Ich bin nun doch über meinen Schatten gesprungen und gestern mit einem günstigen IC-Angebot zum Dom gefahren. Hier gibt es ein bisschen Senf:
Der Check-in lief freundlich und unkompliziert bereits eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn.
Der Platz weitgehend wie ein normaler Dom bebaut, also ohne größere Abstände. Lediglich die beiden Zubringerstraßen vielen weg und es gab einige eher unschöne Lücken an den Ein- und Ausgängen. Es sollten aber trotzdem deutlich über 200 Geschäfte (statt sonst ca. 270) sein.
Aufgefallen ist aber, dass viele Buden und auch einige Kikas teilweise scheinbar willkürlich andere Plätze bekommen haben.
Auch sind nicht alle Dom-Geschäfte vor Ort: Es fehlen unter anderem die Kajüte von Vespermann, Sodemanns Fischkutter, Bades Bogenschießen, ein größerer Ross-Imbiss oder Planet Currywurst.
Interessant war, dass einige Stammgeschäfte anders aufgebaut sind: So verzichtet der Lovedream auf seinen Raupenbalg, Veldkamps Spielpalast ist heuer wieder eine Losbude (statt Bingo) und die Dom-Bäckerei von Rasch baute ohne das integrierte Cafe.
Maskenpflicht auf dem Gelände hab ich bei semi-sommerlichem Wetter nicht als Problem empfunden. Bei Hitze oder Kälte kann das aber sicher für viele sehr schnell sehr ätzend werden. Wenn man sich was zu Essen holt, kann man dies ohne Theater in den Gängen genießen.
Jetzt zu dem was mich wirklich überrascht hat: Für einen Donnerstag war der Platz erstaunlich gut besucht

. Ich war vor einigen Jahren schonmal unter der Woche auf dem Dom und das war damals wie ein Friedhof mit Lauflicht. Nicht so dieses Mal: So ab 16:00 Uhr war richtig was los auf dem Platz und die meisten Fahrgeschäfte hatten durchaus was zu tun. Es gab hier natürlich ausnahmen. Eher mau sah es rein optisch bei den meisten Fress- und Spielbuden aus.
Gefahren bin ich zunächst Viva Mexico. Hier gab es eine recht lange Fahrt für 3,50 €. Hätte meiner Meinung nach sogar kürzer sein dürfen. Ich vertrage echt nix mehr

. Die anderen Leute hatten aber sichtlich Spaß dabei.
Die Wilde Maus XXL hab ich dann noch mitgenommen. Der Preis ist mit 6 € zwar deutlich gestiegen, ist aber nach wie vor jeden Cent wert

. Skurril: Es wird auf der Videowall riesengroß angezeigt, dass keine Gegenstände mitgenommen werden dürfen. Mein relativ vollgepackter Rucksack musste dann allerdings doch im Fußraum mitfahren

. War für mich aber kein Problem.
Die Zeit auf dem Heiligengeistfeld ging viel zu schnell vorbei. Beim Check-out hat sich niemand darüber brüskiert das ich überzogen habe (den Folgeslot hatte ich auch gebucht aber nicht vorgezeigt

). Ich glaube mittlerweile auch, dass die Veranstalter sich gedacht haben 90 % halten sich dran und etwas Schwund ist immer. Das System scheint hier zu funktionieren. Unglaublich, aber wahr.
Mir hat es in Hamburg extrem gut gefallen. Der Sommerdom hat mir wieder deutlich vor Augen geführt warum ich dieses Hobby liebe: Ein wirklich großer Platz, der nicht in fünf Minuten umrundet ist, mit tollen Geschäften die man nicht jede Woche sieht, der gut besucht ist und zudem super organisiert ist.
Auch wenn Maskenpflicht und Timeslots echte Reizthemen sind: Hamburg hat gezeigt wie es funktionieren kann

!