Deidesheimer Weinfest - die Enttäuschung des Jahres

quagmire

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Wir hatten am 2ten + 3ten Augustwochenende endlich wieder unsere geliebte Deidesheimer Weinkerwe. Wenige Tage vor der Eröffnung wurde das Sicherheitskonzept abgelehnt und eine Notlösung musste her. Um das Konzept zu finanzieren wurde ein Eintrittspreis von 3€/ Person/ Tag fällig.

Normalerweise ist die ganze Bahnhofstraße voll mit gemütlichen Weinständen aus Deidesheim und den Nachbargemeinden, Imbissbetrieben und sonstigem kulinarischen Angebot.

Während der 10 Tage strömten in den besten Jahren bis zu 200 k Besucher durch die Gasse. Deswegen wurde das Fest als Großveranstaltung eingestuft.

Das Fazit: Katastrophal. Weniger als 25% des normalen Besucheraufkommens, eine zerrupfte Weinkerwe und 100 m nichts zwischen dem Weinfest und der Schaustellermeile. Einige hatten sich in Höfen platziert und sind nach dem ersten Wochenende weggefahren.

Schaustellergeschäfte waren Schneiders Alte Liebe, Henns Moglis Traumreise, sowie zwei Spielgeschäfte und einem Süßwarenstand.

Die Kerwe verlor für mich an Charne, als der Scooter von Udo Barth ab 2001 nicht mehr zugelassen wurde und für die Jugend ein Highlight wegfiel. Aber dieses Jahr war ein drohender Knockout.

Die Situation war so angespitzt, dass sämtliche Einheimischen, u.a. auch ich die Kerwe boykottiert haben. Ich war nur Mobtags auf einem Geburtstag dort. Montag war sat1 da, die einen regionalen Bericht gedreht haben.

Fazit: 3€ für die normale Kerwe wäre ok gewesen. Für das geschundene etwas, war es bitter und man muss sich Sorgen machen, dass das Fest wegen der Lachplatte 2022 einen Imageschaden inne hat. Ob es einen Weihnachtsmarkt geben wird, wird im September (!) entschieden.

Hier nun die Bilder des Festes. Wer mag, kann auch den. Bericht und einen der Zeitungsartikel dazu haben.


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Zuletzt bearbeitet:
Wenige Tage vor der Eröffnung wurde das Sicherheitskonzept abgelehnt und eine Notlösung musste her.
Ich hab an der Stelle aufgehört, zu lesen. Da konnte nur noch Schwachsinn von Amtswegen kommen...
Ich fass mir regelmäßig an den Kopf wenn ich lese, was sich manche Schreibtischhengste so ausdenken. Dabei ist selbst und bis zum Ende denken immer noch legal in diesem Land...
 
Das Ding ist - es fehlt an Fingerspitzengefühl, an Expertise und an dem ehrlichen Willen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Kurz: seinen Job zu machen!
Ein Sicherheitskonzept ist richtig und wichtig - aber es muss auch funktionieren. Das tut es nicht, wenn es die Veranstaltung unmöglich macht - genau so wenig, wenn es realistische Szenarien einfach unbeachtet lässt.

Man stelle sich vor: wären in den 10 Tagen 200.000 Leute gekommen, hätte man für die Sicherheit ein Budget von 600.000 Euro... Knüller... Weil scheinbar war das ja vorher nicht der Fall... Ist die Gefährdungslage jetzt so heftig gestiegen? Oder hat man in den Jahren zuvor weniger gewusst? Millionenschulden angehäuft?
 
Das ist wirklich sehr traurig, schade. Das scheint aber auch an den lokalen Politiker zu liegen.
In Düsseldorf findet an diesem Wochenende das Gourmet Festival an der Kö statt. Ein wirklich gigantisches "Food Festival". Nach den Aufbauten zu urteilen ,scheint es genauso groß wie vor Corona zu werden. Von einem gesonderten Sicherheitskonzept war bisher nichts in der Presse zu lesen.
 
Das scheint aber auch an den lokalen Politiker zu liegen.
Nicht immer gleich mit dem Finger auf die Politiker zeigen - die bauen an anderen Stellen schon genug Scheiß.
Weit häufiger liegt das an der Verwaltung - die mit einer Portion Realitätsferne Entscheidungen treffen, die völlig drüber sind.

Bei mir am Ort gab es das in umgekehrt: da wurde eine etablierte Veranstaltung über Jahre kleingerechnet, damit man bloß keine Kosten für ein Siko und die Umsetzung aufbringen musste. Das war Jahr um Jahr grenzwertig.
 
Ab 5000 Besucher, die gleichzeitig vor Ort sind, gilt in Rheinland-Pfalz eine Veranstaltung als Großveranstaltung. Blaulichteinsätze müsse angeblich nun der Veranstalter zahlen. Schwarz auf weiß habe ich es nicht gesehen, aber von drei stellen unabhängig gehört.
 
Puh... Die Ausführungen zu 26POG sind 115 Seiten... Das ist keine Abendlektüre. Aber es gibt zwei weitere Kennzahlen, die ich auf die Schnelle gefunden habe: 30.000 Besucher täglich oder 15.000 zeitgleich. Beides dürfte wohl nicht zutreffend und damit wären die Auflagen deutlich kleiner.
Wäre nicht das erste Mal, dass ein Mitarbeiter einer Behörde nach Meinung und nicht nach Sachlage entscheidet. Womöglich hat da jemand bei der Zahl 5.000 aufgehört, weiter zu lesen...
 
15 k gleichzeitig kann ich mir in Deidesheim nicht vorstellen. Das würde die Gasse gar nicht hergeben, oder täusche ich mich da ggf.?

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Aber bei Betrieb können die 350 m sehr lange sein. Als Kinder haben wir auf dem Weihnachtsmarkt hinter den Hütten abgekürzt, wenn wir Botengänge zu erledigen hatten, da es vorne um x länger gedauert hätte.
 
Schwierig einzuschätzen - aber man kann sowas ja inter- oder extrapolieren. 10 Tage, zwei Wochenenden, ich vermute, die (Freitag und Samstag) sind die Besucherstärksten. Wären (Kriterium 1) an den beiden Wochenenden täglich 30.000 da, wären von den gefühlten 200.000 Besuchern schon mal 120.000 abgevespert, blieben 80.000 an den sechs verbleibenden Tagen. So ein Weinfest geht irgendwann am Nachmittag los und endet offiziell wahrscheinlich um Mitternacht. es verteilen sich also 30.000 oder 13.000 Leute auf 10 Stunden. Damit ist an sechs von 10 Tagen sicher das Kriterium 2 (zeitgleich 15.000) nicht zu machen. Man müsste also über die vier besucherstarken Tage nachdenken. Nun kenn ich weder Deidesheim, noch den Fusel, der da gekeltert wird... aber mal ehrlich? Mir kommt das arg viel vor...
 
Der Weinfest Besuch ist im Sommer normalerweise so gestrickt, dass er gegen 17:00 Uhr sich auf den Weg macht und gegen 2:00 Uhr nachts wieder nach Hause geht/ schwankt. In Deidesheim sind früher alle Tage stark gewesen. Heute streckt sich das über Fr-Mo, Di ist der Familientag.

So sah das vor noch gar nicht allzu langer Zeit noch aus.


Weinstand an Weinstand, viel Platz für Geselligkeit, Tradition und viele Menschen vor Ort.
 
Es wird immer lachhafter… hier wird eine lange Tradition einfach mal so zerstört… , genauso wie in Bad Dürkheim wo man jetzt um 12 die Musik ausschalten muss … Eingen sollte man echt mal gehörig die Meinung geigen … es wird immer schlimmer!
 

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