf. Der "Glückskönig" war schon randvoll mit Plüschtieren, weil am nächsten Tag die Verlosung beginnen sollte. Die Schleinitz' schliefen ein paar Meter weiter in ihrem Wohnwagen. Gegen 5 Uhr morgens erwachte Stephan Schleinitz. Zu diesem Zeitpunkt war es längst zu spät. Der "Glückskönig" stand lichterloh in Flammen. Am nächsten Morgen waren nur noch ein Stahlgerippe und verkohlte Reste übrig. Das Paar stand vor dem Nichts.



Nun sind sie wieder in Düsseldorf, aber ihre Geschichte hat noch kein glückliches Ende gefunden. Die Versicherung hat immer noch nicht gezahlt, und wenn sie es wahrscheinlich bald tut, wird das Geld wohl nicht für eine Bude in der Größe des "Glückskönig" reichen – der war ohnehin ein Unikat. Auch der Brandstifter wurde nicht gefunden. Die Polizei ermittelte zwar, wie er die Plane der Bude aufgeschnitten und einen Brandsatz deponiert hatte. Die Staatsanwaltschaft hatte im Herbst sogar einen Verdächtigen. Aber für eine Anklage reichte es nicht. Im Januar wurde das Verfahren eingestellt.

Aber die Schleinitz wollen trotzdem nach vorne blicken. Im Winter ergab sich eine erste Gelegenheit für einen Neuanfang. Ein befreundeter Schausteller hatte das "Hongkong" unbenutzt herumstehen und stellte es dem Ehepaar zur Verfügung. Die Sebastianus-Schützen sagten sofort zu, dass die Bude auf der Rheinkirmes stehen darf, trotz Hunderter Bewerber um einen Platz. "Wir sind sehr dankbar, dass man uns hilft", sagt Monika Schleinitz.

Fotos "Glückskönig" völlig ausgebrannt Bei der Rückkehr nach Düsseldorf in dieser Woche hatten die Schleinitz zunächst gemischte Gefühle – weil die Erinnerung an die Brandnacht vor einem Jahr doch wieder hochkam. Monika Schleinitz träumt noch oft davon, und sie kann zum Beispiel noch nicht zu einem Grillabend gehen, weil sie den Anblick des Feuers nicht aushält.

Aber inzwischen sind die beiden froh, dass sie die Rückkehr gewagt haben. Eigentlich gehörte die Rheinkirmes ja immer zu den schönsten Stationen des Jahres. "Wenn die Rheinländer feiern, wird es lustig", sagt Monika Schleinitz. Sie freut sich darauf, wenn es am Freitag losgeht – und sie wieder weiße Tiger, rote Enten und andere Gewinne in Düsseldorf anpreisen kann.

Quelle:
http://www.rp-online.de/region-duesseldorf/duesseldorf/nachrichten/die-opfer-des-kirmes-brands-sind-wieder-da-1.2905448
 
Also das soll mir mal einer erklären wie jemand so ein Arsch sein kann und einfach mal so eine Losbude anzündet!
Schade das man den Täter, oder wer auch immer das gemacht hat, noch nicht gefunden hat. Bleibt zu hoffen das die Versicherung für den Schaden auch aufkommt. Aber mit Versicherungen ist das ja immer so ein Thema.....
 
Man sollte auch dem Besitzer danken das er "sein" Geschäft mal so eben einem Kollegen leiht ;) sieht man mal wieder das die Schausteller in der heutigen Konkurenzzeit sich trz helfen.!
 

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