[Presse]Mit der Polizei auf der Kirmes

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Merkur

Mit der Polizei auf der Kirmes
Auf Streife mit Charme und Pistole


(RPO) Kristina Holzgreve trägt ihre bequemsten Schuhe. Nach vier Tagen Dienst auf der Kirmes in Oberkassel, etlichen zu Fuß zurück gelegten Kilometern und platten Füßen hat sie sich entschlossen, ihre Laufschuhe zu tragen. Gemeinsam mit zwei Kollegen ist die junge Polizistin seit Beginn der Kirmes täglich auf dem Gelände unterwegs. Als Mitglied der Einsatztruppe Jugend betreut sie während ihres täglichen Dienstes jugendliche Intensivstraftäter. Und gerade auf diese Jugendliche übt das Volksfest eine große Anziehungskraft aus.

Doch die Beamten des Einsatztrupps Jugend befinden sich nicht nur auf dem Festplatz, um straffällig gewordene Jugendliche zu observieren. So sind die Beamten des „ET Jugend“ als einzige auf dem Gelände in Zivil unterwegs. Dennoch hat Kristina Holzgreve viel zu schleppen. So müssen Dienstwaffe, Funkgerät, Handschellen und Reizgas so transportiert werden, dass sie nicht von den Besuchern bemerkt werden – mit einer Dienstwaffe am Gürtel nützt die beste zivile Verkleidung wenig.

Die Dienste auf dem Kirmesgelände sind lang. So treffen Kristina Holzgreve, Bettina Püster und Claus Harnischmacher meist kurz nach Eröffnung der Kirmes am Standpunkt der Polizei ein. In der Regel geht ihr Arbeitstag während des Schützenfestes bis tief in die Nacht. „Gerade wenn es dunkel wird, geht für uns die Arbeit oft erst richtig los“, erklärt die Kommissarin. Zwar haben die Beamten ein verstärktes Augenmerk auf Jugendliche. Allerdings haben die Polizisten in Zivil auch immer einen Blick auf das gesamte Geschehen und greifen im Notfall ein.


„Mit der Zeit bekommt man ein Gespür dafür, welche Personen verdächtig sein könnten“, erläutert Claus Harnischmacher. So überprüft die Streife bereits kurze Zeit später eine Frau, die etwas abseits des Kirmesgeländes Passanten anspricht. Dieses Verhalten scheint für Außenstehende nicht verdächtig – dennoch überprüfen die Polizisten die Personalien der Frau. „Oft ist es nämlich so, dass Frauen ihre Dienste als Wahrsager oder Handleser anbieten – während die Person dann abgelenkt ist, wird sie dann von Komplizen beklaut“, so Claus Harnischmacher weiter.

Auch die überprüfte Frau verhält sich zunächst verdächtig. So gibt sie zunächst an, kein Deutsch zu sprechen. Doch dies entspricht offensichtlich nicht der Wahrheit, denn schließlich teilt die Frau mit, dass sie auf ihre zwei Kinder warte und von den Passanten lediglich wissen wollte, wo sich die nächste Tankstelle befindet. Ihr Auto, ein Kombi mit ausländischem Kennzeichen, steht schräg vor einer Einfahrt geparkt. Bei der Überprüfung der Personalien können die Beamten keine Auffälligkeiten feststellen. Zumindest für heute scheint sich die Geschichte der Frau zu bewahrheiten. So tauchen kurze Zeit später zwei kleine Jungs auf. Ohne Schuhe, dafür mit Goldkettchen behangen. Und auch der Tank des Wagens ist leer bis auf den letzten Tropfen.

Im Gegensatz zu seinen Kollegen in Zivil fällt Klaus Stickelbroeck auf, wenn er in Uniform mit seinen Kollegen auf dem Rummel Streife geht. Und auffallen sollen er und seine Kollegen auch. Als Mitglied der Einsatztruppe PRIOS (Präsenz und Intervention an offenen Szenen und Brennpunkten) zeigen er und seine Kollegen Präsenz auf dem Festgelände. Häufig werden sie dabei auf Streife angesprochen. So auch dieses Mal. Das Thema der Fragen hat allerdings nicht zwangsläufig etwas mit dem Kirmesgeschehen zu tun. So möchte der Herr wissen, ab wann Kinder im Auto vorne mitfahren dürfen. Das Beantworten solcher Fragen gehört auch zum Dienstalltag eines Polizisten.

Gerade auf der Kirmes reagieren die meisten Besucher freundlich auf die Ordnungshüter in Uniform. „Im Prinzip schlendern wir über das Festgelände. Genau genommen üssen wir sogar so langsam sein, damit wir überhaupt angesprochen werden können“, so der Polizeihauptkommissar, der bereits seit 28 Jahren im Polizeidienst ist. Auch die Schausteller begrüßen es, wenn die Polizei möglichst viel Anwesenheit zeigt. „Das gängige Klischee von nicht sesshaften Kriminellen, die sich verstecken, sobald eine Streife vorbei kommt, trifft auf die Schausteller so gut wie nie zu“, so Klaus Stickelbroeck. Die Atmosphäre auf der Kirmes empfindet er als relativ entspannt. „Die meisten Kollegen genießen es, hier Dienst zu tun. Zudem trifft man auch hin und wieder einen Kollegen einer anderen Inspektion, den man länger nicht gesehen hat."

Bisher ist der Kirmesbetrieb aus Sicht der Polizei eher ruhig verlaufen. Dies führt Polizeikommissar Guido Heinrichs vor allem darauf zurück, dass die Polizei in den vergangenen Jahren immer mehr Präsenz zeigt. Viele potentielle Straftäter fühlen sich offensichtlich durch die bloße Anwesenheit der Einsatzkräfte abgeschreckt. Lediglich vier Ingewahrsamnahmen konnte die Polizei in den ersten Tagen verzeichnen. Den Großteil der Einsätze machen Verkehrsdelikte aus – 151 Wagen wurden bis Dienstagnacht abgeschleppt

quelle
 
Ich finde des nicht schlecht.

Sicherheit ist immer gut, vorallem bei den heutigen verzogenen Jugendlichen die meinen sie müssten immer auf der Kirmes Rambo spielen.
 

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