Ich habe mir den Laden jetzt ein bisschen angesehen und habe folgende Kritikpunkte, die ich erwähnenswert finde.
Die Fahrt startet und man wird durch beide Richtungen durch den Raum bewegt. Dann gibt es eine Pause durch den Passagierwechsel auf der anderen Seite. Danach wird nochmals in beide Richtungen gedreht und die eigene Fahrt ist zu Ende.
Finde ich persönlich schlecht im Workflow. Oben könnte ein Fahrgast sitzen, den der Operator nicht im Auge hat und der nach der ersten Hälfte vielleicht schon genug gehabt hätte und der muss dann nochmal durch. Da fände ich es besser, wenn man die Fahrt lieber gleich länger gestaltet und dann beide Besatzungen drehen (wechseln) lässt.
Ich glaube nicht an den Erfolg dieser Anlage und ich begründe das auch gerne.
Wir kommen vom Pirat, haben uns entwickelt zur Frisbee, wechselten zum Afterburner und kamen zum XXL Afterburner, der dann nochmal vom Infinity übertroffen wurde. Und rückwirkend waren alle vorherigen auf einmal nicht mehr so sensationell, wie zuvor. Technik hin oder her. Von der Höhe und in Sachen subjektiv wahrgenommener Attraktivität ist die Anlage ein Rückschritt. Die Leute wurden schon höher und schneller durchgewirbelt. Die Leute werden sich daran erinnern, dass das eine kleinere Kopie eines Airwolfs/Space Rollers (oder wie sie es in eigenen Worten beschreiben) ist, aber es wird nicht als die neue Sensation wahrgenommen, die sie technisch gesehen ist.
Ich lasse auch in Stein meisseln, dass so eine Anlage niemals auf einem großen Platz richtig funktioniert. Der fährt von mir aus voll, aber das ist bei der Anzahl Sitzplätze auf einem großen Platz auch keine Kunst. Aber sobald man die Fahrfrequenz verändert, kann es sein, dass man die Kunden schneller wegfährt, als sie kommen. Es werden sich auch keine großen Trauben davor bilden, wie bei großen Popellern, weil man nicht fassen kann, was man da gerade sieht. Das sieht man momentan sehr gut in Bad Dürkheim. Wir haben dieses Jahr erst das zweite Mal einen Propeller überhaupt auf dem Platz und das wird gerade als die Sensation wahrgenommen. Hier spielen aus meiner Sicht aber neben der Höhe auch die akustischen Propeller eine tragende Rolle, die einfach schon einen gefährlichen Sound vermitteln. Der King hat den Vorteil, dass er über die Leute schaukelt. All das fehlt dem neuen Geschäft und der Kunde wird sich der cleveren Bauweise nicht bewusst.
Wenn wir innovative Geschäfte wollen, dann müssen die optisch Wirken, ein gutes Storytelling haben und vom Fahrablauf fesseln. So wird der Schausteller auf längere Sicht nicht glücklich mit seiner Investition.
Schöne Analyse. Ist was die DE-Plätze bzw. Grandplätze angeht sicher n essentielles Thema.
Aber genau da gehört das Teil auch gar nicht hin. Deshalb meinte ich ja, ab in die Schweiz mit dem Teil. Oder eben auf die mittleren bis kleineren Plätze. Da hast du plötzlich was stehen das Kopf steht, wo du vorher mit viel Glück nen kleinen Breaker oder ne Breaker-Kopie hattest.
Selbes Thema wie beim Surf-Ride, das ist auch nicht für die Reihe auf Crange gebaut. Oder bei den Freakouts. Der Freakout hat die Schaukel dort hin gebracht, wo zuvor nicht mal n Afterburner Platz hatte, geschweige denn der Frisbee. Und dasselbe jetzt hier.
Denkt da bitte mal etwas mehr in Pöbel. Der Pöbel kennt kein Crange, geschweige denn die Beschickungen der letzten Jahre auswendig. Der sieht ein neues Teil auf seiner Heimkirmes stehen und kapert es, oder eben nicht. Die Fraktion Internet macht vielleicht knapp zweistellige Prozente aus, die Fraktion Kirmesforum noch deutlich weniger.
Ich kann Jolliet verstehen, dass er seinen Space Roller vor drei Jahren zugunsten des Pegasus ziehen liess. Nicht nur, dass man mit dem fetten Topscan, den ich btw. schmerzlich vermisse, wohl deutlich mehr Arbeit an den Haxen hatte, nein, das Teil hatte vor allem dicke Platzprobleme hierzulande, spätestens als er in Basel aus irgendwelchen Gründen nicht mehr auffahren konnte/durfte/wollte. Dann hast du noch die LUGA, St. Gallen, Zürich und mit etwas Glück zwischendurch etwas von der Grösse Olten oder Wetzikon. Wenn dir davon auch nur ein Platz wegbricht oder rotiert, steht die Kiste verpackt rum. Den Technical Park kann er währenddessen auch auf ne Dorfchilbi im Zürcher Oberland stellen und hat notabene immer noch den härtesten Brecheimer der Schweiz auf Reise.
Und falls es mal einen X-Drive gibt, blockt dir der auch nicht mehr den Breakerplatz weg, sondern, keine Bäume vorausgesetzt, die Losbude. Und zack, Überkopf auf einer Kirmes, bei der zuvor der Breaker das Highlight war.
Ne, wer sich das Ding kauft, um es auf die Rheinwiese zu parken, hat gehörig einen an der Murmel. Wer aber damit um den Kirchturm ziehen will und/oder ganz bewusst mittlere oder kleine Plätze mitnehmen kann, könnte mit dem Ding nen Trumpf landen. Wenngleich wahrscheinlich auch tatsächlich weniger in Deutschland.