Volksfest auf Stromsparkurs

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Kirmes auf Stromsparkurs

Am Fahrgeschäft „High Impress“ etwa wurden 3000 Birnchen ausgewechselt, Leuchtdioden sind zwar teuer, aber verbrauchen erheblich weniger Strom.


Viele bunte Lichter verbrauchen eine Menge Strom. Deswegen haben die Schausteller auf stromsparende Leuchtdioden umgerüstet.

Mit Grausen denkt Fredi von der Gathen, Sprecher des Bergheimer Hubertusmarkts an den Moment, als vor einigen Jahren den Schaustellern des Bergheimer Hubertusmarkts auf einmal der Saft ausging. Auf das Großaufgebot der Geisterbahnen, Kettenkarussells, Autoscooter und Popcornmaschinen waren die Leitungen nicht ausgelegt. Auf einmal standen alle Maschinen still. Doch auf die Dunkelheit, weiß von der Gathen, ist die Volksbelustigung nicht eingerichtet. Je heller, bunter und leuchtender, desto besser.


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Die Stadt rüstete unter dem Motto „Mehr Saft für den Hubertusmarkt“ nach. Wie Michael Robens vom Bergheimer Bodenmanagement erklärt, stellt die Verwaltung die Trafos zur Verfügung und erhebt eine allgemeine Stromgebühr. Die Organisatoren legen die Kosten dann auf die gut hundert Schausteller des Hubertusmarkts um. Laut Robens sind die Leitungen mittlerweile bestens ausgerüstet. Erfahrungsgemäß liege der Verbrauch der großen Fahrgeschäfte zwischen 2000 und 2500 Kilowattstunden während der zehn Tagen, die der Hubertusmarkt dauere.

Das entspricht dem Jahresverbrauch eines Zweipersonenhaushaltes. Doch mittlerweile weht ein anderer Wind durch die Budenstadt, die am Freitagabend wieder eröffnet. Es wird gespart. Derweil die Energiepreise munter steigen, klagen die Kirmesbetreiber über immer dickere Rechnungen. 120 bis 150 Euro zahlt ein Schausteller der Stadt bereits allein dafür, dass ihm sein Kabelanschluss gelegt wird. Und erst dann geht der Zähler los. Für die Kilowattstunde zahlt der Schausteller laut von der Gathen bis zu 27 Cent - fast zehn Cent mehr als ein Privathaushalt. Sparen heiße also die Devise auch dort, wo es blinkt und leuchtet wie an einer Straßenecke in Las Vegas.

Die Stromfresser, mit denen die Schausteller ihr Geld verdienen, werden also gezähmt. Leuchtdioden ersetzen Glühbirnen und davon gibt es an einem Karussell schon einmal 3000 Stück. Die eigentlichen Lichtquellen aber sind laut von der Gathen die Scheinwerfer. Wurden vor wenigen Jahren noch Exemplare mit 1000 Watt aufgestellt, verwendeten immer mehr Kollegen heute Gasdampflampen, die ungefähr 150 Watt verbrauchen.

Frank Oberschelp hat bereits 3000 Birnchen an seinem Karussell „High Impress“ ausgewechselt, ist von der Glühbirne auf Leuchtdioden umgestiegen. Die seien in der Anschaffung zwar gut fünf Mal so teuer, aber mit einem Watt verbrauchten sie deutlich weniger als eine Glühbirne. Auch die Technik für die „Beschleunigung“ des Karussells hat Oberschelp neu justiert. Ähnlich wie beim Autofahren lasse sich durch die Fahrweise des modernen Karussells auch Energie sparen. Die Gaudi, verspricht er, sei die gleiche. 1000 bis 1500 Kilowattstunden verbrauche „High Impress“ während der Dauer des Hubertusmarkts.

Marcel Hardt, an dessen Stand es Schokobananen, Kokosnuss und andere tropische Früchte gibt, ist auf Gasbetrieb umgestiegen. „In der Küche, aber auch beim Auto“, sagt Hardt. Laut von der Gathen setzte der Trend Energiesparen schon vor einigen Jahren ein. Die Umsätze, das weiß er auch von Kollegen aus dem Deutschen Schaustellerbund, brechen dramatisch ein. Mit Erhöhungen bei den Preisen tue man sich in der Branche schwer, denn „wir wollen volkstümlich bleiben. Daher braucht es bezahlbare Preise.


quelle: bild-online
 

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