HUSS Enterprise: Fahrrichtungswechsel während der Fahrt

AlexT

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Das eine HUSS Enterprise rückwärts fahren kann (z.B. Zehle's Mondlift) weiß ich. Aber ein Fahrtrichtungswechsel während der Fahrt mit (leicht) gehobenem Arm kannte ich noch nicht.
Das konnte/durfte doch kein TÜV-konformes Geschäft, oder?



 
Dieser "Hebegrad"ist ja völlig harmlos.Es müsste nur irgendwie sichergestellt sein,daß die Maschine nicht ausversehen ab einem bestimmten Winkel anhält.
Naja - diese Schüsseln wurden in den 70ern und 80ern gebaut. Der Schutzmechanismus gegen unerwartetes Anhalten hieß damals "Bediener" und ich würde mal vermuten wollen, das ist auch heute noch so. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dafür ein elektronisches System integriert wurde.
 
Naja - diese Schüsseln wurden in den 70ern und 80ern gebaut. Der Schutzmechanismus gegen unerwartetes Anhalten hieß damals "Bediener" und ich würde mal vermuten wollen, das ist auch heute noch so. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dafür ein elektronisches System integriert wurde.
Schon - war auch nur darauf bezogen,wie man den Richtugnswechsel TÜV-konform in Deutschland sicherstellen würde. Gäbe es während der Fahrt nen Stromausfall.säh die Situation ja auch nicht anders aus. Der Arm kann zwar im Notbetrieb runtergefahren werden,aber ob die Gondel so lange mit voller Geschwindgkeit weiterdreht,bis sie Unten ist? :unsure:
 
Das wäre mal ein schönes Fahrprogramm. Enterprise rückwärts fahren ist schon genial:inlove:.
Dann würde mir auch nicht so schnell schlecht. Leider kenne ich bislang live von Enterprise,Musikexpress und Co. nur "entweder oder . . . ."
diser Richtungswechsel whrend einer Fahrt sieht auch sehr verträglich aus,zumal man es auch nicht mit den Überkopffahrten übertreiben zu scheint . . . .
 
Naja - denken wir doch mal drüber nach, was in so einem Fall passieren würde: Strom weg, der Kreis wird langsamer, die Hydraulik würde wohl bei Spannungsabfall das Ventil am Auslass öffnen und der Arm würde langsam durch das entweichende Öl sinken. Erst mal alles gut so weit. Bei einem Motorschaden würde der Kreis langsam anhalten und der Arm weiterhin in der Senkrechten stehen. Dann müsste der Bediener eingreifen und den Arm runterfahren. Tut er das nicht, dann wären die Fahrgäste wohl graduell besser oder schlechter dran - die aufwärts fahrenden Passagiere im ersten Viertel hätten da noch die geringsten Probleme, die abwärts fahrenden Passagiere werden mehr oder weniger schnell nach vorne rutschen (fallen), was sicher nicht so prickelnd ist. Die Gondeln in der oberen Hälfte des Kreises würden je nach Position mehr oder weniger schnell durch die Schwerkraft eine Rolle nach unten machen, was ziemlich rappeln dürfte, aber mechanisch möglich sein sollte. Das alles ist noch das mildere der beiden Szenarien - anders sähe es bei einem Full Stop aus - also würde das Rad schlagartig stoppen. Mir fällt gerade kein Szenario ein, welches das auslösen könnte (nicht mal der Kran in Hamburg hat das Ding gestoppt). Überschlagsmäßig (schönes Wortspiel bei so einer Anlage) dreht eine Enterprise mit maximal 20 m/s oder rund 70 km/h, die Kräfte bei einem Blockieren des Rades wären erheblich und ich würde zu bezweifeln wagen, dass das die Konstruktion aushält. Das Ergebnis dürft wohl eine erhebliche, plastische Kaltverformung sein - ich möchte mir das am Sonntag morgen nach einer Tasse Kaffee noch nicht vorstellen. Auch nach der zweiten Tasse noch nicht. Aber ich erinnere mich, dass wir in der Schule in der Woche nach dem Wiesenfest in meiner Heimatstadt im Physikunterricht mal nachgerechnet haben, wie weit so eine Gondel fliegen würde, abhängig von ihrer Position und der Drehgeschwindigkeit. Das war Ende der 70er - und bekam ein paar Jahre später einen sehr faden Beigeschmack.
 
das ist in Frankreich. das Video kenne ich auch und ich finde das seltsam,dass die Drehrichtung in angehobener Stellung gewechselt wird. Aus alten Unterlagen,die ich habe,geht hervor,dass der Drehantrieb erst abgeschaltet werden darf,wenn der Hubarm komplett unten ist. Manche Freizeitparksdrosseln schon vor dem Erreichen der unteren Position den Drehantrieb,vermutlich um Zeit zu sparen. Ich finde das nicht gut! Das Skylab in Canadas Wonderland,was ja leider nicht mehr da ist,begann schon mit dem Hub,bevor das Rad die volle Drehzahl erreicht hatte. Ich glaube nicht,dass das gut für die Mechanik war,zumal das in der Beschreibung der Tolisch-Enterprise sogar elektrisch verriegelt war,d.H. der Hubvorgang konnte erst gestartet werden,wenn die volle Umdrehungsgeschwindigkeit erreicht wurde (gemessen mit einem Tachogenerator).
Ich kenne die Gesetze und technischen Richtlinien in Frankreich nicht ,aber ich glaube,der deutsche TÜV würde sowas nie und nimmer zulassen
 
würde der Kreis langsam anhalten und der Arm weiterhin in der Senkrechten stehen
Das darf nicht sein! Das war bei Schwarzkopf in 1972 bei der Konstruktion DAS Ausschlaggebende Merkmal für die Patentanmeldung. Es MUSS in jedem Fall bei Stromausfall während der Senkrechtstellung eine Vorrichtung wirksam werden,die ein automatisches Absenken des Armes einleitet. In Slagharen machen die das jede Woche ein mal: Sie fahren den Hubarm ohne Drehung des Rades hoch und schalten dann den Strom ab. Es geht sofort ein Ventil auf und der Arm kommt ziemlich schnell wieder runter.
 
Aber ich erinnere mich, dass wir in der Schule in der Woche nach dem Wiesenfest in meiner Heimatstadt im Physikunterricht mal nachgerechnet haben, wie weit so eine Gondel fliegen würde, abhängig von ihrer Position und der Drehgeschwindigkeit. Das war Ende der 70er - und bekam ein paar Jahre später einen sehr faden Beigeschmack.
Wo wir bei Moers wären. Die Gondel scheint aber abgeflogen zu sein, als sie gerade unten war.

Und zum Thema zurück: Ich hätte gedacht, dass auch eine 70er Jahre Enterprise dieses gezeigte Manöver nicht zulässt. Ich habe es auch nie auf deutschen Plätzen gesehen.
 
Ja,so wie die Gondel in Moers stehengeblieben ist,nämlich aufrecht,muss sie abgeflogen sein,als sie unten war. wer weiß,was die sonst noch angerichtet hätte,wäre sie oben abgegangen!
Hier in Frankreich hält der Bediener den Hubarm an.Er muss etwas dran manipuliert haben,denn der Drehantrieb darf sich während der Schrägstellung nicht ausschalten lassen. Erst,wenn der untere Endschalter angefahren ist. Ich habe auch schon Videos gesehen,wo die das mit einem Twister gemacht haben
 
In Düren in den 90 zigern ist die damals dort stehende Enterprise (weiß nicht mehr ob es der Mondlift war) auch schon mit Richtungswechsel in der Schrägstellung gefahren! Scheint also möglich zu sein!
 
Das darf nicht sein! Das war bei Schwarzkopf in 1972 bei der Konstruktion DAS Ausschlaggebende Merkmal für die Patentanmeldung. Es MUSS in jedem Fall bei Stromausfall während der Senkrechtstellung eine Vorrichtung wirksam werden,die ein automatisches Absenken des Armes einleitet. In Slagharen machen die das jede Woche ein mal: Sie fahren den Hubarm ohne Drehung des Rades hoch und schalten dann den Strom ab. Es geht sofort ein Ventil auf und der Arm kommt ziemlich schnell wieder runter.
"Das darf nicht sein" entspricht dem Ingenieursdenken und funktioniert so lange, bis die dazu notwendige Einrichtung einen defekt hat. Und gerade darüber sprechen wir ja. So eine Schutzschaltung wäre Recht trivial über ein entsprechendes, federunterstütztes Ventil umzusetzen: Strom aus - Ventil auf. Etwas aufwändiger wird es, wenn das Auslösekriterium nicht Spannungsausfall, sondern ein Abfall der Drehgeschwindigkeit ist. Motor/Getriebeschaden zum Beispiel. Dafür braucht es dann einen Tachogenerator mit entsprechender Schaltung oder Mechanik zum Beispiel.
Was das Hochfahren vor Nenndrehzahl angeht: ich würde mutmaßen, dass es dafür einen gewissen Spielraum in der Steuerung gibt. Die Schaltung gibt ab einer Drehzahl x den Kontakt für das Heben des Arms frei.
Rainer, hast du denn die original Konstruktionsunterlagen? Spannend! Das sind echte Schätze!
 
Nein,Konstruktionsunterlagen habe ich nicht. Aber im Text zu der Patentanmeldung,die auch mal online war,steht das ganze drin. 3 DIN-A-4 Seiten plus drei Skizzen.
Auch bei Huss ist ein Sensor zur Überwachung derRaddrehzahl und zwar unter der Kugeldrehverbindung,von vorne über den Hubarm zum Drehkranz gesehen ist in einem Rahmen eine handelsübliche Abzweigdose aus der Elektroinstallation zu sehen. Da muss etwas drin sein,was die Drehzahl überwacht. Bei Schwarzkopf ist das auf dem Abtriebsritzel eine Art Fahrradkette,die den Tachogenerator antreibt. Wenn also z.B. durch Getriebeschaden die Drehzahl abnimmt,in dem Fall steht in der Patentschrift,nicht weniger als 13 U/min (14U/min ist normal) ,dann muss die Notschaltung ohne Zutun des Personals wirksam werden. All das geschieht bei den alten Fahrgeschäften noch ohne Elektronik. Heute,bei einem High-Tech-Fahrgeschäft gehts dann wie bei einer Lokomotive: "Störung! Störung! Störung!" Da wird man dann schnell irritiert und weiß zunächst gar nicht,was los ist
 
entsprechendes, federunterstütztes Ventil umzusetzen: Strom aus - Venti
Genau sowas gibt es da. Es nennt sich Drosselrückschlagventil. Bei Huss sehrwahrscheinlich bei Druckabfall im hydrauliksystem zu aktivieren,Bei Schwarzkopf greift wie beim Monster 3 eine Backenbremse. Strom aus-Bremse auf! Und dann fährt er runter.
 
All das geschieht bei den alten Fahrgeschäften noch ohne Elektronik. Heute,bei einem High-Tech-Fahrgeschäft gehts dann wie bei einer Lokomotive: "Störung! Störung! Störung!" Da wird man dann schnell irritiert und weiß zunächst gar nicht,was los ist
Mein praktischer Wissenstand hört bei solchen Anlagen wie Thriller, Ranger und dergleichen auf. Das ganze neumodische Extremzeug ist an mir vorübergegangen. Mechanische Schutzeinrichtungen haben zweifelsohne ihren Charme, allerdings sind auch die leider nicht gegen Fehlfunktion immun. Dass der Bediener bei roten Lampen überfordert ist, ist natürlich auch dumm...
Funfact am Rande: Gerstlauer hat eine Steuerungssimulation für den Suspended Polyp auf der HP, da kann man die Bügel noch öffnen, während der Excenter schon ausgefahren ist und sich bereits dreht... Ich glaube, das sollte so auch nicht sein...
 

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