Revue der Illusion Gründer Walter Franke verstorben

Bernhard Luksch

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Soeben auf Facebook entdeckt (Quelle: Facebook-Seite Revue der Illusionen):

Im Gedenken an Walter Franke (1929 - 2017)

Walter Franke, außergewöhnlicher Schausteller und legendärer Schaubuden-Impresario, verstarb im Januar 2017 im Alter von 87 Jahren.

Walter Franke war einer der letzten großen Schaubuden-Prinzipale & Sideshow-Künstler des vergangenen Jahrhunderts und hat die Sparte „Show“, die auf den Jahrmärkten und Volksfestplätzen heute fast ausgestorben ist, mit Klasse & Temperament vertreten.

Bereits kurz nach dem 2. Weltkrieg reiste er mit seinem Puppen- und Marionetten-Theater durch Republik, präsentierte seine Künste zunächst noch überwiegend in Gemeindesälen und örtlichen Gaststätten.

Schon bald jedoch machte er sich auch als Moderator – als sogenannter „Rekommandeur“ - an den Jahrmarkt-Varietés und Schaubuden der Republik einen Namen und präsentierte bereits in den 1950er Jahren mit seiner eigenen Artisten-Truppe das Programm für zahlreiche Jahrmarkt-Varietés, aber auch für ‚festen‘ Cabarets und Revuetheater.

Bekannt wurden dabei nicht nur die, durch seine Artisten präsentierten Darbietungen wie die „Kristallmenschen“ oder das „Bad im Champagner-Glas“, sondern vor allem auch seine eigenen Illusionsdarbietungen wie die „Dame ohne Unterleib“ oder die „Schwebende Jungfrau“.

Anfang der 1960er gründete Walter Franke sein erstes eigenes reisendes Jahrmarkt-Varieté-Theater, mit dem er unter dem Namen „Cabaret Piccadilly - Revue der Illusionen“ in den folgenden Jahren auf nahezu allen großen Volksfestplätzen Deutschlands gastierte. Sein Können als „Rekommandeur“ ist dabei jenen, die ihn auf der Bühne erlebten sicherlich ebenso unvergessen wie seine Fähigkeiten als Illusionskünstler, Marionettenspieler und Show-Präsentator.

Ende der 1960er Jahre ließ Walter Franke in Achern nieder, betrieb dort viele Jahre unter anderem das Nacht-Cabaret „Casino Royal“. Ein dauerhaftes an einem Ort verweilen und frühzeitiges „sesshaft werden“ entsprach jedoch nicht seinem Lebensplan, war sein Leben und Reisen als Artist und Schausteller für ihn, wie er oft selber sagte „nicht nur Beruf, sondern vor allem Berufung“.

So entwarf Walter Franke Anfang der 1980er noch einmal ein mobiles Volksfest-Varieté, welches seinerzeit nicht nur zu den modernsten und größten Schaugeschäften dieser Art zählte, sondern unter dem Namen „Revue der Illusionen“ auch zum Inbegriff für klassische Volksfest-Unterhaltung wurde.

Unter eigener Regie bereiste Walter Franke bis Anfang der 1990er Jahre mit seiner „Revue der Illusionen“ erneut alle großen und bekannten Jahrmärkte der Republik, darunter u.a. das „Münchner Oktoberfest“, den "Hamburger Dom" und den „Canstatter Wasen“, bevor er sich selbst 1994 aus dem aktiven Berufsleben zurück zog und den Showbetrieb an die nächste Generation übergab.

Mit seiner rund 70jähigen Erfahrung im Bereich Show und Unterhaltung stand er jedoch auch in der Zeit danach - noch bis kurz vor seinem Tod - immer mit Rat und Tat zur Seite, entsprach es doch seinem Wunsch, dass diese Art der Unterhaltungskunst, die sein Leben maßgeblich prägte, auch in der Zukunft in seinem Sinne fortleben solle.

Paradox Sideshows® Show-Unternehmen
und Reutlinger & Schmitz Illusionstheater GbR
im März 2017

Mein Beileid seinen Angehörigen, Freunden und allen, die ihn kannten.
 

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