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Flamingo
„Die Leute brauchen Adrenalin“
Das Fahrgeschäft ist zum ersten Mal auf Münsters Send und verspricht jede Menge schräger Loopings.
Raymond Armbrecht ist der Chef des Nightstyle. Das Fahrgeschäft ist zum ersten Mal auf Münsters Send und verspricht jede Menge schräger Loopings.
Er sieht aus, wie ein Malocher. Kariertes Baumwollhemd, Blaumann, Filzhut gegens Dröppeln. Raymond Armbrecht packt an, setzt den letzten Bolzen in das „Nightstyle“ ein und sagt stolz: „Das Ding ist einzigartig, das ist echt extrem.“
Armbrecht ist Schausteller. Und das Ding ist eine Art von gewaltiger Schiffsschaukel, die in alle Richtungen wippt und schwenkt. „Die Leute brauchen halt Adrenalin“, sagt der Chef des Nightstyle. Das kriegen sie satt. Zwölf Loopings vor und ebenso viele zurück, sind am Steuerstand einprogrammiert. Ab heute lässt es der Mann aus Eschershausen im Kreis Holzminden krachen.
Die Armbrechts sind eine Schaustellerfamilie mit Tradition. „Mein Vater hat einen Musikexpress.“ Der Vater heißt auch Raimond, allerdings mit i. Raymonds Ältester (8) heißt ebenfalls Raimond wie der Opa und soll mal die Geschäfte fortführen. „Wenn es denn läuft“, sagt sein Vater und schraubt an einer Stahlmutter. Hier kontrolliert der Chef selbst, bevor der TÜV zum Test kommt. Schließlich ist seine Schaukel nicht ganz ungefährlich, da geht er lieber auf Nummer sicher.
Der 38-Jährige hat sich schon vor Jahren einen Autoscooter gekauft. Der steht nun in der Betriebshalle in Eschershausen. Im Winter wird repariert und gestrichen. Mit dem Nightstyle klappert das Ehepaar Armbrecht mit den Kindern Raimond und Julius (6) sowie zwei Mitarbeitern nach Münster, noch Oberhausen und Dinslaken ab. Und im Advent geht es nach Detmold und Lemgo.
Sein zweites Fahrgeschäft hat er gebraucht gekauft. Früher hieß es Topspin und lief zwölf Jahre in Süddeutschland. Im vergangenen Jahr ließ Armbrecht die Schaukel grundsanieren. „Auch eine neue Fassade ist drangekommen.“ 750 000 Euro für ein gebrauchtes Fahrgeschäft kommen da schnell zusammen.
Die Fahrt kostet drei Euro und dauert dreieinhalb Minuten. „Mehr würde man nicht aushalten“, grinst Armbrecht. Auch wenn manche Jugendliche gar nicht genug von der Schaukelei bekommen. Denen muss er dann sagen, „dass andere Leute vielleicht noch etwas länger leben wollen“.
Allerdings: Gefährlich ist es noch nie geworden im Night-Style. Einmal musste sich ein Passagier übergeben. Gott sei Dank erst nach dem Ausstieg. Und gelegentlich, ja, fliegt schon mal ein Handy aus der Tasche. „Dabei bieten wir den Leuten an, ihre Sachen an der Kasse zu deponieren.“
Mit dem Nightstyle hat Armbrecht gute Chancen auf gute Standplätze, „weil wir einzigartig sind in Deutschland“. Seine Frau schickt gerade die Bewerbungen für das nächste Jahr raus. 400 Briefe hat sie schon geschrieben.
Das Fahrgeschäft ist zum ersten Mal auf Münsters Send und verspricht jede Menge schräger Loopings.
Raymond Armbrecht ist der Chef des Nightstyle. Das Fahrgeschäft ist zum ersten Mal auf Münsters Send und verspricht jede Menge schräger Loopings.
Er sieht aus, wie ein Malocher. Kariertes Baumwollhemd, Blaumann, Filzhut gegens Dröppeln. Raymond Armbrecht packt an, setzt den letzten Bolzen in das „Nightstyle“ ein und sagt stolz: „Das Ding ist einzigartig, das ist echt extrem.“
Armbrecht ist Schausteller. Und das Ding ist eine Art von gewaltiger Schiffsschaukel, die in alle Richtungen wippt und schwenkt. „Die Leute brauchen halt Adrenalin“, sagt der Chef des Nightstyle. Das kriegen sie satt. Zwölf Loopings vor und ebenso viele zurück, sind am Steuerstand einprogrammiert. Ab heute lässt es der Mann aus Eschershausen im Kreis Holzminden krachen.
Die Armbrechts sind eine Schaustellerfamilie mit Tradition. „Mein Vater hat einen Musikexpress.“ Der Vater heißt auch Raimond, allerdings mit i. Raymonds Ältester (8) heißt ebenfalls Raimond wie der Opa und soll mal die Geschäfte fortführen. „Wenn es denn läuft“, sagt sein Vater und schraubt an einer Stahlmutter. Hier kontrolliert der Chef selbst, bevor der TÜV zum Test kommt. Schließlich ist seine Schaukel nicht ganz ungefährlich, da geht er lieber auf Nummer sicher.
Der 38-Jährige hat sich schon vor Jahren einen Autoscooter gekauft. Der steht nun in der Betriebshalle in Eschershausen. Im Winter wird repariert und gestrichen. Mit dem Nightstyle klappert das Ehepaar Armbrecht mit den Kindern Raimond und Julius (6) sowie zwei Mitarbeitern nach Münster, noch Oberhausen und Dinslaken ab. Und im Advent geht es nach Detmold und Lemgo.
Sein zweites Fahrgeschäft hat er gebraucht gekauft. Früher hieß es Topspin und lief zwölf Jahre in Süddeutschland. Im vergangenen Jahr ließ Armbrecht die Schaukel grundsanieren. „Auch eine neue Fassade ist drangekommen.“ 750 000 Euro für ein gebrauchtes Fahrgeschäft kommen da schnell zusammen.
Die Fahrt kostet drei Euro und dauert dreieinhalb Minuten. „Mehr würde man nicht aushalten“, grinst Armbrecht. Auch wenn manche Jugendliche gar nicht genug von der Schaukelei bekommen. Denen muss er dann sagen, „dass andere Leute vielleicht noch etwas länger leben wollen“.
Allerdings: Gefährlich ist es noch nie geworden im Night-Style. Einmal musste sich ein Passagier übergeben. Gott sei Dank erst nach dem Ausstieg. Und gelegentlich, ja, fliegt schon mal ein Handy aus der Tasche. „Dabei bieten wir den Leuten an, ihre Sachen an der Kasse zu deponieren.“
Mit dem Nightstyle hat Armbrecht gute Chancen auf gute Standplätze, „weil wir einzigartig sind in Deutschland“. Seine Frau schickt gerade die Bewerbungen für das nächste Jahr raus. 400 Briefe hat sie schon geschrieben.