Liebe Leute,
ihr macht es euch zu einfach.Klar wissen alle Beteiligten seit 2005 über diese EU-Norm bescheid,aber das was die Deutsche Gesetzgebung bei der Umsetzung der Norm gemacht hat ist einfach schlichtweg über das Ziel hinausgeschossen.
In allen anderen EU-Ländern gibt es einen Bestandschutz für alle vor 2005 gebauten Fahrgeschäften – nur in Deutschland nicht.
Allerdings muß man auch den Schaustellerverbänden eine Mitschuld geben, weil sie sich genügend vorher informiert und was dagegen unternommen haben und erst jetzt dagegen Sturm laufen.
Außerdem sollten wir mal über die Sicherheit auf den Volksfesten reden. Bis auf ein paar vereinzelte Unfälle mit und auf Fahrgeschäften ist doch in den letzen 30 Jahren kaum etwas passiert. Und selbst wenn, haben wir mit unserem Auto einen Unfall setzen wir uns doch auch wieder hinter das Lenkrad und fahren weiter.
Eine Lösung wäre:
Wenn eben damals von einem Gewicht von 75 Kilo ausgegangen worden ist, dann muß man eben halt eine Wiegevorrichtung in das Fahrgeschäft einbauen und kann so das Geschäft weiter betreiben. Mit einer Mindesthöhe zum Mitfahen klappt doch auch.
Eine weitere Lösung wäre:
Einen Bestandsschutz für Fahrgeschäfte die vor 2005 gebaut wurden einzuführen, so ähnlich wie bei Autos die Oldtimerregelungen.
Eine dritte Lösung wäre:
Die Fristen so zu verlängern, die in Form von Ausnahmegenehmigungen mit Auflagen.
Mal eben so ein Geschäft umzubauen ist nicht ganz einfach. Viele Hersteller existieren ja nicht mehr, andere sind Eigenbauten, wieder andere sind Einzelanfertigungen. Als erstes muß man die Berechnungen der Statik für Umbau usw. vornehmen und das kostet eine Menge Zeit und Geld. Dann kommen die Kosten für den Umbau dazu – was ganz schnell in einen sechstelligen Betrag enden kann.
Das ist für viele Schausteller der Konkurs für ihr Geschäft, denn die Kosten müssen ja auch wieder eingespielt werden.
Wenn ihr meint die Schausteller seien Millionäre seid ihr schief gewickelt, Ausnahmen bestätigen vielleicht die Regel. Alleine die Kosten die sich aus Versicherung, Personal, Steuern, Standgebühren, Benzinkosten, Instandhaltung des Geschäftes und der Fahrzeuge, TÜV-Abnahmen, Sonderprüfungen, Stromkosten sowie Raten für Geschäft und Fahrzeuge lassen den Gewinn sehr schnell schmelzen. Zusätzlich kommen ja auch noch Umsatzeinbußen dazu, weil die auf gutes Wetter angewiesen sind und bei Regen sich ja auch nur wenige Besucher auf dem Platz sehen lassen.
Anderer seits sind wir als Volksfestbesucher nicht bereit z.B. für ne Fahrt mit einem Karussell mal gerade 10 Euro oder mehr zu bezahlen, was auch verständlich ist, weil auch bei uns das Geld in den letzten Jahren knapper geworden ist.
Desweiteren sollten wir auch mal überlegen, wenn die Fahrgeschäfte nicht mehr da sind und nur noch Imbiss-, Süsswaren- und Getränkebuden auf dem Platz stehen, ob wir dann noch ein Volksfest besuchen ist fraglich.
Vielleicht sollten wir als Kirmes- und Volksfestfans mal eine Unterschriftenaktion starten und so die Schausteller unterstützen – könnte vielleicht ein Umdenken in der Politik bewirken – denn es wäre sehr schade wenn die Volksfestkultur untergeht.
Viele kleinere Volksfesten gibt es bereits nicht mehr, weil sie zu wenig frequentiert werden.