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Das Unglücks-Karussell auf dem Deutsch-Französischen Volksfest. "Es ist kein Wort der Entschuldigung oder Ähnliches gefallen." Opfer des Rummel-Unfalls in Reinickendorf sind noch in ärztlicher Behandlung
von Iris Brennberger
Die Opfer des Gondel-Unfalls auf dem Deutsch-Französischen Volksfest sind vom Betreiber des Unglücks-Karussells schwer enttäuscht. "Bis jetzt hat sich niemand bei uns gemeldet ", sagt Sarah B., die bei dem Unfall verletzt wurde. Sie wolle eine Erklärung für den Vorfall. Agnes S., die Mutter der Zehnjährigen, die ebenfalls verletzt wurde, sagte: "Es ist kein Wort der Entschuldigung oder Ähnliches gefallen - zumindest das hätte ich, rein menschlich, von jedem erwartet". Ihr Eindruck sei, dass der Betreiber vor allem verhindern wollte, dass über den Vorfall berichtet wird. Auch gegenüber der Berliner Zeitung wollte sich der Mann dazu nicht äußern. Er gebe zu dem Fall keine Auskunft, sagte er am Donnerstag.
Wie berichtet, war am Freitagabend auf dem Zentralen Festplatz eine Gondel des Karussells "Shake Dance" gegen ein Absperrgitter gekracht. Sarah B. und die zehnjährige Josephine S., beide aus Reinickendorf, saßen in der Gondel. "Das hätte uns das Leben kosten können", sagt Sarah B. Es seien auch viele Zuschauer beim "Shake Dance" gewesen. "Wäre die Gondel nicht gegen das Gitter geprallt, hätte sie auch Leute treffen können." Es passierte gegen 21.30 Uhr. "Wir wollten eine letzte Runde fahren", sagt Sarah B. Sie ist mit Josephines Tante befreundet, diese sah zu. Beim "Shake Dance" drehen sich mehrere Gondeln und werden gleichzeitig gekippt. Sarah B. sagt, sie habe gemerkt, wie "etwas an der Gondel knarrte". Sie bekam Angst. Da habe das Karussell Fahrt aufgenommen. "Es knallte - dann wurde mir schwarz vor Augen", sagt die 20-Jährige. "Die Gondel hatte sich von der Achse gelöst", sagt Juana E., Josephines Tante: "Sie ist runter gefallen und auf die Seite gerollt. Josephine und Sarah sind immer wieder mit den Köpfen gegen die Sitze geknallt." Dann sei der Boden unter der Gondel eingebrochen.
Verletzt und traumatisiert
Eine Ärztin und Ersthelfer seien sofort zur Stelle gewesen, erzählen die Betroffenen. Irritiert habe sie aber, dass Umstehende sagten, dass niemand mit der Presse sprechen solle. Sarah B. wurde ins Krankenhaus gebracht. Die Ärzte stellten ein Schädel-Hirn-Trauma fest und versorgten eine Wunde am Ohr. Nach 24 Stunden wurde sie entlassen. Die 20-Jährige, die in einer Kita arbeitet, hat noch immer Schmerzen. Sie ist seit dem Unfall krankgeschrieben.
Bei Josephine sei erst am Tag nach dem Unfall in einem Krankenhaus eine Wirbelsäulenprellung diagnostiziert worden, sagt ihr Vater Volker S. Sie sei außerdem traumatisiert. Gestern wollte die Familie eine Kinderpsychologin aufsuchen.
Sarah B. und Familie S. wollen Ansprüche auf Schmerzensgeld geltend machen. Und sie möchten die die Gründe für den Unfall erfahren. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung. Das "Shake Dance" steht still. Der TÜV untersucht die Unfallursache. Das könne noch ein paar Tage dauern, sagte gestern ein Sprecher. Erst wenn der TÜV es erlaubt, darf das Karussell wieder betrieben werden.
Quelle: Berliner Zeitung, 26.06.2009
Das Karussell ist aktuell immer noch geschlossen, und wurde heute weiter untersucht!
von Iris Brennberger
Die Opfer des Gondel-Unfalls auf dem Deutsch-Französischen Volksfest sind vom Betreiber des Unglücks-Karussells schwer enttäuscht. "Bis jetzt hat sich niemand bei uns gemeldet ", sagt Sarah B., die bei dem Unfall verletzt wurde. Sie wolle eine Erklärung für den Vorfall. Agnes S., die Mutter der Zehnjährigen, die ebenfalls verletzt wurde, sagte: "Es ist kein Wort der Entschuldigung oder Ähnliches gefallen - zumindest das hätte ich, rein menschlich, von jedem erwartet". Ihr Eindruck sei, dass der Betreiber vor allem verhindern wollte, dass über den Vorfall berichtet wird. Auch gegenüber der Berliner Zeitung wollte sich der Mann dazu nicht äußern. Er gebe zu dem Fall keine Auskunft, sagte er am Donnerstag.
Wie berichtet, war am Freitagabend auf dem Zentralen Festplatz eine Gondel des Karussells "Shake Dance" gegen ein Absperrgitter gekracht. Sarah B. und die zehnjährige Josephine S., beide aus Reinickendorf, saßen in der Gondel. "Das hätte uns das Leben kosten können", sagt Sarah B. Es seien auch viele Zuschauer beim "Shake Dance" gewesen. "Wäre die Gondel nicht gegen das Gitter geprallt, hätte sie auch Leute treffen können." Es passierte gegen 21.30 Uhr. "Wir wollten eine letzte Runde fahren", sagt Sarah B. Sie ist mit Josephines Tante befreundet, diese sah zu. Beim "Shake Dance" drehen sich mehrere Gondeln und werden gleichzeitig gekippt. Sarah B. sagt, sie habe gemerkt, wie "etwas an der Gondel knarrte". Sie bekam Angst. Da habe das Karussell Fahrt aufgenommen. "Es knallte - dann wurde mir schwarz vor Augen", sagt die 20-Jährige. "Die Gondel hatte sich von der Achse gelöst", sagt Juana E., Josephines Tante: "Sie ist runter gefallen und auf die Seite gerollt. Josephine und Sarah sind immer wieder mit den Köpfen gegen die Sitze geknallt." Dann sei der Boden unter der Gondel eingebrochen.
Verletzt und traumatisiert
Eine Ärztin und Ersthelfer seien sofort zur Stelle gewesen, erzählen die Betroffenen. Irritiert habe sie aber, dass Umstehende sagten, dass niemand mit der Presse sprechen solle. Sarah B. wurde ins Krankenhaus gebracht. Die Ärzte stellten ein Schädel-Hirn-Trauma fest und versorgten eine Wunde am Ohr. Nach 24 Stunden wurde sie entlassen. Die 20-Jährige, die in einer Kita arbeitet, hat noch immer Schmerzen. Sie ist seit dem Unfall krankgeschrieben.
Bei Josephine sei erst am Tag nach dem Unfall in einem Krankenhaus eine Wirbelsäulenprellung diagnostiziert worden, sagt ihr Vater Volker S. Sie sei außerdem traumatisiert. Gestern wollte die Familie eine Kinderpsychologin aufsuchen.
Sarah B. und Familie S. wollen Ansprüche auf Schmerzensgeld geltend machen. Und sie möchten die die Gründe für den Unfall erfahren. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung. Das "Shake Dance" steht still. Der TÜV untersucht die Unfallursache. Das könne noch ein paar Tage dauern, sagte gestern ein Sprecher. Erst wenn der TÜV es erlaubt, darf das Karussell wieder betrieben werden.
Quelle: Berliner Zeitung, 26.06.2009
Das Karussell ist aktuell immer noch geschlossen, und wurde heute weiter untersucht!