[Presse] Schausteller werben um Nachwuchs

michael.

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Bremer Osterwiese - 26.03.2012
Schausteller werben um Nachwuchs
Von Timo Sczuplinski


Bremen. Am 30. März beginnt die Bremer Osterwiese. Dutzende Losbudenverkäufer und Fahrgeschäftsbetreiber werden die Gäste dann auf der Bürgerweide empfangen. Seit Jahren üben diese Menschen einen Beruf aus, in dem sie mit immer weniger Nachwuchs zurechtkommen müssen. Um dem entgegenzuwirken, soll es für den Beruf des Schaustellers künftig eine Art Berufsausbildung geben.

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© Weser Kurier
 
Kann ich verstehen. Wer will denn unter diesen Bedingungen heutzutage noch Schausteller werden?
 
Traumberuf Schausteller :wub:
Wenn man so die ganzen Lebensausschnitte von Schneider,Bruch & co sieht würde man ja am liebsten selbst mitreisen :whistle3:
Aber allein schon als Hilfskraft ist es für einen deutschen ja ziemlich schwer da Osteuropäer (Rumänen + Polen) bevorzugt werden oder liege ich da falsche ?
 
Ich würde auch gerne wieder bei einem Schaustellerbetrieb Arbeiten, doch habe ich gemerkt, das viele Schaustellerbetriebe Mitarbeiter einstellen, wo selbst vor kurzen ein Geschäft hatten, so hilft man sich gegenseitig, dies habe ich vor Jahren schon gemerkt, wo ich bei einem Schaustellerbetrieb gearbeitet habe, da war auch ein Mitarbeiter, wo selbst ein Geschäft hat, wo aber leider mit seinem Geschäft nicht so viel Umsatz macht/e.
 
Traumberuf Schausteller :wub:
Wenn man so die ganzen Lebensausschnitte von Schneider,Bruch & co sieht würde man ja am liebsten selbst mitreisen :whistle3:
Aber allein schon als Hilfskraft ist es für einen deutschen ja ziemlich schwer da Osteuropäer (Rumänen + Polen) bevorzugt werden oder liege ich da falsche ?


Da liegst du sogar falsch mit. Schausteller sind froh, wenn sie deutsche Mitarbeiter bekommen würden. Doch leider möchten es kaum deutsche machen. Wer möchte denn schon für kleines Gehalt eine ganze Saison weg von Familie und Freunde sein ?
 
Pascal Gutounik schrieb:
Da liegst du sogar falsch mit. Schausteller sind froh, wenn sie deutsche Mitarbeiter bekommen würden. Doch leider möchten es kaum deutsche machen. Wer möchte denn schon für kleines Gehalt eine ganze Saison weg von Familie und Freunde sein ?

Na ein paar Kirmesfans bestimmt :wink:
High Impress beschäftigt ja auch deutsche Angestellte :bye:
 
Ich möchte in diesem Zusammenhang mal darauf hinweisen das viele Deutsche dort nur nicht arbeiten wollen, sondern das es auch an den Schaustellern selber liegt und an unseren Gesetzen.

Ich weiß nicht ob hier jeder schon mal bei einen Schausteller "gearbeitet" hat... Aber wenn man nicht nur auf einem Platz mal aushilft sondern mal 2,3 Plätze am Stück hilft, dann werden die Probleme häufig sichtbar.... Ich rede hier nicht nur vom Lohn (der meist auch nicht der beste ist), sondern eher auch von der Unterbringung. Ich selber stelle häufig fest das die Unterbringung der Leute eher suboptimal ist. Defekte Geräte, defekte Maschienen im Mann-wagen, wer möchte gerne mit mehreren Leuten die man nicht kennt auf nicht mal 20 qm Leben? Teilweise ohne Freiraum. Es gibt viele Betriebe wo es keine eigenen Abteile gibt.

Das nächste Problem ist das Problem mit den Hartz4 Empfängern... Viele sagen die wollen doch gar nicht arbeiten. Aber im Kirmesbereich is das gar nicht möglich... Wenn man Hartz4 bekommt, hat eine Wohnungseinrichtung und bekommt seine Miete bezahlt kann derjenige das nicht einfach so aufgeben. Wenn man bei einem Schaustellerbetrieb arbeitet, und natürlich auch angemeldet wird, dann entfällt das Hart4 und damit auch die Miete. ALso muss man die Wohnung aufgeben. Wohin dann mit den Möbeln? Welcher Schausteller holt seine Aushilfen zu hause ab und lagert seine Möbel ein? Nicht jeder kann sich dazu entschliessen ab sofort bis ans Lebensende auf der Reise zu arbeiten... Also auf legale Weise is das für ca 8 Monate ein Problem...

Wie seht Ihr das? Aus der Sicht der "Leute" is das meiner Meinung nicht so einfach... Und ich möchte nochmal darauf hinweisen das nicht alle Schausteller so sind. Es gibt auch gute Arbeitgeber!
 
Ingo Bensch schrieb:
Das nächste Problem ist das Problem mit den Hartz4 Empfängern... Viele sagen die wollen doch gar nicht arbeiten. Aber im Kirmesbereich is das gar nicht möglich... Wenn man Hartz4 bekommt, hat eine Wohnungseinrichtung und bekommt seine Miete bezahlt kann derjenige das nicht einfach so aufgeben. Wenn man bei einem Schaustellerbetrieb arbeitet, und natürlich auch angemeldet wird, dann entfällt das Hart4 und damit auch die Miete. ALso muss man die Wohnung aufgeben. Wohin dann mit den Möbeln? Welcher Schausteller holt seine Aushilfen zu hause ab und lagert seine Möbel ein? Nicht jeder kann sich dazu entschliessen ab sofort bis ans Lebensende auf der Reise zu arbeiten... Also auf legale Weise is das für ca 8 Monate ein Problem...

Jetzt haut doch nicht immer auf die Hartz4 Empfänger drauf :ireful1: von den 5 Millionen würden 4,9 Millionen sofort Arbeiten wenn es richtige Arbeit geben würde, richtige Arbeit heißt keine Leiharbeit, kein 1,- Job, keine 4 Wochen Befristung, kein Praktikum wo nur der Arbeitgeber was davon hat. Richtige Arbeit heißt das man davon ohne Unterstürzung vom Staat leben kann, wo man nicht noch auf 400,- Basis Arbeiten muß um sich davon die Butter kaufen zu können. Jeder muß sich im klaren sein es kann jeden treffen !!!!

Das manche Schausteller keine deutschen Arbeiter finden hat viele Gründe: schlechter Lohn, schlechte Unterkunft, schlechtes Betriebsklima, Sozialleistungen ??

Da ich in der Gastronomie Arbeite kenn ich das auch, die Leute haben keinen Bock auf Wochenendarbeit oder bis spät in der Nacht für wenig Lohn malochen, so schaut es doch auch am Rummel aus: Was am Wochenende Arbeiten " Ich doch nicht " :eek:

Nochmal zurück zu den Hartz4 Empfänger: Kommt der Schausteller auch für die Unterkunft ausserhalb der Saison auf, beschafft er für 3-4 Monate eine Wohnung damit seine Arbeiter anständig überwintern können, wenn ja dann wären seine Sorgen um gutes Personal vom Tisch, wenn nicht muß man halt auf billiges Personal zurück greifen wo man nie weiß ob sie am nächsten Tag noch da sind :mosking:
 
Hey Michael. ich wollte nicht auf Hart4-Empfänger hauen. Sorry wenns so rüber kam. War genau andersrum gemeint... Ansonsten is das genau meine Meinung.....
 
Also ich arbeite schon länger beim Schausteller und es gibt hier genauso gut und schlecht bezahlte Jobs wie auf dem " normalen Arbeitsmarkt " . Das man an einer Verlosung zb nicht reich werden kann leuchtet wohl ein. Ich habe ein eigenes Haus und Familie, da fahre ich auch an den freien Tagen immer hin oder die besuchen mich. Wenn man will kann man auf der Kirmes gut arbeiten. Flexibilität ist aber das a und o ohne dem geht es nicht.
 
Ingo Bensch schrieb:
Wenn man Hartz4 bekommt, hat eine Wohnungseinrichtung und bekommt seine Miete bezahlt kann derjenige das nicht einfach so aufgeben. Wenn man bei einem Schaustellerbetrieb arbeitet, und natürlich auch angemeldet wird, dann entfällt das Hart4 und damit auch die Miete. ALso muss man die Wohnung aufgeben. Wohin dann mit den Möbeln? Welcher Schausteller holt seine Aushilfen zu hause ab und lagert seine Möbel ein? Nicht jeder kann sich dazu entschliessen ab sofort bis ans Lebensende auf der Reise zu arbeiten... Also auf legale Weise is das für ca 8 Monate ein Problem...
Es werden weiter Bezüge gezahlt wenn man ein gewisses Einkommen nicht erreicht und die WHG wird weiterhin übernommen. Hab dieses Spiel im Winter mit einem, nennen wie ihn Freund, durch.
Das sollte also kein Problem sein als Hartz4 Empfänger auf der Kirmes zu arbeiten. :smile:

Ich habe vor kurzem auf einem Platz einen guten Freund getroffen der Jahrelang auf einem Scooter gearbeitet hat. Dieser hat nun aus freien Stücken diesen Betrieb den Rücken gekehrt da er bei seiner Arbeitsstelle 10,80 anstatt umgerechnet 1,80 bekommt.
Nun hilft ab und an noch aus und weißt neue Angestellte ein.

Nun woll ich das leidige Thema nicht wieder vertiefen da es hier ja nun um "Nachwuchsförderung" geht.:bye:
 

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