Gunzenhausen plant heuer eine "Corona-Kirchweih"

Michael Wieland

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Die Kirchweih ist tot – es lebe die Kirchweih! Denn: Den großen Rummel, das ist seit den politischen Beschlüssen vom Mittwoch klar, wird es heuer auf dem Schießwasen nicht geben. Aber: Im Rathaus werden eifrig Ideen für eine Art "Corona-Kirchweih" geschmiedet.


Er habe in der nächsten Woche eine Unterredung mit den Festwirten, der Spalter Brauerei und der Familie Zöllner, die das Event organisiert, verrät Bürgermeister Karl-Heinz Fitz auf Anfrage des Altmühl-Boten. "Dabei wollen wir überlegen, ob es nicht eine alternative Form der Kirchweih für Gunzenhausen geben könnte."


Denkbar wäre beispielsweise, die Buden und Fahrgeschäfte über die ganze Stadt zu verteilen, um so größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Und die Wirte könnten auf dem Schießwasen eine räumlich entzerrte Biergarten-Lösung für durstige Kehlen anbieten. "Wenn die Festwirte sagen, das geht nicht, ist die Sache erledigt", sagt Fitz. Wenn nicht, sei er "sehr offen" für neue Ideen.


Mal schauen ob das was wird :thumbsup:
 
Kirchweih zieht in die Altstadt
für 16 Tage :thumbsup: wurde genehmigt

 





Das Interesse der Schausteller, die seit Monaten keine Einnahmen mehr verbuchen konnten, ist durchaus vorhanden, verriet Wolfgang Eckerlein. Zwar hätten einige in der Zwischenzeit schon andere Jobs angetreten, manche hätten ihre Stände oder Fahrgeschäfte auch für heuer bereits eingemottet. Wieder andere müssten genau kalkulieren, ob sich ein Einsatz in der Altmühlstadt angesichts der Hygiene-Vorschriften (Desinfektion eines Luftgewehrs nach jedem Kunden) wirklich lohnt. Aber: "Zehn Flächen sind schon belegt", freut sich Eckerlein.


Und so können sich die Gunzenhäuser und die auswärtigen "Kirchweihbären" unter anderem auf zwei Schießbuden, zwei Karussells, ein Trampolin und diverse Imbissbuden freuen.

Große Fahrgeschäfte wie etwa ein Autoscooter oder das Riesenrad wird der Besucher vergeblich suchen,
Kirchweih-Nachtschwärmer haben es ebenfalls nicht leicht: Fahrgeschäfte und Buden schließen, ebenso wie der Biergarten im Falkengarten, um 20 Uhr. Wer danach noch einen brennenden Durst verspürt kann diesen aber in den Gasthäusern ganz sicher ausreichend stillen – an den Ständen wird kein Alkohol ausgeschenkt werden.

 
Ein Hauch von Kirchweih weht durch Gunzenhausen


GUNZENHAUSEN - Der Schokotempel und der Gnadenhof machen den Anfang: Ab sofort öffnen Schausteller in Gunzenhausen nach und nach ihre Fahrgeschäfte und vermitteln so einen Hauch von dem, was heuer nicht gefeiert werden darf: Volksfeste und Kirchweihen.
Heinz Müller (rechts), hier mit dem Chef der Toursti-Information Wolfgang Eckerlein, öffnet heute seinen Schokotempel vor der Geschäftsstelle des Altmühl-Boten. Nach und nach werden weitere Fahrgeschäfte an insgesamt vier Standorten folgen und für ein bisschen Volksfestflair in der Stadt verbreiten.

Heinz Müller (rechts), hier mit dem Chef der Toursti-Information Wolfgang Eckerlein, öffnet heute seinen Schokotempel vor der Geschäftsstelle des Altmühl-Boten. Nach und nach werden weitere Fahrgeschäfte an insgesamt vier Standorten folgen und für ein bisschen Volksfestflair in der Stadt verbreiten.


Große Veranstaltungen sind im Zuge der Corona-Pandemie nach wie vor untersagt, weshalb das Kind auch keinen Namen wie Corona-Kirchweih und ähnliches bekommen darf. Die Stadt, betont der Leiter der Tourist-Information Gunzenhausen, Wolfgang Eckerlein, richtet hier auch keine Veranstaltung aus, sondern ermöglicht es den Schaustellern lediglich, sich auf Sonderflächen zu präsentieren.


So bietet Rainer Müller mit seinem Schokotempel ab sofort vor der Geschäftsstelle des Altmühl-Boten Süßwaren an, zwischen Jugendherberger und der Gaststätte "Ponyhof" hat der Kalbensteinberger Gnadenhof für Zirkustiere einen Streichelzoo aufgebaut. Dort kann man sich auch im Spickerwerfen üben.


Ab morgen lädt Robert Meisel in der Waagstraße (hinter der Tourist-Information) zum Trampolinspringen ein und macht Appetit auf frische Crêpes. Andreas Meisel öffnet seinen Süsswarenwagen, der ebenfalls in der Waagstraße (hinter dem Rathaus) platziert ist.

Kinderkarussel am "Ponyhof"

Ein Kinderkarussel dreht ab Freitag am "Ponyhof" seine Runden und vor der Sparkasse gibt es Langosch, Crêpes und Fischsemmeln. Zu dem Wagen von Miluse und Karl-Heinz Müller gesellt sich am Samstag noch Rolf Zöllner, der gebrannte Mandeln, Lebkuchenherzen, Eis und Süßwaren feilbietet. Schließlich lockt das kleine Kinderkarussell von Andreas Meisel noch in den Hof der Firma Foto Braun, dort haben die Kleinen sicher auch viel Spaß beim Entenangeln.


Wer von Sonderfläche zu Sonderfläche flanieren will, dem steht am Ende noch der Biergarten im Falkengarten offen. Ausschließlich dort darf übrigens Alkohol verkauft werden. Jeweils von 10 bis 20 Uhr haben alle Stationen geöffnet, die Aktion läuft zunächst bis Freitag, 11. September. In der eigentlichen Kirchweihwoche, die am 12. September beginnt, müssen die Schausteller ihre Buden mit Blick auf das Veranstaltungsverbot schließen.

Kein Starkstrom

Zur Kirchweih auf dem Festplatz kommen normalerweise viel mehr Schausteller, aber es können nicht alle berücksichtigt werden. Zum einen gibt es am Marktplatz weder geeignete Strom- und Wasseranschlüsse – große Fahrgeschäfte wie das Riesenrad brauchen Starkstrom – noch genügend Platz. Zum anderen haben sich viele Schausteller längst einen Übergangsjob etwa als Fernfahrer gesucht und wollen diesen jetzt nicht für die Aktion in Gunzenhausen kündigen. Ein Dankeschön geht von Eckerlein an die Sparkasse, die den Wagen vor ihrer Haustüre Strom und Wasser kostenlos zur Verfügung stellt.



Für die Schausteller, macht Eckerlein klar, ist es natürlich wichtig, dass sie nach einer langen Durststrecke endlich wieder Einnahmen verbuchen. Allerdings gehe es für die meisten nicht darum, in Gunzenhausen "den großen Reibach zu machen". Vielmehr freuen sich alle darauf, "endlich wieder ihren Beruf" auszuüben und Kontakt mit den Menschen zu haben.


Mit den in der Stadt verteilten Fahrgeschäften wird Gunzenhausen auch für die Urlauber noch attraktiver. Eckerlein kann über mangelnden Besuch nicht klagen, die "Kapazitäten die zur Verfügung stehen, sind ausgelastet". Viel mehr Tourismus "verträgt die Region derzeit nicht", sagt Eckerlein, der auch um die "Belastung für die Einheimischen" weiß. Der örtlichen Gastronomie, den Anbietern von Unterkünften und dem Einzelhandel aber "tuen die Urlauber sehr gut".

Termin viel günstiger

Ursprünglich hatte die Stadt für die Aktion einen späteren Zeitpunkt ins Auge gefasst. Der Termin sei in Absprache mit dem Gesundheitsamt vorverlegt worden. Was viel günstiger sei, denn jetzt seien die Touristen da, so Eckerlein.


Wie und ob es nach der Kirchweihwoche weitergeht, ist noch offen. Wenn Schausteller auch nach dem 20. September noch in der Stadt präsent sein sollen, dann werde man das versuchen, möglich zu machen.

 
(y)




 

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