Also wenn die Veranstaltung erstrangig für Familien statt finden soll, ja dann haben ja auch die Adrenalinfahrgeschäfte dort nichts zu suchen. So und Alkohol genauso wie die Zigarette gehören nun einmal zur deutschen Feierkultur genau wie irgendeine Form von Beschallung. Ich rede ja noch garnicht mal über Hochprozentiges, aber gerade in der kommenden kalten Jahreszeit gehört der Glühwein schon dazu. So und nicht jeder ist nach 1 bis 2 Gläser gleich unzurechnungsfähig. So und dann noch ohne Musik? Tja warum dann geöffnet bis 22 Uhr? Bis 20 Uhr reicht ja dann auch..........also wegen der Familie.
Egbert, ich habe doch nur den Artikel zitiert. Das spiegelt nicht automatisch meine Meinung. Ich finde es nur schlimm, dass man auf der einen Seite sagt, dass die Veranstaltung nicht laufen wird, wenn man kein Bier vor sich stehen haben darf und spielt umgekehrt keine Musik, zu der es sich beim Bier aushalten lässt. Wenn die Veranstaltung dann nichts bringt, wird es auf das Fehlen von Alkohol geschoben und das ist einfach hohl. Die Beispiele, die jetzt folgen sind für die normale Zeit gedacht: Wer sitzt im Bierzelt ohne Musik? Wer sitzt mit Bier im Stadion ohne Fußballspiel? Ohne Musik wird der Plan nicht aufgehen und es nicht unwahrscheinlich, dass der Entschluss gefasst wurde, um die "teure" GEMA zu sparen.
Es wurde weiter vorne geschrieben, dass es Leute geben soll, die vor einem Geschäft verweilen und der guten Musik + Reko lauschen. Das sind aus meiner Sicht immer weniger. Wenn ich mir überlege, wie im zweiten Jahr vor einem Geschäft in meiner Nähe nicht mehr stehen geblieben wurde, da die ganze Zeit nur Jingles und das Flieger Lied gespielt wurde... Im ersten Jahr war das die Sensation, da 99 % vergessen hatten, dass ein baugleicher Laden einst dort stand und im zweiten Jahr war es dann schon gesehen und als Standard abgetan.
Einer der größten Unterschiede von früher zu heute ist die Verfügbarkeit von allem zu jeder Zeit. Hinter mir stehen mehrere hundert Schallplatten. Wer Baujahr 90 abwärts ist, kennt es noch, als Lieder gespielt wurden, die man nicht kannte, gut fand und man sich merken musste, was das markante am Lied war, um es wieder finden zu können. Mit Glück wurde der Titel von irgendwem gesagt. Der Weg in den Plattenladen, das Gefühl den Track in den Händen zu halten. Der Bezug zu Cover, Haptik der Hülle, Gerüche - das ist heute nichts mehr wert. Früher gab es Tracks, die so nischig waren, dass sie nur auf 1.000 Tonträger gepresst wurden, um besonders zu bleiben. Heute findet man alles auf Spotify und wenn es dort doch nicht vorhanden ist - auf Youtube wurde es sicher hochgeladen.
Ich war Anfang 2005 im Loft in Ludwigshafen, dort legte Moonbootica auf. Mitten am Abend kam ein Break und ein Track begann, der so anders klang, wie das, was zuvor über den Abend gespielt wurde. Die ganze Menge war euphorisiert; der Funke ist übergesprungen. Ich bin mit dem Track im Kopf die nächsten Wochen herumgelaufen, in der Hoffnung ihn nicht zu vergessen. Durch einen Zufall fand ich dann heraus, wie er hieß. Für den interessierten Leser: Moonbootica - June.
Heute findet man etwas ok, shazamt es, findet den Titelnamen, speichert es irgendwo ab und hört es im Zweifel nie wieder.