[Presse] Schaustellerfahzeug an die Kette gelegt

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Merkur

Zwei Fahrzeuge an die Kette gelegt
28.09.2006

Lkw-Kontrollen mit ernüchternder Bilanz / 27 von 42 Trucks beanstandet


Für das Gefährt eines 43-jährigen Schaustellers aus Hamburg dürfte das gelten, denn die Kontrolle seines schweren Gespanns verlief für ihn verheerend. Der Angestellte der Schaustellerfirma hatte das Fahrgeschäft mit dem klingenden Namen einer südamerikanischen Großstadt in Flensburg abgebaut und war auf der A 1 in Richtung Oldenburg unterwegs, als die Polizei ihn auf den Parkplatz holte. "Ich bin seit einem Jahr mit diesem Gespann unterwegs und nie beanstandet worden", lamentierte der Kraftfahrer. Die Spezialisten der regionalen Kontrollgruppe konnten das kaum glauben. Ein Polizist: "Bei diesem Gespann wäre es einfacher, das aufzuzählen, was in Ordnung ist." Fakt ist: Allein 39 technische Mängel kommen bei dem Gefährt zusammen.


Die Reifen sind teilweise porös und bröseln, unerlaubte Reifenreparaturen wurden ausgeführt, der Motor ölt stark, die Karossen von Anhänger und Motorwagen sind teilweise gerissen und durchgerostet. 18,75 Meter dürfte das Gespann höchstens lang sein, die Beamten messen 22 Meter. Allem Anschein nach steht ein überhängender Container nur lose auf dem Anhänger.

"Runtergefallen ist der noch nie", versichert der Schausteller. Auf der mobilen Achslastwaage der Polizei stellt sich schließlich noch eine 75-prozentige Überladung heraus. Eine Genehmigung kann der Hamburger nicht vorweisen. Für den Schausteller ist auf dem Parkplatz vor Sittensen Endstation. Die Beamten legen sein Fahrzeug an eine Stahlkette mit einem Vorhängeschloss.

Den zweiten Platz in der Hitliste der meisten Verstöße belegt ein 49-jähriger Litauer mit mehr als 20 Mängeln am Auflieger. Auch hier stellen die Beamten Rahmenrisse am Fahrgestell und Bremsen ohne Wirkung fest. Noch einmal kommt die Stahlkette zur Anwendung, Endstation dürfte der Schrottplatz sein.

Auch für einen Sattelzug aus Salzwedel ist in Sittensen die Fahrt zu Ende. Bilanz der Kontrolleure: ABS-Bremse defekt, Reifen zum Teil bis auf die Karkasse heruntergefahren, Stoßdämpfer am Auflieger ausgeschlagen. Der alte Lkw, den der Sattelzug Huckepack geladen hat, scheint in einem verkehrstüchtigeren Zustand zu sein als der Transporter darunter.

Insgesamt 42 Fahrzeuge wurden von den 32 Lkw-Spezialisten der Polizei aus den Bereichen der Direktionen Lüneburg und Oldenburg kontrolliert, 27 Trucks mussten beanstandet werden. Von den 15 Schwertransporten wurden zwei Drittel zum Teil mit schweren Mängeln beanstandet. Einsatzleiter Oliver Kues zieht eine ernüchternde Bilanz: "Es zeigte sich wieder, dass auch am Tage viele Großraum- und Schwertransporte unterwegs sind, die erhebliche Mängel aufweisen."


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