Mike (13) und Jil (6) sind Schaustellerkinder

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Mike (13) und Jil (6) sind Schaustellerkinder

Seit über zwei Jahren verfügt der 13-jährige Mike über sein eigenes Reich.

Eingerichtet hat er es in Braun- und Blautönen, mit Bildern, Piratenmotiven und einer großen Stereoanlage.

Ähnlich, wie es wohl viele Jungs in seinem Alter gestaltet hätten. Doch einen Unterschied gibt es: Mike wohnt nicht in einem „normalen“ Zimmer, sondern hat seinen eigenen Wohnwagen. Denn die Eltern des selbstbewussten Jungen sind Schausteller, und er ist immer mit dabei.


Wie seine sechsjährige Schwester Jil wechselt Mike mehrmals pro Jahr die Schule und lernt immer dort, wo seine Eltern arbeiten, also gerade ein Jahrmarkt, ein Schützenfest oder eine Kirmes stattfindet. Momentan besuchen die Geschwister die Hünfelder Jahn- beziehungsweise die Johann-Adam-Förster-Schule. Denn ihre

Eltern betreiben die Berg- und Talbahn am 51. Schützen- und Volksfest. Nur über den Winter wird Familie Nier für etwa zwei Monate sesshaft und lebt in Kassel.


Dort befinden sich die Heimatschulen der beiden. Wie sich Jil, die in die erste Klasse geht, und der Siebtklässler Mike an den anderen Schulen schlagen, tragen die jeweiligen Lehrer in das so genannte Reisebuch ein. Dieses wird wie auch die Arbeiten, die die Schaustellerkinder mitschreiben, zur Bewertung an die Heimatschule nach Kassel geschickt. Dort wird am Ende des Schuljahres das Zeugnis ausgestellt.



Auf seine Klasse in Hünfeld hat sich Mike, der die Hauptschule besucht, schon gefreut. Immerhin ist er bereits seit der Grundschule zu verschiedenen Festen hier und kennt die Klassenkameraden. „Meine Lehrerin hat erzählt, dass meine Mitschüler schon andauernd gefragt haben: ,Wann kommt der Mike denn endlich?‘“

Darüber freue er sich. Generell würden ihn die meisten Mitschüler gut aufnehmen und mit neugierigen Fragen überschütten. Das sei ihm sehr wichtig, denn „wie man den Schulstoff aufnimmt, hängt davon ab, ob man sich wohlfühlt“.

Zwei Monate sesshaft

Mit seinen Leistungen ist Mike zufrieden. Er ist zwar kein Spitzenschüler, musste aber auch noch nie um seine Versetzung fürchten. „Am liebsten wäre ich schon fertig und hätte einen Führerschein“, sagt der 13-Jährige. Denn Mike hat schon


ganz genaue Vorstellung von seinem Beruf: Schausteller will er werden – wie seine Eltern, Großeltern, Ur-Großeltern ... Schon jetzt hilft er fleißig mit, baut auf und rekommandiert, wie es bei den Schaustellern heißt. Er sitzt also am Mikrofon in der Kabine der Berg- und Talbahn und heizt den Fahrgäste ein. „Letztes Jahr hat er das auf Englisch gemacht, das war wirklich super“, lobt seine Mutter Sylvia.

Immerhin ist Englisch Mikes Lieblingsfach, auch wenn das nicht immer so war: „Früher mochte ich Englisch nicht. Aber dann habe ich darüber nachgedacht, dass es eine Weltsprache ist und man es überall gebrauchen kann.“ Seitdem hat er daran am meisten Spaß – im Gegensatz zu Bio und Reli.


Auch die kleine Jil hatte an Englisch viel Spaß, denn in manchen Kindergärten hat sie die Sprache schon gelernt. Momentan lernt sie die Fremdsprache aber nicht, da an einigen Schulen Hessens das Fach erst ab dem dritten Schuljahr angeboten wird. „Es ist schade, dass der Stoff nicht überall gleich ist. Allein in Hessen gibt es große Unterschiede – auch in der Schreibschrift“, bedauert Sylvia Nier. So vereine

Mike in seiner Schreibschrift zwei verschiedene Schriftarten. Ein Problem sieht sie auch darin, dass viele Kindergärten gar keine Schaustellerkinder aufnehmen.

„Internat keine Alternative“

Um die Kinder beim Lernen zu unterstützen, kommen deutschlandweit „Bereislehrer“ für etwa fünf Stunden pro Woche auf die Festplätze. „Es waren auch schon gute Lehrer dabei, die wirklich helfen konnten“, erzählt Sylvia Nier. Aber es sei einfach zu wenig Zeit für alle Kinder eines Platzes. Deshalb nimmt sich die zweifache

Mutter oft Zeit und hilft ihrer Tochter bei den Hausaufgaben.
Dennoch steht Sylvia Nier ganz und gar hinter der Entscheidung, die Kinder mit auf Reisen zu nehmen: „Die Alternativen wären ein Internat oder Pflegeeltern.“


Und da klinkt sich Mike ein: „Aber das will keiner“, betont er. Zu gerne hilft er, wo er kann. Wenn er von seinen Aufgaben berichtet, wird schnell deutlich: Der 13-Jährige ist schon jetzt mit Leib und Seele ein Schausteller. Und wie wäre es mit einem Bürojob? „Auf keinen Fall! In meinem Beruf brauche ich schon ein bisschen Action“, antwortet er.

quelle: franken-zeitung.de
 
Man ehrlich ich will auch gerne mal der Junge da sein. Das wäre echt mal geil ein Tag oder eine Reise lang Schausteller. Aber ein guter bericht thx
 
guter bericht!
naja der junge möcht ich nicht gerne sein,anfangs ist das leben geil,aber immer die schule wechseln...naja nicht so prickelnd
 
Ich gehe ja selber noch zur Schule & ich würde das ganze gewechsel blöde finden.
Stellt euch mal folgendes Szenario vor:
1. Ihr lernt in einer Woche Wahrscheinlichkeitsrechnung (fangt damit Neu an)
2. In der nächsten Woche lernt ihr auf einmal wieder Bruchrechnung !
3. Wenn man nur eine Woche da ist,kann man sich nicht so auf eine Arbeit vorbereiten,wie es die anderen Schüler können,welche mehrere Wochen an einem bestimmten Thema arbeiten....
4: wenn der Pech hat,bekommt er ein Thema gar nicht mit,weil es an der jeweiligen Schule shcon behandelt wurde Konsequenz: Selbstbeibringen---> Sehr schwierig....
 
Ja immer dann immer diese blöden fragen,woher kommst du,was macht deine Eltern,wie lange bleibst du.Schon nervig,da hofft man drauf das die Kinder mit der Mutter oder Vater fest einen Zuhause haben in einer stadt,wo die Kinder dort immer zu Schule gehen.
 
Ich gehe ja selber noch zur Schule & ich würde das ganze gewechsel blöde finden.
Stellt euch mal folgendes Szenario vor:
1. Ihr lernt in einer Woche Wahrscheinlichkeitsrechnung (fangt damit Neu an)
2. In der nächsten Woche lernt ihr auf einmal wieder Bruchrechnung !
3. Wenn man nur eine Woche da ist,kann man sich nicht so auf eine Arbeit vorbereiten,wie es die anderen Schüler können,welche mehrere Wochen an einem bestimmten Thema arbeiten....
4: wenn der Pech hat,bekommt er ein Thema gar nicht mit,weil es an der jeweiligen Schule shcon behandelt wurde Konsequenz: Selbstbeibringen---> Sehr schwierig....


Nee so ist das nicht, die haben einen Lehrnplan, von der Schule, wosie auch herkommen, so das die Lehrere auch wissen was sie schon alles haten und was nicht, Ich kenne selber ein par Schaustellerkinder die mitreisen und daher nweiß ich das.
 

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